Test - Worldshift : Strategie mit viel Rollenspiel-Einfluss
- PC
Umwege? Nicht mit uns
Doch der Solomodus scheitert nicht nur an der mauen Erzählweise, sondern auch an den langweilig designten Missionen. Viele Einsätze laufen nach dem immer selben Schema ab, meist müsst ihr einfach alle Gegner auf einer Karte erledigen. Ein wenig Abwechslung bringen Verteidigungs- oder Schleichaufgaben, gerade Letztere scheitern aber auch an der schwachen Wegfindung und nicht optimalen KI. Um ungesehen an einer Meute von Feinden vorbeizukommen, müsst ihr nämlich fast jede Einheit einzeln vorbeilenken, sonst laufen eure Truppen quer durch das Feindlager.
Die Scharmützel im hübschen Fantasy-Reich gegen Tiere, Monster oder feindlich gesinnte Völker machen dennoch durchaus Spaß. Dank der vielen Zaubersprüche eurer Helden habt ihr eine große taktische Vielfalt und könnt die meist in Überzahl agierenden Gegner gekonnt besiegen. Allerdings laufen die Auseinandersetzungen unserer Meinung nach viel zu hektisch ab. Kommt es erst mal zum Kampf, vermischen sich Freund wie Feind zu einem großen Pulk, direkt steuern könnt ihr eine Einheit dann kaum noch. Auch die Zauber werft ihr vor lauter Hektik ziemlich planlos in die Schlacht, Zeit zu überlegen bleibt nicht.
Ende und aus
Die größte Aufmerksamkeit müsst ihr euren Helden zuteil werden lassen, stirbt nämlich ein Anführer oder ein Offizier, ist der Einsatz sofort beendet. Leider ist es fast unmöglich, aus einem Gefecht zu fliehen. Zum einen reagiert der Charakter kaum auf eure Eingaben, zum anderen verfolgen euch die Gegner mitunter über die gesamte Karte. Hat also ein Held erst mal einen Großteil seiner Lebensenergie verloren und ihr seid auch mit einem Heilzauber nicht schnell genug bei der Hand, dürft ihr euch schon mal auf ein Game-over einstellen.
Das erlebt ihr im Rahmen der Kampagne leider sehr häufig. Der Schwierigkeitsgrad ist extrem hoch angesetzt und wirkt ziemlich unausgewogen. Mal lauft ihr durch eine komplette Mission ohne große Probleme, dann warten im nächsten Einsatz gleich am Startpunkt derart viele Feindansammlungen auf euch, dass ihr kaum eine Chance habt. Auch etliche Trial&Error-Passagen gibt es. Problematisch ist das Ganze vor allem deshalb, da ihr nicht frei speichern dürft. Nur alle naselang erreicht ihr mal einen Kontrollpunkt, an dem nach dem Ableben eines Helden das Spiel wieder aufgenommen werden kann. Dummerweise verliert ihr den Fortschritt bei den Kontrollpunkten, sobald ihr eine Karte beendet. 'Worldshift' speichert euren Fortschritt tatsächlich also nur nach erfolgreich abgeschlossener Mission. Ärgerlich ist aber in diesem Zusammenhang, dass die Kontrollpunkte viel zu weit auseinander liegen und oft ziemlich planlos verteilt wurden. Regelmäßig dürft ihr schwere Schlachten daher erneut schlagen oder euch wieder einige Minuten durch ein Feindeslager schleichen - das sorgt selbst bei RTS-Profis schnell für Frust.
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