Test - Yakuza: Dead Souls : Karaoke und Untote
- PS3
Heutzutage wird fast alles „zombiefiziert“. Ob der wilde Westen in Red Dead Redemption, Nazis in Call of Duty: Black Ops oder wie jetzt die Mafia-Ballade Yakuza. Die Sogwirkung der wandelnden Toten für die Videospieleindustrie ist unverkennbar. Bei all dem Splatter und alle dem schlurfenden Wurmfraß bleibt jedoch die Frage, ob es denn auch für die japanische Mafia nötig ist, sich dem Trend zu beugen.
Tokios Rotlichtbezirk Kamurocho war eigentlich nie ein besonders friedlicher Ort, denn hier wurden schon einige Fehden der japanischen Mafia, der Yakuza, ausgetragen. Doch nun wird das Sündenpfuhl von einer Zombiewelle apokalyptischen Ausmaßes überrannt. Wie aus dem Nichts taucht die stöhnende Horde auf und verwandelt den Bezirk von heute auf morgen in ein japanisches Raccoon City. Das verseuchte Gebiet wird schnell mittels riesiger Barrieren vom Rest der Stadt abgetrennt. Mitten in diesem Chaos finden sich auch die Anhänger der Yakuza wieder. Neben Serienheld Kazuma Kiryu kämpft ihr auch in der Haut von anderen bekannten Gesichtern der Serie, wie etwa dem Geldverleiher Shun Akiyama oder dem ruchlosen Killer und Karaoke-Liebhaber Goro Majima um euer Überleben.
Die Seuche im Viertel
Den Start macht Shun Akiyama, der sich durch das Chaos kämpft und nach einem Arzt für seine erkrankte Freundin Hana sucht. Ihr irrt durch die Straßen der modernen Großstadt Tokio und bahnt euch euren Weg durch Tod und Verderben. Euer Hauptargument gegen die Zombiebrut sind natürlich verschiedene Schusswaffen. Des Weiteren könnt ihr noch treten oder schagen und Ausweichmanöver durchführen.
Es geht aber auch anders. So könnt ihr viele Gegenstände eurer Umgebung dazu nutzen, den Zombies die Schädel einzuschlagen oder ihnen einzuheizen. Flammenwerfer, Kettensäge, Feuerlöscher, Golfschläger, Stahlrohre, Fahrräder oder sogar Einkaufswägen finden dafür Verwendung. Die Lebensdauer der Utensilien ist leider begrenzt. So verabschiedet sich euer als Schlagstock missbrauchtes Fahrrad bereits nach einigen zerhauenen Zombieköpfen.
Der Kampf mit Alltagsgegenständen ist zwar witzig, wurde aber in anderen Serien schon spaßiger und interessanter umgesetzt. Hinzu kommt, dass die Steuerung etwas ungeschickt gestaltet ist und ihr nicht immer den nötigen Überblick und die Kontrolle habt. Gerade in einem Spiel, dass auf Grund der lebensbedrohlichen Aura der Zombies ziemlich stressig abläuft, ist das ein großes Minus.
Die Gefahr, in dieser Hektik angeknabbert zu werden ist auch so ziemlich das Einzige, vor dem ihr euch in Yakuza: Dead Souls fürchten müsst. Immer wieder wird das Spiel zudem von langen Ladezeiten unterbrochen. Gerade die oft eingestreuten und langatmigen Zwischensequenzen werden dabei zur Plage. Sie stören vor allem zu Beginn den Spielfluss ungemein und regen euch mit der Zeit nur noch auf.
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