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Test - Warhammer: Chaosbane : Ist das der Erbe von Diablo & Co.?

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Mit Warhammer: Chaosbane möchte sich das französische Entwicklerstudio Eko Software ein Stück vom Kuchen der erfolgreichen Action-Rollenspiele abschneiden. Das ist ein recht ambitioniertes Unterfangen, immerhin ist die Konkurrenz alles andere als klein. Wir haben uns für euch in den Kampf gestürzt und verraten euch, ob sich Diablo & Co. tatsächlich warm anziehen müssen oder ihnen nur ein laues Lüftchen entgegenweht.

Da sich Blizzard mit der Entwicklung von Diablo 4 allem Anschein nach noch immer Zeit lässt – ja, den Mobile-Ableger Diablo Immortal lassen wir an dieser Stelle ganz bewusst außen vor -, kommt die Veröffentlichung eines neuen Hack&Slay dieser Art gerade recht. Das Team von Eko Software präsentiert mit Warhammer: Chaosbane einen frischen Genrevertreter, der in unserer Vorschau bereits einen viel versprechenden Eindruck hinterließ. Doch damals konnten wir nur einen kleinen Ausschnitt unter die Lupe nehmen. Wie sieht es mit der Vollversion aus? Das erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

Das Chaos kehrt zurück

Die Story von Warhammer: Chaosbane beginnt kurz nach dem Ende der Chaoskriege. Eigentlich waren die Mächte des Chaos nach der Niederlage des großen Asavar Kul geschlagen. Doch den Menschen war nur kurz die Gelegenheit zum Verschnaufen gegönnt, denn plötzlich regen sich die finsteren Gesellen wieder – und zwar mit unerwarteter Stärke. Vier Helden stellen sich ihnen entgegen, in deren Rolle ihr im Verlauf der mehrere Kapitel umfassenden Kampagne schlüpft. Einst waren sie am Kampf gegen Asavar Kul und seine Armee beteiligt und sind auch jetzt wieder Hoffnungsträger für die leidgeplagte Bevölkerung.

Jeder der Helden verfügt über ebenso individuelle Fähigkeiten wie auch Spielstile. Da wäre beispielsweise der Soldat des Imperiums, den man am ehesten als klassischen Nahkämpfer oder Tank samt Schwert und Schild bezeichnen kann. Deutlich offensiver geht der Zwerg zur Sache, der sich mit zwei Äxten durch die Gegnerhorden schnetzelt – nahezu ohne Rücksicht auf eigene Verluste. Wenn ihr hingegen lieber aus der vermeintlich sicheren Distanz agiert, sind der Magier oder die Waldläuferin die bessere Wahl.

Für welchen Helden ihr euch auch immer entscheidet, sie spielen sich erfreulich unterschiedlich und verlangen von euch eine jeweils an ihren Stil angepasste Herangehensweise – zumindest in der Anfangsphase. Die grundlegende Kampfmechanik ist recht simpel gehalten: Jeder Charakter verfügt über Basisfertigkeiten, die Energie aufbauen, welche sich wiederum für den Einsatz von Spezialangriffen verwenden lässt. Außerdem besitzen sie noch eine Reihe von passiven Eigenschaften, die euren Spielfiguren verschiedene Buffs verleihen oder bestimmte Effekte auslösen. Während es anfangs noch richtig Spaß macht, sich durch die Gegnerhorden zu schnetzeln, offenbaren sich mit zunehmender Spieldauer jedoch einige Mängel, die sich negativ auf die Monsterklopperei auswirken.

Action-Rollenspiele dieser Art leben davon, die Ausrüstung der Helden sowie deren Builds (Zusammenstellung der Fertigkeiten) zu perfektionieren. Letztere sind zwar zahlreich vorhanden. Doch in den meisten Fällen handelt es sich lediglich um leicht verbesserte Varianten der bereits zuvor bekannten Talente. Sprich: Es bleibt wenig Freiraum für Experimente, die ganze Sache bleibt recht oberflächlich. Selbiges gilt übrigens auch für das Loot-System. Zwar findet ihr zahlreiche neue Waffen, Rüstungen und Artefakte, doch fällt das Angebot bei Weitem nicht so umfangreich und tiefgreifend aus wie etwa in Diablo 3 oder Path of Exile. Fast könnte man auf die Idee kommen, es mit der Light-Version eines eigentlich größer angelegten Spiels zu tun zu haben.

Der Kampf gegen die Monotonie

Dieser Eindruck spiegelt sich auch in anderen Bereichen von Warhammer: Chaosbane wider. Die einzelnen Kapitel sind in ihrer Struktur sehr ähnlich aufgebaut und bieten daher wenig Abwechslung. Interessante Nebenquests oder besondere Aktivitäten sucht ihr nahezu vergeblich. Meist läuft es nach dem Motto „Hub besuchen, Dungeon säubern, Bosskampf absolvieren, fertig“. Letztere sind zwar recht interessant gestaltet und verlangen etwas mehr als nur Hack&Slay. Doch alles in allem macht sich bereits im ersten Kapitel ein Gefühl der Monotonie breit.

Selbiges gilt auch für die Gestaltung der Schauplätze, die sich – zumindest pro Kapitel betrachtet – kaum unterscheiden. Ja, auch Diablo & Co. sind prinzipiell von einem sich ständig wiederholenden Mechanismus ohne viel Abwechslung geprägt. Doch dort greifen Elemente wie die Loot-Jagd, Charakterausbau etc. deutlich besser, was letztendlich für viel mehr Motivation zum Weiterspielen sorgt.

Zugute zu halten ist den Entwicklern, dass sie sich für das Endgame durchaus etwas haben einfallen lassen, um bei der Stange zu halten. So gibt es beispielsweise einen Boss-Rush-Modus, bei dem ihr in möglichst kurzer Zeit die bereits zuvor erlegten Bossmonster nochmals besiegen müsst. Hierfür planen die Entwickler sogar noch eine Rangliste, damit ihr euch mit Spielern auf der ganzen Welt messen könnt – bisher fehlt sie allerdings noch. Hinzu kommt ein Erkundungs-Modus, bei dem ihr die bekannten Areale nochmals besuchen könnt, die diesmal jedoch einige Zufallsereignisse zu bieten haben. Das alles ist ganz nett, täuscht jedoch nicht über die erwähnten Probleme von Warhammer: Chaosbane hinweg.

Warhammer: Chaosbane - Launch Trailer
Das Action-Rollenspiel Warhammer: Chaosbane ist ab sofort für PC, PS4 und Xbox One erhältlich.

Einen faden Beigeschmack hinterlässt zudem die Tatsache, dass Käufer der deutlich teureren „Magnus Edition“ des Spiels kleine Boosts erhalten, die zum Beispiel mehr Erfahrungspunkte bringen. Das ist sicherlich nicht spielentscheidend, schlägt aber ziemlich offensichtlich in die Kerbe „wer mehr bezahlt, kommt schneller voran“.

Schade, denn es gibt auch so Vieles, das richtig toll an Warhammer: Chaosbane ist. Das fängt bei der ebenso hübschen wie effektvoll präsentierten Optik an und hört bei der gelungenen musikalischen Untermalung lange nicht auf. Warhammer-Fans dürften zudem Gefallen an der Story des Spiels finden, die mit einigen Verweisen auf bekannte Charaktere und Schauplätze aufwartet. Auch der Koop-Modus funktioniert prima und lässt noch etwas mehr Spielspaß aufkommen als alleine.

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