Special - Kuros WrestleMania-Tagebuch : Tag 5: Ein leises Servus
Schon als kleines Kind war ich großer Fan der WWE. Mit Hulk Hogan, Bret Hart und dem Undertaker bin ich praktisch aufgewachsen. Und auch wenn sich die Gesichter innerhalb der WWE über die Jahre geändert haben, bleibt meine Faszination bis heute ungebrochen. WrestleMania ist das große Highlight im Kalender eines jeden WWE-Fans. Ich hätte es mir nie erträumen lassen, dieses Spektakel eines Tages mal live erleben zu dürfen. Aber wie heißt es so schön? „Sag niemals nie!“.
Tag 1: Die Suche nach dem Blues
Donnerstag, 03. April - 8:28 Uhr
Ich sitze am Flughafen und bin froh, dass ich ausnahmsweise mal nicht mit Lufthansa fliege. Die streiken nämlich aktuell fleißig. Außerdem bin ich froh, dass ich einigermaßen erfolgreich aus dem Bett kam und schlaftrunken den Weg zum Flughafen fand. Mein Flug geht in einer Stunde und ich überlege, ob ich nichts vergessen habe. In Gedanken gehe ich meine Check-Liste durch. Tatsächlich sind es eigentlich sogar zwei: Die eine für den Flug, die andere für den eigentlichen Trip. Erstere ist gerade wichtiger, werde ich doch ungefähr 20 Stunden unterwegs sein, denke ich. Erst fliege ich nach Atlanta. Das wird schon gute neun Stunden beanspruchen. Dann habe ich… Sekunde, ich muss eben zum Schalter.
Ich bekomme immer leicht Panik, wenn mein Name aufgerufen wird. Die Hoffnung, dass ich vielleicht hochgestuft werde und einen besseren Platz bekomme, wurde schnell zerschlagen. Stattdessen wollte der Mitarbeiter nur noch mal ein paar Daten checken. Wäre ja auch zu schön gewesen. Schnell noch mit Getränken eingedeckt, dann geht es auch schon in den Flieger. Der erste Gedanke, als ich an meinem Platz eintreffe: „Verdammt, diese Sitze sind schmal“. Tatsächlich hatte ich kaum Platz. Der zweite Gedanke: „Hoffentlich lehnen sich die Passagiere in der Reihe vor mir nicht nach hinten. Bitte, bitte, bitte!“
Donnerstag, 03. April - 17:54 Uhr
Natürlich lehnten sich die beiden Damen in der Reihe vor mir zurück. Abgesehen davon ging der Flug schnell um. Auch wenn ich ziemlich eingequetscht auf meinem Platz saß. Dafür sah ich „The secret life of Walter Mitty“. Unterhaltsamer Film. Außerdem schaute ich mir ein paar Folge „Brooklyn nine-nine“ mit Andy Samberg an. Musste das ein oder andere Mal laut lachen, was mit tödlichen Blicken quittiert wurde. Aber Hauptsache die Sitzlehne nach hinten drücken, Sekunden nachdem die Maschine den Boden verließ. Humorloses Pack!
Mittlerweile sitzen Tim und ich schon seit einer halben Ewigkeit an unserem Gate. In Deutschland ist es jetzt kurz vor Mitternacht. So hatte ich immerhin die Zeit, ungefähr fünf Stunden in Bravely Default zu schnuppern. Habe gerade das erste Kapitel erreicht. Ich glaube, das Spiel ist umfangreich. Bis jetzt gefällt es mir. Tim schaut derweil in „Sherlock Holmes“ rein. Ich bin auf sein Urteil gespannt. Unser Flieger geht erst um acht. Super nervig: Es gibt kein kostenfreies WLAN am Flughafen. Erst in solchen Momenten merkt man, wie langsam Zeit vergehen kann. Dafür aßen wir bei Panda Express zu mittag. So langsam werde ich müde. Überall rennen deutschsprachige WWE-Fans herum. Ein wenig überrascht bin ich schon. Ich hätte nicht gedacht, dass ich bereits hier, am Flughafen von Atlanta, so vielen über den Weg laufe. Cool!
Donnerstag, 03. April - 21:44 Uhr
Endlich sind wir im Hotel angekommen. Reicht jetzt aber auch mit reisen. Tim und ich waren jetzt 22 Stunden unterwegs. Wobei ich ja schon froh bin, dass Tim überhaupt in die kleine Passagiermaschine nach NOLA gekommen ist. Das Bodenpersonal vergaß nämlich, ihm einen Platz zu geben. So bangte er noch eine ganze Weile, bis er als Letzter das FLugzeug betrat. Nun befinden wir uns im Sheraton Hotel im Herzen von Big Easy. Als wären wir nicht schon müde genug, ist jetzt so oder so Zapfenstreich. Der Wecker klingelt um vier Uhr. In der Lobby treffen sich alle Pressevertreter um fünf Uhr. Dann geht es zu den Interviews, die beginnen nämlich um sechs. Das nenne ich mal einen Zeitplan. Aber gut, meine Freude ist ungebrochen. Mal schauen, wer sich so vor die Kamera zerren lässt. Mir würde es ja schon reichen, könnte ich mich mit Daniel Bryan über Bärte unterhalten.
Ich bin so unfassbar müde.
Machts gut,
Kuro
Kommentarezum Artikel