Preview - Visions of Mana : Angespielt: Ich brauche mehr Mana!
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Bei Erwähnung der Mana-Reihe dürften viele sofort Erinnerungen an unaufgeräumte Kinderzimmer und umkämpfte SNES-Controller bekommen. Vor fast 30 Jahren gehörte Secret of Mana jedenfalls zu den Highlights meiner kindlichen Spielesammlung. Mittlerweile ist die Reihe (und ich) sichtbar angewachsen, und nach langer Pause steht wieder ein neuer Teil an. Seit dem letzten sind immerhin schon mehr als 15 Jahre vergangen. Umso mehr habe ich mich also gefreut, dass ich bei Square Enix vorab ein bisschen in das neue Visions of Mana reinzocken durfte.
Und was soll ich sagen? Es hat sofort wieder gefunkt! Das knallbunte JRPG holt nicht nur Fans der Reihe und Nostalgiker ab, sondern spielt sich auch dann gut, wenn man nicht alle vorherigen 17 Titel auswendig kennt. Was Details zur Story betrifft, schweigt sich Square Enix nach wie vor weitgehend aus. Meine Demo legte den Fokus auf das Klassensystem und die Kämpfe in der offenen Spielwelt.
Wobei es sicherlich ein wenig übertrieben wäre, das neue Mana als echtes Open-World-Spiel zu bezeichnen. Die einzelnen Gebiete bilden eher aufgeblasene Action-Schläuche, die durch Ladezeiten voneinander getrennt sind, aber durch den reduzierten Anime-Stil, den man so schon aus vielen anderen JRPGs kennt, sieht die Umgebung wenigstens immer bunt und einladend aus.
Auf der einen Seite weite Felder von sattem, grünem Gras mit schnuckeligen Bauernhäusern und auf der anderen Seite felsige Steilwände, an denen sich Holzgerüste von verlassenen Minen anlehnen. Das lädt natürlich wunderbar zum Erkunden und Entdecken der unzähligen Schatzkisten und Geheimnisse ein, und das ist auch gut so, damit auf der langen Reise keine Langeweile aufkommt.
Heiße Feuerwächterin sucht coolen Schwertkämpfer für gemeinsame Abenteuer
Hauptcharakter Val muss nämlich eigentlich nur dafür sorgen, dass seine Kindheitsfreundin den langen Weg zum Mana-Baum in einem Stück hinter sich bringt, damit sie als auserwählte Feuerwächterin dort an einer Zeremonie teilnehmen kann. Ihr seid also erstmal nichts weiter als ein glorifizierter Leibwächter mit dickem Schwert.
Ganz Mana-typisch macht ihr euch aber nicht alleine auf den Weg. Zu Val gesellen sich noch zwei weitere Helden, und so verfügt ihr über ein kleines Grüppchen von Kämpfern, zwischen denen ihr in alter Mana-Manier jederzeit per Knopfdruck wechseln könnt.
Das funktioniert sowohl während der Erkundung der Karte als auch bei Kämpfen, was die Kloppereien herrlich chaotisch und schnell macht. Habt ihr gerade eben noch mit Vals überdimensioniertem Schwert einem Igel die Stacheln verbogen, seid ihr im nächsten Augenblick mit der Fächer-Tänzerin Carina dran, Riesenbienen mit schneidenden Wind-Zaubern zu bombardieren, während die KI nahtlos die Kontrolle über den Leibwächter Val übernimmt.
Bei dem hohen Tempo ist es nicht immer leicht, den Überblick über die Kämpfe zu behalten. Gerade, wenn noch die Spezialattacken der einzelnen Charaktere dazukommen, entfaltet sich ein wahres Feuerwerk an Farben, Blitzen und Schadenszahlen. Bisher bin ich aber auf keinen Kampf gestoßen, der so herausfordernd war, dass das Chaos mich gestört hätte.
Jeder nur ein Kreuz!
Für eine kleine Prise Taktik in all dem Durcheinander sorgen die sogenannten Reliquien. Diese Ausrüstungsgegenstände schaltet ihr im Laufe der Kampagne frei und weist sie einem Helden zu. Dadurch verändern sich deren Kostüme, Fähigkeiten und teilweise auch die gesamte Spielweise. Weist ihr Val zum Beispiel eine Wind-Reliquie zu, so hängt der seinen großen Zweihänder temporär an den Nagel und greift stattdessen zu Schild und Lanze für eine stärkere Verteidigung. Katzenmensch Morley hingegen tauscht mit derselben Reliquie sein Katana gegen drei Dolche (Wir verraten an der Stelle mal nicht, wo er das dritte Messer versteckt hat), bekommt dadurch neue Fähigkeiten und wird noch schneller. Dasselbe Relikt hat also auf jeden Charakter völlig unterschiedliche Auswirkungen.
Allerdings kann jede Reliquie immer nur von einem Charakter zur selben Zeit getragen werden und jeder Held kann immer nur eine Reliquie gleichzeitig benutzen. Ritter-Val und Drei-Dolch-Morley werden also nie gemeinsam auf dem Schlachtfeld stehen. Das führt dazu, dass ihr immer abwägen müsst, welche Fähigkeiten ihr gerade braucht. Mehr Schaden? Mehr Heilung? Mehr Schutzzauber? Alles kein Problem mit der richtigen Aufteilung der Reliquien. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern fordert einen dazu heraus, immer die beste Kombination für die jeweilige Situation zu finden.
Ist es ein Hund? Ist es ein Flugzeug? Nein! Es ist Pikuli!
Heißer Kandidat für das knuffeligste Reittier aller Zeiten ist übrigens Pikuli. Die wilde Mischung aus Hund, Fuchs, Wolf, Säbelzahntiger und der Frisur von Son Goku direkt nach dem Aufstehen trägt die Gruppe durch die Gegend, wenn ihr euch im Laufe der Story erstmal seine Zuneigung erarbeitet habt. Es ist fast schon schade, wenn man an seinem Ziel angekommen ist und das flauschige Kerlchen wieder wegschicken muss. Da hätte man sich dann doch fast lieber eine richtige Open World gewünscht, um noch mehr Zeit auf dem Rücken des explodierten Sofakissens verbringen zu können.
Lang wird es bis zum ersehnten Ausritt wohl nicht mehr dauern. Bereits im Sommer 2024 soll es soweit sein und Besitzer von Xbox Series X|S, Playstation 4 und 5, sowie PC können endlich in Richtung Manabaum aufbrechen.
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