Test - H1Z1: Battle Royale : Die beste Fortnite-Alternative für PS4-Spieler
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Ich bin not amused. Eben noch fühlte ich mich wie Rambo in seinen besten Jahren, manövrierte an allen Gegnern vorbei, versteckte mich geschickt vor dem Kugelhagel und nahm ahnungslose Freizeitsoldaten aufs Korn. Ein paar Minuten später fühle ich mich wie der letzte Depp, weil mich irgendein Kiddie aus nächster Nähe über den Haufen ballerte, als ich mich eine Sekunde lang sicher glaubte. In H1Z1 muss man seine Augen überall haben. Ja, selbst im grünen Giftgas, das einen verfolgt.
Die derzeit beliebten Shooter der Battle-Royale-Sparte ähneln einander ungemein. Wenn man etwa PlayerUnknown's Battlegrounds (kurz PUBG) mit H1Z1 vergleicht, muss man die Unterschiede mit der Lupe suchen, sowohl was den Stil als auch den Inhalt betrifft. Da könnte man glatt meinen, sie würden sich auch genauso ähnlich spielen beziehungsweise die Vorgehensweisen der aktiven Spieler würden sich ähneln.
Weit gefehlt. Wo Genreprimus Fortnite zur Sorglosigkeit einlädt, weil geschickte Teilnehmer jederzeit kleine Forts und Zäune zum eigenen Schutz errichten können, mahnt H1Z1 stets zur Vorsicht. Klar, der Grundsatz ist derselbe: Hundert Spieler landen in einer Onlinepartie auf einer Insel, sammeln dort herumliegende Ausrüstung ein und verhandeln dann mit Waffengewalt. Auf den geschätzten zehn Quadratkilometern ist toleranztechnisch nämlich nicht genug Platz für alle. Nur wer als Letzter übrig bleibt, gewinnt.
Bleispritzen-Highlander
Jedoch ist die Herangehensweise in H1Z1 genauso speziell wie sein Klientel. Hier tummeln sich dem bisherigen Eindruck nach die wahren Ballerfreaks: Leute, die einem Hund aus hundert Metern Entfernung einen Floh vom Fell schießen können. Wagemutige Strategen, die weder im Team von bis zu fünf Teilnehmern noch solo den Fehler begehen, zu schnell in das vermeintlich abgesicherte Gebiet vorzurücken, in dem noch kein giftiges Gas an den Trefferpunkten nagt.
An sich keine abwegige Überlegung. An Bleivergiftung stirbt man in H1Z1 wesentlich schneller als an dem bisschen Giftgas, das die Insel in regelmäßigen Intervallen enger und enger umschließt, um alle Überlebenden zueinanderzuführen. Und je mehr Schießwütige unter klaren Sichtverhältnissen aufeinandertreffen, desto rapider sinkt die Lebenserwartung. Ist es da nicht logisch, im Nebel der Unkenntlichkeit zu verweilen und abzuwarten, bis sich alle anderen gegenseitig abgemurkst haben?
Das klappt freilich nicht ewig, denn die grüne Pest saugt merklich an der Lebenskraft. Aber beim Experimentieren oder beim Beobachten anderer Spieler (nach dem eigenen Ableben) lernt man so manches Detail über die Toleranzgrenze des eigenen Avatars. Die hohe Kunst besteht im Ausreizen der Zeit, die man abseits des regulären Spielfelds verbringen kann.
Somit lautet die schlauste Strategie wie folgt: mit dem Fallschirm abspringen, schnellstmöglich eine gute Waffe, einen Helm, einen Rucksack, einen Verbandskasten und, wenn vorhanden, einen Satz Stiefel finden und danach nicht mehr als dünne Luft hinterlassen. Fahrzeuge nutzen? Ist viel zu auffällig! Da kann man sich ja gleich eine Zielscheibe an die Stirn heften. Polizeiwagen oder Quads dienen nur in Notfällen als nützliches Transportmittel. Wenn überhaupt, dann zur schnellen Flucht, aber nur selten für das sichere Vorankommen.
Steigerung seit der Beta
Wer unsere Vorschau zu H1Z1 gelesen hat, stößt in diesem Text auf keine neuen Informationen in Sachen Spielinhalt. Noch immer fehlt das Fernglas aus der PC-Fassung, was angesichts der leicht überbelegten Joypad-Zuweisung nicht sonderlich verwundert. Auch die Sichtweite beim Absprung aus dem Flugzeug wurde nur marginal verbessert. Einige Grafik-Assets wiederholen sich öfter als nötig und die Grafikqualität liegt weit unter dem Standard. Alles wie gehabt. Dennoch schneidet die Release-Version ein ganzes Stück besser ab als die Beta.
Das liegt an Kleinigkeiten wie der deutlich verkürzten Sitzungszeit. In der Betaphase verging zwischen zwei Runden eine gefühlte Ewigkeit. Jetzt sind es wirklich nur noch Sekunden, ähnlich wie bei Fortnite. Noch dazu wirkt die Performance stabiler. Die angepeilten 60 fps werden selbst auf der PS4 Pro noch immer nicht durchgehend erreicht, aber das Spiel nähert sich ihnen zumindest gefühlt weit öfter. Mangels Vergleichsmöglichkeit fällt eine direkte Prüfung der Performanceunterschiede flach.
Eine leicht verbesserte Leistung wäre jedoch keine Überraschung angesichts der verschlechterten Darstellungsqualität. Kantenglättung war auch schon in der Beta ein Fremdwort, was bei einer Maximalauflösung von 1080p ganz schön ins Gewicht fällt. Vor allem, wenn man an einem 4K-Fernseher spielt. Inzwischen wirkt die Umgebung allerdings noch einen Zacken gröber, besonders bei Wald und Wiese.
Zum Ausgleich implementierten die Entwickler erheblich schönere Menüs und Pausenbilder. Viele der Motive sind gleich geblieben, aber die Anordnung der Menüoptionen, die Hintergrundfarben und andere Kleinigkeiten erscheinen erheblich runder und konsolentypischer. Geblieben sind etliche Optionen zur Personalisierung, denen man gegen bare Münze frönen darf. Masken, Outfits, Farbgebung für Waffen ... Wer will , kann hier eine Menge Geld für Kosmetik reinstecken. Spielerische Vorteile erhält man damit nicht.
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