Test - World of WarCraft: Warlords of Draenor : Blizzards Meisterstück - fast!
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Was war das für ein desolater Start der fünften World-of-WarCraft-Erweiterung Warlords of Draenor. Zum technischen Murks haben wir uns aber bereits ergiebig in unserem Day-One-Special ausgelassen. Doch die teils unspielbaren Tage seien verziehen, denn was Blizzard mit seiner neuen MMORPG-Erweiterung inhaltlich abliefert, ist ein Inhaltsmonster sondergleichen. Ähnlich riesig sind übrigens die Nutzerzahlen des User-stärksten Online-Rollenspiels der Welt, die wieder auf zehn Millionen Abonnenten angestiegen sind. Das neue Add-on verkaufte sich mehr als 3,3 Millionen mal seit letzter Woche. Das sind starke Zahlen und die vielen frischen Inhalte machen Lust auf unzählige Online-Stunden in der virtuellen Blizzard-Welt. Doch ist Masse gleich Klasse beim zehnjährigen WoW-Jubiläum?
The Burning Crusade und Wrath of the Lich King zählen für viele Azeroth-Helden zu den besten Erweiterungen in zehn Jahren World of WarCraft. Nach dem eher durchwachsenen Add-on Cataclysm sowie dem guten, aber thematisch speziellen Mists of Pandaria wollten viele nur noch eines: neue Inhalte und die WarCraft-Atmosphäre der Anfangstage. Diesbezüglich befriedigt Warlords of Draenor die Gelüste vollends, denn die Story um die Eiserne Horde ist WarCraft durch und durch. Unter der Führung von Garrosh Höllschrei flüchtet sie nämlich durch das Dunkle Portal nach Draenor, genauer gesagt in die Vergangenheit und in die Heimat der gefürchteten Orc-Clans. Dort will die Eiserne Horde ein neues Portal erbauen und eine Invasion vorbereiten, um die Zukunft Azeroths zu ihren Gunsten zu verändern.
Für euch heißt es also, auf dem Kontinent Draenor in die Schlacht zu ziehen in vielen - zumindest vom Namen her - bekannten Gebieten wie dem Schattenmondtal oder Nagrand. Nach dem Gang durchs Portal landet ihr im Dschungel von Tanaan, einem Tutorial-Gebiet, in dem ihr sehr atmosphärisch und spannend auf die kommende Story eingestimmt werdet. Danach gilt es, mit seinem Level-90-Charakter auf die neue Maximalstufe 100 zu kommen und sich mit neuen Waffen und Rüstungen zu versorgen. All jene, die einen neuen Recken erstellen wollen, können den Charakter-Boost nutzen, der den Helden direkt auf Level 90 trimmt. Egal wie ihr nach Draenor kommt, sobald ihr die Startgebiete der Allianz oder der Horde betretet, warten bombastisch viele neue Inhalte auf euch.
Das täglich Brot: Quests
Vor allem hat Blizzard eine gefühlt unendliche Menge an neuen Quests eingeführt. Neben der Hauptmission findet ihr an allen Orten von Draenor Nebenquests, Berufsmissionen, Tagesquests und - ganz jungfräulich - dynamische Bonusquests sowie spezielle Aufgaben in den Garnisonen. Die meisten Quests haben tolle Storylines vorzuweisen und sind zudem recht abwechslungsreich. Natürlich kommt ihr nicht um „Töte XYZ-Monster“ und „Sammle 25 Dinge“ herum, aber insgesamt ist alles recht spaßig umgesetzt.
Die dynamischen Bonusaufgaben, die automatisch starten, sobald man das jeweilige Gebiet betreten hat, sind hingegen reine Farm- und Grind-Aufgaben. Reizvoll sind sie dennoch, da ihr eine ordentliche Summe an Erfahrungspunkten abstauben könnt. Apropos Erfahrung: Man levelt recht schnell in Draenor und wenn man es darauf anlegt, ist es kein Problem, nach vergleichsweise kurzer Zeit bereits Level 100 zu erreichen. Das hätte Blizzard ruhig etwas langwieriger gestalten können!
Chef der Garnison
Der größte Höhepunkt in der neuen Erweiterung ist ohne Frage die eigene instanzierte Garnison. Mit dem Housing-Feature erhält jeder eine Kriegsbasis, von der aus ihr eure Abenteuer nach Draenor starten könnt. Sie ist überdies eine mächtige Produktionsstätte für epische Waffen, Rüstungen und viele begehrte Gegenstände für die kommenden Monate. Die Garnison lässt sich in drei Stufen ausbauen. Da gilt auch für alle Gebäude in eurem neuen Eigenheim. Hierbei wird unterschieden zwischen drei Gebäudegrößen. Von der Schmiede, dem Sägewerk und dem Handelsposten über die Anglerhütte und den Stall bis zur Haustierkampfarena steht eine ganze Palette an Gebäuden bereit.
Je nach euren Hauptberufen und den Gegenständen, die ihr erhalten wollt, herrscht vor allem bei den Nebengebäuden die Qual der Wahl. Generell heißt es jedoch, fleißig Missionen zu erfüllen sowie Baupläne für Stufenaufstiege und Material zu sammeln. Ihr braucht gerade zu Beginn vorrangig Garnisonsvorräte ohne Ende. Wer sich später bezüglich der Gebäude umentscheidet, kann die Hütten abreißen und durch andere ersetzen. Das kostet allerdings sowohl Material als auch Gold.
(10 Jahre WoW - Die Video-History)
Die Garnison bringt einiges an Extraspielzeit mit sich, gibt es doch wöchentlich Invasionsmissionen, Bonusaufgaben und Dailys. Darüber hinaus stehen die vielen NPCs im Vordergrund, die ihr für Missionen benötigt. Diese fleißigen Helfer und mächtigen Helden lassen sich entweder durch Quests freischalten oder können in ganz Draenor gefunden sowie angeworben werden. Schickt ihr sie auf eine Mission, winken tolle Belohnungen. Alle NPC-Helferlein können bis Level 100 gelevelt sowie mit neuen Waffen und Rüstungen aufgewertet werden.
Es gibt noch vieles mehr, das die Garnison bereithält, aber das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Fakt ist jedoch, dass dieses Feature eine der spannendsten Neuerungen in der WoW-Geschichte ist. Es ist einfach genial umgesetzt, wie die Garnison zum Dreh- und Angelpunkt von Draenor gemacht wurde, von der aus man operiert und einen noch tieferen Bezug zur Spielwelt bekommt.
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