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Preview - Alice: Madness Returns : Märchenstunde im Irrenhaus

  • PS3
  • X360
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Wahnsinnige Graffiti

Zähne tauchen im Spiel praktisch überall auf: nach dem Besiegen der Gegner, in Töpfen, Blumen, Kisten oder anderen Objekten. Oft zusammen mit Rosenblüten, mit denen ihr verlorene Energie zurückgewinnt. Als weitere Sammelobjekte wurden an vielen Stellen Erinnerungen verteilt, die kurze akustische Einblicke in Alices Vergangenheit bieten. Besonders gut versteckt wurden besondere Flaschen, von denen es jeweils vier in einem Kapitel gibt. Sammelt ihr alle vier ein, schaltet ihr damit Bonusgrafiken frei.

Ein große Hilfe beim Auffinden der Verstecke, aber auch beim Entdecken verborgener Routen ist das Schrumpfen. Per Knopfdruck verkleinern wir unsere Alice nämlich nicht nur auf putzige Puppengröße, sondern aktivieren dabei auch gleichzeitig den ″Schrumpfsinn″: Plötzlich entdeckt ihr in diesem Zustand Kritzeleien verrückter Kinder, die euch allerhand Hinweise liefern. Reicht das noch nicht, steht euch an bestimmten Stellen auch die berühmte Grinsekatze mit Rat und Tat zur Seite.

In den zahlreichen Kämpfen müsst ihr aber dennoch alleine zurechtkommen, was gar nicht so einfach ist, da sich die Kamera noch äußerst störrisch verhält. Da müsste noch dringend nachgebessert werden, um unnötigen Frustmomenten vorzubeugen. Das Gegner-Design gibt allerdings keinen Grund zum Meckern: Im ersten Kapitel begegneten uns große Teekannen mit spinnenähnlichen Beinen, ölige Gebilde mit Puppenköpfen und viele weitere schräge Kontrahenten. Noch kreativer sah das Wunderland selbst aus.

Alptraumwelten

In den Grundzügen ein farbenfroher Wald, durchzieht bereits das Startgebiet eine Reihe ungewöhnlicher Objekte. So treiben große Dominosteine auf den Bächen, Blumen, Pilze und Wurzeln bedecken die grünen Hügel, die zum Teil sogar frei schwebend in der Luft hängen, gigantische Schnecken haften an den Wänden und kolossale Steinabbilder unseres verrückten Mädels verstärken den Eindruck eines Traums noch zusätzlich. Es bleibt natürlich nicht bei diesem harmonischen Bild. Wir entdecken immer mehr Spuren des Verfalls. So nach und nach wird unsere Umgebung düsterer und schmutziger, bis wir letztendlich in der Domäne des Hutmachers auf riesige Zahnräder und Dampfgeräte treffen und damit jedwede Natur bereits im ersten Kapitel hinter uns gelassen haben.

Im Gegensatz zu den morbiden Zwischensequenzen wirkte das erste Kapitel dennoch wie eine leicht zahmere Version des ersten Alice-Spiels. Wir erhoffen uns für die restlichen fünf Abschnitte eine Steigerung, damit wir in ebenso kranken Schauplätzen morden dürfen, wie wir sie vom Vorgänger gewohnt sind. Die Musikuntermalung stimmt jedenfalls größtenteils schon mal. Unter anderem durfte sich auch das ehemalige Nine-Inch-Nails-Mitglied Chris Vrenna wieder atmosphärisch austoben. Er erzeugt mit seinen depressiven Kompositionen bereits ordentlich Gänsehaut.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Wir mögen es härter! Die Sequenzen zwischen den Spielabschnitten sind wundervoll bizarr und blutig krank – das sollten aber auch die Levels selbst widerspiegeln, die zumindest im ersten Kapitel noch zu brav und harmlos sind. Auch in Sachen Texturen und vor allem bei der störrischen Kamera sollte noch nachgebessert werden. Unter diesen Schönheitsfehlern steckt nämlich das unübersehbare Potenzial für ein gutes Spiel, auf das sich nicht nur Fans des ersten Teils freuen dürften.

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