Test - We Love Katamari : We Love Katamari
- PS2
Zurück zum Aufhänger unseres Testberichtes: Kann ein Spiel überhaupt Spaß machen, das so aussieht, wie es die Bildschirmfotos zeigen? Dazu ein schmetterndes ‘Ja’. Natürlich sind der krasse Stil, die extrem simplifizierten Objekte und Lebewesen sowie der Katamari-Polygonbrei schlichtweg gewöhnungsbedürftig und sehr japanisch. Aber das passt perfekt zum Konzept (welches, für sich betrachtet, nicht minder ‘bescheuert’ ist), kurzum: Es soll wie ein riesiger Grafikfehler aussehen. Auch jene, die eher konventionelle Kost bevorzugen, sollten ‘We Love Katamari’ eine Chance geben.
Wenn wir schon bei der Präsentation sind: Das absolute Highlight aus ‘Katamari Damacy’ ist erneut das stärkste Element, auch beim Nachfolger. Die Brillanz des Soundtracks zu beschreiben, ist leider unheimlich schwer. Hauptsächlich lebt sie davon, dass die Musik noch eine ganze Latte schräger und gewagter ist als Spiel plus Grafik zusammengenommen. Japano-Pop oder leichte Techno-Einschläge wären alleine nichts Besonderes, doch hier werden die schrillsten Töne als Instrumente regelrecht missbraucht. Das reicht von Tierlauten bis hin zu piepsigen Modemgeräuschen. Klassikstücke werden auf bizarre Art verfremdet, Arrangements mit verzerrten Sängerstimmen sind keine Seltenheit, mancher Song erinnert mehr an Kinderlieder und selbst vor orchestralen Tönen hat das Sound-Team nicht Halt gemacht. Der Vorgänger gehörte zu den ganz seltenen Vertretern, nach deren Veröffentlichung auch außerhalb Japans der Schrei nach der passenden Soundtrack-CD immer lauter wurde. Ein ähnliches ‘Schicksal’ dürfte ebenfalls dem Sequel widerfahren.
Bei so viel Liebe zum Detail passt es dann auch, dass die Steuerung fast perfekt ist. ‘We Love Katamari’ quält euch nicht mit zig Buttons, ihr steuert das komplette Spiel nur mithilfe der beiden Analog-Sticks (mit Ausnahme des Wechsels zur alternativen Ego-Perspektive, die jedoch nicht benötigt wird). Der Katamari lenkt sich ähnlich wie ein Panzer: Drückt beide Sticks in die gleiche Richtung zum Rollen und einen Stick oder beide in entgegengesetzter Stellung zum Drehen. Einziger Wermutstropfen: Ein richtig großer Katamari kann zwischen zwei oder mehr Ecken festhängen, dann müsst ihr wild am Joypad herumrühren, um euch wieder zu befreien.
SonderwünscheDer Vorgänger litt vorrangig unter einem Manko: Es fehlte an spielerischer Abwechslung. Zwar waren die Szenarien wunderschön gestaltet und mit liebevollen Details verziert, aber letztendlich rollte der Spieler immer nur eine Kugel zusammen. Daran hat sich in ‘We Love Katamari’ im Prinzip nichts geändert, aber besondere Wünsche der Fans bringen etwas Pep ins Spiel. So wird von euch ab und an verlangt, dass ihr vorrangig eine bestimmte Art von Gegenständen sammeln sollt, wie z. B. Blumen oder Süßigkeiten. Oder wie wäre es mit einem brennenden Katamari, der stetig mit Objekten gefüttert werden muss, da er ansonsten fatalerweise erlischt?
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