Special - USB 3.0 Superspeed : So schnell ist es wirklich
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Ihr wollt ein prall gefülltes Datenpaket über USB 1.0 verschieben? Mit ein wenig Pech sitzt ihr morgen noch vor dem Ladebalken. Schneller geht es mit USB 2.0, aber auch diese Schnittstelle passt mit ihrer lahmen Geschwindigkeit nicht mehr in die heutige Zeit. Vor rund drei Jahren kündigte sich der Nachfolger USB 3.0 an. Er soll endlich für flinken Transfer sorgen und große Dateien schneller bewältigen. Welche Geräte jetzt schon verfügbar sind, wie hoch die Geschwindigkeiten ausfallen und ob sich ein früher Wechsel lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.
Dreirad gegen Ferrari
So kann es nicht mehr weitergehen. Überall erfindet sich die Hardware regelmäßig neu, zieht deutlich an ihren Vorgängern vorbei und schafft große Sprünge. Doch während ein fünf Jahre alter PC im Vergleich zu aktuellen Flitzern wie ein müder Taschenrechner arbeitet, krallt sich USB 2.0 immer noch an den Mainboards fest. Das ist deswegen schade, weil die mit am meisten genutzte Schnittstelle immer mehr zum Flaschenhals wird. Das von Intel 2007 angekündigte USB 3.0 kann daher nicht schnell genug kommen.
Der allerwichtigste Punkt zuerst: USB 3.0 soll Dateien mehr als zehnmal schneller als sein altbackener Vorgänger durch die Leitungen schieben, dabei aber vollständig abwärtskompatibel bleiben. Ihr könnt also eure alten Geräte mit USB 1.0 oder 2.0 in die neuen Buchsen klemmen - alles andere hätte wahrscheinlich für Mord und Totschlag gesorgt. Allerdings ist dann natürlich nur die Geschwindigkeit der jeweiligen Version zu erwarten. Bis zu 640 MB pro Sekunde meistert die 3.0-Schnittstelle, wohingegen USB 2.0 nur maximal 60 MB die Sekunde schafft, mal ganz zu schweigen von den Werten in der Praxis. Im Vergleich wäre das also so, als ob USB 3.0 mit Tempo 300 durch die 30er-Zone zischt. Für das Motor-Tuning musste man übrigens zwei zusätzliche Kabelpaare hinzufügen.
USB holt rein von der Geschwindigkeit her den bisher hohen Abstand zu PCI Express und Serial ATA auf. Doch nicht nur das ändert sich. Während USB 2.0 nur 500 Milliampere Stromstärke durch die Pipeline schickt, schippt USB 3.0 fast das Doppelte obendrauf. Bis zu 900 mA dürfen angeschlossene Geräte über den Stecker saugen, wodurch sich völlig neue Möglichkeiten ergeben. Abgesehen davon ändern sich noch Kleinigkeiten an der Bauform einiger Stecker.
(von links nach rechts): USB Standard A, USB Standard A (intern), USB Standard B
Könnte ich jetzt schon umsteigen?
Ja. Geräte wie externe Festplatten könnt ihr heute schon kaufen (eine Liste aller verfügbarer Geräte findet ihr hier). Die würden allerdings nicht auf Superspeed-Niveau fahren, wenn ihr sie an eure alten USB-2.0-Eingänge anstöpselt. Um möglichst die volle Geschwindigkeit herauszuholen, bietet sich als eleganteste Lösung ein neues Mainboard mit Intels H55- oder H57-Chipsatz an, zum Beispiel das Asus M4A79T Deluxe U3S6 für 165 Euro oder das Gigabyte GA-H55M-USB3 für 95 Euro. Meistens werden dann aber ein neuer Prozessor und Arbeitsspeicher fällig, sodass ihr oft nicht unter ein paar hundert Euro davonkommt.
Günstiger wird es mit einer Controller-Karte ab 35 Euro. Greift ihr zu dieser Hardware, benötigt ihr jedoch einen freien PCI-Express-2.0-Platz, den glücklicherweise meistens auch in die Jahre gekommene PCs besitzen. Falls keiner vorhanden, könnt ihr sie alternativ in einen freien PCIe-Grafikkarten-Slot stecken, ganz egal ob 4x, 8x oder 16x unterstützt wird.
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