Special - Steam OS, Machines & Controller : Heißer Dampf
Steam OS, Steam Machines und zu guter Letzt der Steam-Controller: Die von manch einem besonders optimistischen Fan erhoffte Half-Life-3-Ankündigung ist ausgeblieben. Dennoch gehörte diese News-Woche eindeutig Valve. Allein die Steam Machines besitzen ein nicht zu unterschätzendes Potenzial. Worum es sich im Detail handelt, könnt ihr unter diesem Link nachlesen. Weiterführende Infos zum Steam OS findet ihr in der entsprechenden News und mehr zum Controller gibt es nach einem Klick auf diesen Link. An dieser Stelle interessiert uns vor allem eure Meinung zu den Valve-Ankündigungen. Zur Einstimmung hier schon mal die Meinungen unserer Redakteure.
Michael Zeis:
Ich mag Linux, deshalb freue ich mich auch auf das Steam OS. Ebenso spannend finde ich die Steam Machines. Obwohl ich mich nach wie vor frage, wie man einen für den offenbar angepeilten Otto Normalkäufer attraktiven Preis ermöglichen will. Gute Spiele-PCs sind teuer. Daran kann auch Valve nichts ändern. Schrauben sie die Leistungsfähigkeit zugunsten eines niedrigeren Preises herunter, rennen die Zocker entweder wieder zu den bis dahin etablierten Next-Gen-Konsolen oder schaffen sich gleich einen starken und vollwertigen Spielerechner an. Man darf nicht vergessen: Es gab schon vor Jahren eine Reihe von Versuchen, Wohnzimmer-PCs an den Mann zu bringen. Schon damals entschieden sich die meisten potenziellen Käufer letzten Endes doch wieder entweder für Spielekonsolen oder „richtige“ PCs. Keine leichte Situation für die Steam Machines.
Noch schwieriger sehe ich aber die Erfolgschancen des neuen Controllers. Zwei berührungsempfindliche Flächen statt Analog-Sticks und (normal platzierter) Face-Buttons? Ernsthaft? Was mich beim Zocken auf Tablet-Rechnern und Smartphones in fast jedem Spiel stört, ist die fehlende Haptik des Eingabegerätes. Bei vielen Spielen wird ein Analog-Stick eingeblendet, ebenso wie die Buttons, aber man fühlt sie natürlich nicht. Genau deshalb kommt eine reine Touch-Steuerung für mich nie an einen guten Controller mit Sticks und ergonomisch gewohnt gut positionierten Buttons heran. Und nun liefert Valve einen Controller ohne Sticks und schiebt die Buttons irgendwo in die Mitte des Geräts - meiner Meinung nach schon jetzt ein Flop.
David Kepler:
Steam OS, Steam Machines und ein noch nie da gewesener Controller: Valve wappnet sich für die Schlacht. Das Ziel: unser Wohnzimmer zu erobern. Während die etablierten Konsolenhersteller effektgeladene und laute Pressekonferenzen abhalten, bevorzugen die Half-Life-Macher eher die subtile Art und Weise. Ein paar Textzeilen und Bilder reichen, damit wir an der Vision Valves teilhaben können. Selbst wenn noch viele Fragen unbeantwortet bleiben, beispielsweise wie genau das Aufrüsten der Steam Machines vonstattengeht, so ist doch bereits abzusehen, dass der Krieg um Sofa und heimischen Fernseher einen neuen, nicht zu unterschätzenden Mitbewerber erhalten hat. Wer sich eine der verschiedenen Steam Machines nach Hause holt, hat Zugriff auf eine riesige Spielebibliothek, die nahezu keinerlei Wünsche offenlässt und zudem mit konkurrenzlosen Angeboten ködert.
Der neu vorgestellte Controller könnte dank zweier Touchpads selbst komplexe Echtzeitstrategietitel, ein auf Konsolen bisher komplett unterrepräsentiertes Genre, erlebbar machen. Das Betriebssystem und die Benutzeroberfläche besitzen durch den Wegfall komplizierter Menüs und Installatonsvorgänge hingegen das Potenzial, den Wohnzimmer-PC selbst für Laien attraktiv zu machen. Um am Ende einen großen Teil des Kuchens, den bisher Sony, Nintendo und Microsoft unter sich aufteilen, abzubekommen, fehlen im Endeffekt nur noch gute exklusive Spiele und ein anständiger Preis. Valve scheint auf einem guten Weg zu sein. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringt.
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