Test - Virtua Fighter 5 : Die neue Prügelspiel-Referenz?
- PS3
Alle paar Jahre wieder ist es so weit. Namco bedient die Prügelspieler mit einem neuen ’Tekken’, anschließend wirft Sega ein neues ’Virtua Fighter’ in die jubelnde Menge, womit man wieder Namco einen Grund liefert, mit dem nächsten Teil nachzuziehen. Momentan ist nach ’Tekken: Dark Resurrection’ wieder Sega an der Reihe und liefert uns ein erstklassiges ’Virtua Fighter 5’. Mit 1080p-Support und einem optimierten Kampfsystem geht die finale Version in ihre Testrunde. Auf den folgenden Seiten klären wir, was der Prügler so zu bieten hat.
Das Beste nun noch besser?Auf der PlayStation 2 zeigte ’Virtua Fighter 4: Evolution’ der Konkurrenz spieltechnisch die Zähne und gilt nach wie vor als eines der realistischsten Beat’em-ups aller Zeiten. Das Kampfsystem ist durchdacht, bietet Anfängern schnelle Erfolge und lässt Profis anhand dutzender Combos und Kampfstile mit der Zeit zu wahren Meistern ihres Fachs werden. ’Virtua Fighter 5’ setzt genau an dem Punkt an, wo ’VF4: Evolution’ beziehungsweise die nochmals überarbeitete Arcade-Version ’VF4: Final Tuned’ aufhören, und nimmt diese sehr ausgereifte Basis, um kleine Details endgültig zu optimieren. Dazu aber später mehr.
’VF5’ präsentiert dem Spieler auf den ersten Blick kaum mehr Features, Spielmodi und Kämpfer als der Vorgänger und kommt mit den üblichen Arcade-, Versus- sowie Trainingsmodi daher. Der Kern des Spiels ist wieder der beliebte Quest-Mode. Dieser lässt die 'VF'-Spieler von Spielhalle zu Spielhalle ziehen und an fiktiven Kampf-Turnieren gegen KI-Abbildungen realer Spieler teilnehmen. Hier verdient ihr mit der Zeit auch eure Moneten, die ihr fleißig in den Kauf neuer Items und individueller Charaktere steckt. Daneben gesellt sich jedoch ein VF.TV-Modus dazu, der euch Match-Replays und Videos zeigt. Mehr als einen Replay-Player kann man im Grunde genommen nicht erwarten.
Neu sind zudem die beiden Charaktere Eileen und El Blaze. Während der Mexikaner El Blaze mit flotten Libre-Wrestling-Moves überrascht und quasi ein Äquivalent zu Christie aus ’Tekken’ darstellt, ähnelt Eileen eher Lion und Shun, besitzt mit ihrem Monkey-Kung-Fu jedoch einen ganz eigenen abstrakten Kampfstil. El Blaze macht dabei die deutlich spektakulärere Show und hat mit seinem Auftreten schnell viele Sympathiepunkte auf seiner Seite. Schließlich kann man diesen Kämpfer nur schwer wirklich ernst nehmen, obwohl die Moves unter der Hand eines geübten Spielers fatale Wirkungen zeigen. So sieht es auch bei Eileen aus, wobei dieser Charakter eher stark unterschätzt wird und die teils unkontrolliert wirkenden Combos nur schwer zu verstehen sind. Oft kommt es vor, dass man völlig falsche Blocks macht und Eileen dadurch erst recht die gegnerische Energieleiste ordentlich kürzt.
The QuestAber zurück zum Quest-Mode. Auf einer simpel gehaltenen Karte existieren zahlreiche Spielhallen, in denen sich allerhand Spieler von gut bis schlecht finden lassen. Als lausiger Anfänger landet man natürlich schnell in Arcade-Hallen, in denen sich hauptsächlich die miesesten Schwächlinge und andere Anfänger einfinden. Gegen die Konkurrenten in relativ niedrigen Stufen kann man sich mehr oder weniger problemlos durchsetzen und nach einem Haufen verkloppter Gegner winkt auch schon das erste Anfänger-Turnier. Im K.o.-System geht es richtig zur Sache und am Schluss landet zur Belohnung ein netter Preis im Inventar.
Im Übrigen nutzen die Turniere alle Reglement-Variationen aus. So landet ihr zum Beispiel mal in Turnieren, die mit jeweils 15 Sekunden ein ordentliches Tempo und enormes Können fordern, da man als Anfänger allzu oft kaum zu einem K.o.-Sieg kommt. All diese Wettbewerbe setzen die Anforderungen mit der Zeit deutlich höher. Während ihr erst noch mit Kämpfern der ersten Kyu-Stufen im Ring steht, muss man sich später mit intelligenten Dan-Meistern auseinander setzen. Diese wissen, wie sie euren Kampfstil durchschauen und auch in der besten Verteidigung eine Lücke finden. Hier merkt man, dass die KI ein paar Schritte nach vorne gemacht hat, dass bestimmte Combos nach einigen erfolgreichen Treffern nicht mehr klappen und man schnell improvisieren muss. Wer da nicht mitdenkt, bekommt richtig was auf die Zwölf und kann anschließend das Weite suchen.
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