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Test - World of Warcraft: Shadowlands : Das bisher beste WoW-Add-on?

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Blizzard hat sich verdammt viel Zeit mit dem neuesten Add-on für World of Warcraft gelassen – so viel wie nie zuvor. Entsprechend groß waren die Erwartungen der Fans. Auch bei uns herrschte eine Mischung aus Ungeduld, Vorfreude und leichter Skepsis vor. Wie sieht das Fazit nach mittlerweile zwei Wochen Live-Betrieb aus?

Der Startschuss für World of Warcraft: Shadowlands fiel vor etwas mehr als zwei Wochen. Das reicht zum jetzigen Zeitpunkt aus, um die wichtigsten Elemente näher zu beleuchten, aber noch nicht, um das Endgame ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Das liegt vor allem daran, dass einige dieser Endgame-Inhalte noch gar nicht im Spiel verfügbar sind. So hat der neue Raid „Schloss Nathria“ erst vor einigen Tagen seine Pforten geöffnet, nicht jedoch auf der höchsten Stufe (mythisch). Auch die PvP-Saison hat gerade erst begonnen. Dennoch präsentieren wir euch an dieser Stelle einen Erlebnisbericht mit ersten Eindrücken und kommen zu einem späteren Zeitpunkt mit dem vollständigen Test zurück.

Einsteiger sind willkommen

Einige der wichtigsten Neuerungen von World of Warcraft: Shadowlands standen bereits einige Wochen vor der Veröffentlichung des Add-ons zur Verfügung. Denn im November veröffentlichte Blizzard wie gewöhnlich einen umfangreichen Pre-Patch, der euch schon mal mit einigen neuen Mechaniken experimentieren ließ. Daher wollen wir an dieser Stelle gar nicht allzu sehr auf diese eingehen. Nur so viel: Der Level Squish (neue Maximalstufe 60, Schadenszahlen deutlich verringert) hat World of Warcraft sichtlich gut getan und es wieder auf ein vernünftiges Maß zurechtgestutzt.

Zudem wollen wir das neue Startgebiet für Charaktere der Stufe 1 nochmals lobend hervorheben: Auf der Insel erlebt ihr quasi ein Mini-Abenteuer, das euch nicht nur mit den wichtigsten Aspekten des MMOs vertraut macht, sondern auch alle wichtigen Elemente zumindest kurz anschneidet – inklusive klassenspezifischer Quests, dem Aufspüren von Schätzen und einem Mini-Dungeon. Alles wird im Kleinformat abgedeckt und wirkt wunderbar organisch. Schon alleine deswegen ist World of Warcraft derzeit so einsteigerfreundlich wie wohl noch nie zuvor.

Ein wahres Story-Brett

Doch kommen wir zu den „echten“ Neuerungen von World of Warcraft: Shadowlands. Allen voran wären hier die neuen Gebiete zu nennen, die ihr im Verlauf der Story nacheinander abklappert – und die haben es wahrlich in sich. Anfangs gelangt ihr nach einem kurzen Abstecher bei der Eiskrone in den sogenannten Schlund. Es handelt sich dabei prinzipiell um das Reich der Toten, aus dem es normalerweise kein Entrinnen gibt. Dort macht ihr eure ersten Schritte in WoW: Shadowlands und werdet sofort in das große Geschehen eingefangen.

Nach einigen Quests gelingt euch die Flucht aus dem Schlund, zu dem ihr später wieder zurückkehren müsst. Doch bereits in diesem ersten Gebiet lässt das Add-on seine Story-Muskeln spielen. Die Atmosphäre ist ebenso bedrückend wie intensiv, das haben die Jungs und Mädels von Blizzard verdammt gut eingefangen. Und das ist nur der Anfang: Im Verlauf der Kampagne besucht ihr die religiös angehauchte Bastion, das düster-dreckige Maldraxxus, den zum Verlieben schönen Ardenwald sowie das auf den ersten Blick eher trostlose Revendreth.

Neue Gebiete gab es bisher in jedem Add-on von World of Warcraft – mit einigen High- und Lowlights. Das ist also keine Besonderheit. Doch Blizzard ist es diesmal exzellent gelungen, jeder Region einen ebenso eigenen wie markanten Charakter zu verleihen. Ihr erlebt einige absolut erinnerungswürdige Momente, die selbst gestandene WoW-Veteranen so schnell nicht vergessen werden. Wenn ihr zum Beispiel einen schrulligen Herzog in Revendreth begleitet, dieser aber aufgrund seines Exils in der Dunkelheit kein Sonnenlicht verträgt, werdet ihr spätestens dann schmunzeln, wenn er endlich seinen Schirm gefunden hat und plötzlich wieder stolz durch die Gegend marschiert.

Ebenfalls unvergesslich bleiben große Abschnitte im bezaubernd inszenierten Ardenwald, der eine dermaßen friedliche und besinnliche Atmosphäre versprüht, dass man am liebsten dort einziehen möchte. Dort kommt es übrigens auch zum Comeback eines bekannten Charakters, den wir aus Spoilergründen jedoch nicht verraten wollen. Nur so viel: Bei dieser Szene hatten wir Gänsehaut.

Viele gute Ansätze

World of Warcraft: Shadowlands punktet mit einer tollen Inszenierung, die euch bis zum Ende der Kampagne und auch noch ein kleines Stück darüber hinaus begleitet. Hinter der gelungenen Fassade verbirgt sich allerdings oftmals die gewohnte MMO-Kost mit dem bekannten Quest-Design und etwas ausgelutschten Mechaniken. Hin und wieder erwarten euch einige neue Ideen, im Kern hat Blizzard das Rad jedoch nicht neu erfunden. Die 5-Mann-Dungeons fallen mitunter recht herausfordernd aus – blindes Durchrennen, wie es bei anderen Add-ons möglich war, führt hier oftmals zum Tod der gesamten Gruppe. Das finden wir gut, da endlich wieder mehr Teamwork und Hirn erforderlich sind. Vor allem die Bosskämpfe erweisen sich mitunter alles andere als trivial und bieten einige interessante Mechaniken. So müsst ihr bei einem der Bosse eines seiner Ungetüme derartig positionieren, dass es mit seinem Fleischerhaken nicht euch, sondern seinen Meister erwischt und dadurch überhaupt erst angreifbar macht.

Ebenfalls gut gefallen hat uns die neue Roguelike-Erfahrung von Torghast. Hierbei handelt es sich um einen Turm, in dem ihr euch mehrere Ebenen nach oben kämpft, bevor ihr einem Boss gegenübersteht. Auf dem Weg dorthin müsst ihr zahlreiche Monster besiegen und Fallen ausweichen. Hin und wieder aktiviert ihr spezielle Boni, wobei die Auswahl bei jedem neuen Durchgang durch den Zufall bestimmt wird. Außerdem habt ihr nur eine bestimmte Anzahl an Leben; sterbt ihr zu oft, geht es von vorne los. Das alles erhöht den Wiederspielwert, zumal es mehrere Abschnitte im Turm mit steigendem Schwierigkeitsgrad gibt. Allerdings könnte das auf Dauer recht langweilig werden, da sich die Belohnungen bisher in Grenzen halten – sofern es überhaupt welche gibt. Zumindest die Seelenasche ist sehr wichtig, denn damit könnt ihr legendäre Gegenstände herstellen.

World of WarCraft: Shadowlands - Cinematic Trailer
Blizzard Entertainment hat mit World of WarCraft: Shadowlands das nächste Add-on zum MMORPG angekündigt.

Ebenfalls etwas kritisch sehen wir den bereits zuvor erwähnten Schlund als neues Grind-Gebiet. Dorthin verschlägt es die Spieler immer wieder, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Anfangs ist das noch recht interessant und reizvoll. Allerdings gab es schon nach einigen Tagen erste Ermüdungserscheinungen. Auch die Idee mit den Pakten, die jeder Spieler mit einer von vier Fraktionen eingehen kann, ist zunächst sehr interessant. Immerhin erhaltet ihr auf diese Weise spezielle Fähigkeiten und könnt im Ruhm aufsteigen, was weitere Vorteile freischaltet – inklusive zusätzlicher Missionen für die Kampagne. Noch ist es nicht möglich, alle Ruhmstufen zu erreichen, sodass sich erst zeigen muss, wie gut das System auf lange Sicht tatsächlich ist. Doch prinzipiell verbirgt sich dahinter eigentlich nur ein weiterer Grind. Trotz aller Skepsis können wir nicht leugnen, dass von nun an ein frischer Wind durch World of Warcraft weht.

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