Test - World of WarCraft: Legion : Der Glanz alter Zeiten
- PC
Mit dem mittlerweile sechsten Add-on namens Legion will Blizzard Entertainment endlich den Staub vom etwas betagten Online-Rollenspiel World of WarCraft pusten. Eine neue Heldenklasse hier, überarbeitete Mechaniken dort und obendrauf noch viele andere Neuerungen. Doch reicht das tatsächlich aus, um uns auch nach elf Jahren wieder an den PC zu fesseln? Aber hallo!
Anstatt wie gewohnt direkt in den Kern des Tests einzusteigen, wollen, nein, müssen wir etwas weiter ausholen. World of WarCraft ist mittlerweile seit Ende 2004 in den USA und seit Anfang 2005 in Europa am Start. Vom anfangs belächelten Nischenprojekt hat sich das Online-Rollenspiel in den Folgejahren verdammt schnell zu einem der größten Erfolge der gesamten Computerspielgeschichte entwickelt.
Zur Blütezeit tummelten sich zwölf Millionen Spieler auf den Servern von World of WarCraft. Allesamt bezahlten brav ihre monatlichen Abogebühren – ein warmer Geldregen für den kalifornischen Entwickler. Doch der Zenit ist längst überschritten: Vor Kurzem sank die Abozahl auf knapp über fünf Millionen, Kritik wurde immer lauter und die Luft war irgendwie raus. Genau das soll sich mit dem Add-on Legion alles ändern.
Schon wieder Dämonen?
Dabei wirkt World of WarCraft: Legion zumindest auf den ersten Blick wie der laue Aufguss eines bereits bekannten Add-ons. Immerhin bekommen wir es abermals mit den Dämonen der Brennenden Legion zu tun. Mit denen mussten wir uns doch bereits im Jahr 2007 in Burning Crusade herumschlagen. Okay, es war ein leicht anderer Kontext und es verschlug uns damals in die Scherbenwelt. Dennoch scheint es anfangs so, als wären Blizzard Entertainment die Ideen für ein spannendes Szenario ausgegangen. Was haben wir uns getäuscht!
Bereits im Patch, der vor Legion veröffentlicht wurde, zog Blizzard Entertainment einige Register. Da wurden schon mal über all die Jahre lieb gewonnene Charaktere über den Jordan geschickt, wichtige Handlungsfäden aufgenommen und neue Anreize gesetzt. Die Invasion der Dämonen wirkt im neuen Add-on sehr viel bedrohlicher als noch in Burning Crusade, der Bösewicht Gul'dan noch einen Tick durchtriebener. Allzu viel wollen wir von der Story gar nicht vorwegnehmen.
Festzuhalten ist jedoch, dass Blizzard es mal wieder geschafft hat, eine ebenso lebendige wie glaubhafte Welt zu erschaffen. Daran haben auch die zahlreichen Zwischensequenzen und vertonte Questtexte einen großen Anteil. Das alles wirkt runder und greifbarer als noch in der Vergangenheit. Die Story ist noch lange nicht an ihrem Ende angelangt, denn immerhin folgen in den nächsten Wochen und Monaten sogar noch zwei Schlachtzüge mit neuen Facetten.
Schöne neue Welt
Das Spielgeschehen von World of WarCraft: Legion findet auf den Verheerten Inseln statt, die aus fünf – je nach Zählweise auch sechs – neuen Gebieten bestehen. So verschlägt es uns beispielsweise zum felsigen Hochberg, in das dicht bewachsene Val'sharah sowie das mystisch angehauchte Suramar. Zugegeben: Einiges davon wirkt etwas recycelt und war in abgewandelter Form bei anderen Add-ons bereits zu sehen. Dennoch versteht es Blizzard recht gut, die vertraut wirkenden Umgebungen mit neuen Facetten auszustatten und somit doch wieder interessant zu gestalten.
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