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Test - WRC Generations : Auf zum großen Rallye-Finale

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Die WRC-Reihe hat bereits eine lange Tradition. Einst von Evolution und Sony für die Playstation ins Leben gerufen, wurde sie 2010 vom italienischen Studio Milestone mäßig erfolgreich übernommen. Seit 2015 ist KT Racing (früher Kylotonn) nebst Publisher Bigben Interactive bzw. Nacon für die Reihe zuständig. Bis jetzt, denn im kommenden Jahr wechelt die Lizenz zu Electronic Arts, oder genauer gesagt Codemasters, die sich mit Colin McRae Rally und DiRT Rally bereits als Spezialisten für den Offroad-Sport bewiesen haben. Zeit für einen würdigen Abschied - was trotz gigantischem Umfang nicht hundertprozentig klappt.

KT Racing hat die WRC-Reihe seit 2015 unter den Fittichen, beginnend mit WRC 5 und folgenden jährlichen Ablegern, die sich über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt haben. WRC Generations bildet quasi ein Best-of der gesamten Serie und beeindruckt vor allem mit nahezu irrsinnigem Umfang. KT Games beschränkt sich nämlich nicht nur auf die aktuelle Saison der World Rally Championship.

Das Ergebnis ist ein ziemlich fettes Paket, das nicht nur die 49 Teams und 13 Rallyes der Saison 2022 der WRC1, WRC 2 und Junior-WRC beinhaltet. Die Entwickler legen noch neun mehr oder minder ikonische Rallye-Locations drauf, sodass insgesamt 165 Wertungsprüfungen, 750 km Strecke und 22 Länder im Aufgebot sind. Einige Strecken kennt man bereits aus früheren Teilen, aber mit Überarbeitungen. Schweden hingegen wurde komplett neu gestaltet.

Die Strecken sind durch die Bank recht anspruchsvoll und schön in Szene gesetzt. Vor allem die Lichtstimmungen gefallen, ebenso wie der Einsatz verschiedener Tageszeiten und Witterungsbedingungen, bis hin zum dynamischen Wetterwechsel. New-Gen-Grafik dürft ihr allerdings nicht erwarten – das Spiel erscheint immerhin auch noch für die Konsolen der vorherigen Generation. Immerhin hat KT Games für die neuen Konsolen zwei Modi spendiert – einen Grafikmodus mit 4K/30 sowie einen Performance-Modus mit 1080p/60. Letzterer ist empfehlenswert, das Spiel sieht damit immer noch ansehnlich aus, die nötigen schnellen Fahrmanöver gehen aber flüssiger von der Hand.

Auch bei den Fahrzeugen wird geklotzt und nicht gekleckert. Neben den Fahrzeugen der Saison sind satte 37 legendäre Rallye-Fahrzeuge enthalten, die das Herz jedes WRC-Fans höher schlagen lassen. Mit dabei sind natürlich auch die drei neuen Fahrzeuge mit Hybrid-Motoren, die sich in der WRC1 messen und dem Spiel sogar neue taktische Elemente verpassen, denn der Einsatz der Hybridmotoren will hinsichtlich Leistung und Akkus wohl geplant sein.

Auch bei den Spielmodi ist keine Sparsamkeit angesagt. Der Kernpunkt ist natürlich die Karriere, in der ihr in der WRC2 oder Junior-WRC startet und euch in die Königsklasse hochkämpfen müsst, wobei ihr euch parallel ums Team-Management und die Weiterentwicklung eures Rennstalls kümmert. Im Saison-Modus könnt ihr auf letzteres verzichten und euch aufs reine Fahren konzentrieren. Warum ihr die Karriere allerdings nicht auch direkt in der WRC1 starten könnt, bleibt schleierhaft.

Hinzu kommen einzelne Herausforderungen, das obligatorische schnelle Spiel mit Fahrzeugen, Strecken und Bedingungen eurer Wahl, Training auf Rundkursen, Splitscreen und Beifahrermodus sowie die neuen Ligen, die euch tägliche und wöchentliche Challenges zum Erringen von Ranglistenpunkten bieten und damit eine Möglichkeit, euch gegen andere Spieler zu messen. Zudem könnt ihr Fahrerteams bilden und im Club-Modus eigene Meisterschaften oder die anderer Spieler zocken. Teilweise werden nun auch Cross-Play-Funktionalitäten geboten.

WRC Generations - Hybrid Cars Trailer

Das Video zeigt die Hybridfahrzeuge aus dem kommenden WRC Generations.

Letztere gibt es unter anderem auch für den Editor. Ihr könnt eure Fahrzeuge lackieren und mit Stickern versehen und somit eigene Designs erstellen und diese auch mit der Community teilen. Oder, wenn ihr faul seid, könnt ihr Community-Designs über den Katalog herunterladen und für euch selbst nutzen. Im Showroom könnt ihr zudem eure Fahrzeuge im Detail bestaunen. An Umfang mangelt es also wahrlich nicht.

Spielerisch kann WRC Generations durchaus Punkte sammeln und zeigt, dass die Entwickler über die Jahre in vielen Bereichen dazugelernt haben, auch wenn die Klasse eines DiRT Rally 2.0 zu keiner Zeit erreicht wird. Die Fahrzeuge reagieren relativ glaubwürdig, oder besser nachvollziehbar auf den verschiedenen Untergründen. Sofern man eine vernünftige Controller-Einstellung gewählt hat, denn die Defaults sind ehrlich gesagt ziemlicher Mist. Wir kamen aber mit den verbreiteten Einstellungen, die bereits von der Community bei WRC 10 empfohlen wurden, sehr gut klar. Am Steuerungsmodell hat KT Racing offenbar nicht viel verändert.

Unsere Empfehlung: jeweils -5 auf Lenkempfindlichkeit nach links und rechts, Deadzone links und rechts auf 15, Sensitivität der Handbremse auf -5. Das sollte die Lenkempfindlichkeit und das Übersteuern beim Einsatz der Handbremse auf ein verträgliches, gut kontrollierbares Maß bringen.

Problematischer ist derzeit noch der Einsatz von Lenkrädern, denn da haben sich ein paar Bugs eingeschlichen, an deren Behebung die Entwickler derzeit noch arbeiten. Ein erstes Update für Xbox, das Probleme mit Logitech- und Thrustmaster-Lenkrädern behebt, wurde bereits veröffentlicht, ein weiteres Update soll folgen. Wer vorrangig mit Kurbel und Pedalen spielt, sollte vielleicht abwarten, bis die Macken behoben sind.

Mittlerweile hat sich KT Racing zu den Problemen geäußert und bekannt gegeben, dass ein weiterer Patch zur Zertifizierung an Microsoft gegeben wurde. Nach aktuellem Stand wird der Patch frühestens am 15. November veröffentlicht.

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