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Test - World of Warcraft: Wrath of the Lich King Classic : Wie gut ist das beste aller WoW-Add-ons gealtert?

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14 Jahre nach dem ursprünglichen Release feiert die MMO-Erweiterung World of Warcraft: Wrath of the Lich King nun ihr Comeback. Blizzard lässt euch abermals gegen den gefürchteten Lichkönig antreten, diesmal jedoch in Form der Classic-Server von WoW. Wie schon bei den vorherigen Kapiteln stellt sich dabei die Frage, ob das Online-Abenteuer auch heute noch zu überzeugen weiß oder die Fans von verklärter Nostalgie geblendet sind. Die Antwort darauf ist gar nicht mal so einfach.

Der Verfasser dieser Zeilen war damals beim ursprünglichen Launch von World of Warcraft: Wrath of the Lich King dabei – wie man so schön sagt: live und in Farbe. Die Euphorie kannte damals so gut wie keine Grenzen, immerhin klangen die Versprechungen im Vorfeld extrem viel versprechend. Es galt nicht nur, den neuen Kontinent Nordend zu erkunden, mit dem Todesritter feierte endlich auch eine neue Charakterklasse ihr Debüt in World of Warcraft. Noch dazu eine richtig coole, die als Handlanger des mächtigen Lichkönigs ins Abenteuer starteten. Letzterer war zudem der ultimative Endgegner der MMO-Erweiterung, auch wenn es zu diesem grandiosen Showdown erst eine ganze Weile nach dem Launch kam.

Die hohen Erwartungen wurden – abgesehen von den üblichen Problemen beim Start eines solchen Add-ons – definitiv erfüllt, bis heute gilt WotLK für viele Fans als die bisher bisher Erweiterung in der Geschichten von World of Warcraft. Vor kurzem feierte sie ihr Comeback auf den Classic-Servern. Da stellt sich logischerweise die Frage, ob Blizzard diese ursprüngliche Faszination über die Jahre retten konnte.

Tödliche Ritter im eisigen Norden

An dieser Stelle könnten wir euch brav alle neuen Features und Inhalte erklären, die Wrath of the Lich King mit sich bringt und die sicherlich auch eine genauere Erwähnung verdient hätten. Das fängt bei der ebenso neuen wie übermächtigen Klasse des Todesritters an, geht über den großen Kontinent Nordend und hört beim Beruf der Inschriftenkunde zur Herstellung der neuen Glyphen noch lange nicht auf. Auch vom tollen Phasing-System, das einige der Questreihen zu einem besonderen Erlebnis macht, könnten wir ausgiebig plaudern – oder den PvP-Gebieten, dem ultimativen Kampf gegen den Lichkönig, der bis zum heutigen Tag als eines der besten Bossgefechte in Erinnerung geblieben ist.

Doch wir wollen uns nicht in Wiederkäuen üben: Wenn ihr euch mit den knallharten Fakten der MMO-Erweiterung auseinandersetzen wollt, empfehlen wir euch unseren ursprünglichen Testbericht von World of Warcraft: Wrath of the Lich King, der zumindest inhaltlich genauso aktuell ist wie am ersten Tag. Stattdessen beschäftigen wir uns lieber mit den Änderungen, die mit dem Classic-Start den Einzug ins Spiel gefunden haben.

Gruppensuche schwer gemacht

In der Ära von Wrath of the Lich King feierte eines der bis heute umstrittensten Features in der WoW-Historie sein Debüt. Einige werden beim Lesen dieser Zeilen sicherlich schon seufzend mit den Augen rollen. Ja, wir meinen natürlich den Dungeon Browser oder auch Dungeon Finder. Mithilfe dieses Tools war es auf simple Art und Weise möglich, Gruppen für einen gemeinsamen Dungeon Run zu finden. Ihr musstet lediglich eure Rolle (Tank, Heiler oder Damage Dealer) sowie den gewünschten Dungeon auswählen. Danach sorgte ein im Hintergrund laufendes Suchsystem dafür, das eine vollständige Gruppe entsteht und diese auch gleich zum Eingang des Dungeons gebracht wird.

Klingt im ersten Moment nach einer ebenso hilfreichen wie komfortablen Funktion, die vor allem viel Zeitersparnis mit sich bringt. Im Kern stimmt das auch. Allerdings sehen viele Kritiker die Einführung dieses Features als das Anfang vom Ende der sozialen Werte in World of Warcraft an. Damit haben sie nicht ganz unrecht: Kurze Zeit nach dem Debüt des Dungeon Browser stellte sich eine „schnell rein, schnell raus“-Mentalität bei vielen Spielern ein, denen das Miteinander herzlich egal war. Doch genau jenes war es, das World of Warcraft in seinen Anfangsjahren ausgezeichnet und geprägt hat.

>> Die 10 größten Änderungen in der WoW-Geschichte <<

Diese Kritik haben sich die Entwickler von Blizzard wohl zu Herzen genommen, denn den Browser in dieser Form gibt es in WotLK Classic nicht (mehr). Stattdessen erwartet euch eine Art schwarzes Brett, bei dem ihr eure Dienste quasi anpreist. Ihr wählt ebenfalls eine Rolle samt Dungeon aus. Allerdings läuft die Suche samt Zusammenstellung nicht mehr automatisch, und auch die Reise zum Eingang des Dungeons müsst ihr selbst in Angriff nehmen. Das ist logischerweise weniger komfortabel, sorgt andererseits für mehr soziale Interaktion zwischen den Spielern. Ob das wirklich die bessere Lösung ist, wird sich wohl erst dann zeigen, wenn der erste große Hype rund um WotLK Classic vorüber ist. Dann dürfte nämlich die Anzahl der aktiven Spieler merklich sinken und somit auch die Anzahl derjenigen, die sich über das schwarze Brett melden.

Kniffligere Schlachtzüge

Weitere interessante Änderungen betreffen unter anderem die Schlachtzüge von WotLK. Diese fielen in der ursprünglichen Version etwas zu leicht aus und stellten eine entsprechend geringe Herausforderung für halbwegs geübte Gruppen dar. Für den Classic-Launch hat Blizzard sowohl die Lebenspunkte als auch den verursachten Schaden der Bossgegner deutlich angehoben. Daher dürfte es fortan nicht mehr ganz so einfach sein, sie in die Knie zu zwingen. Hinzu kommt ein optionaler Hardmode, der den Schwierigkeitsgrad weiter nach oben schraubt. Schade nur, dass die „Schlacht um Unterstadt“ nicht mehr spielbar ist, da sie hinsichtlich der Story sowie der Atmosphäre richtig gut war. Doch auch ohne die Schlacht erzählt die Erweiterung eine tolle Geschichte und bietet denkwürdige Momente.

World of WarCraft Classic - Wrath of the Lich King Release Date Trailer

Wrath of the Lich King bereichert ab dem 26. September die Welt von World of WarCraft Classic.

Es ist allerdings nicht alles Gold, was in WotLK Classic glänzt. Denn abgesehen von den erwähnten Änderungen präsentiert sich euch dieselbe MMO-Erweiterung wie vor 14 Jahren – mit all seinen Stärken, aber auch Schwächen. Ja, die Klassen-Balance war damals sehr gut, die Spielwelt faszinierend und das Phasing-System stellte eine interessante Neuerung dar. Doch viele alte Bugs sind geblieben, das Quest-Design ist oftmals Recycle-Ware und der PvP-Part weiterhin etwas schwachbrüstig.

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