Test - Uncharted: Legacy of Thieves Collection : Jetzt für PS5: Action-Unterhaltung im Doppelpack
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Videospiele altern unter technischen Gesichtspunkten meistens schlecht. Was vor wenigen Jahren noch absolut atemberaubend aussah, entlockt einem heute maximal ein Gähnen. Selbst außergewöhnlich hübsche Titel bekommen rasch Falten, weil die Mindesthaltbarkeit von 3D-Grafik ziemlich kurz ist. Doch die letzten beiden Uncharted-Teile stellen glücklicherweise Ausnahmen dar.
2016 erschien mit Uncharted 4: A Thief’s End das Finale der Reihe um Abenteurer Nathan Drake auf der PlayStation 4. Die Jagd nach dem legendären Schatz des Piraten Henry Avery war vollgepackt mit waghalsigen Klettereinlagen, todesverachtenden Sprüngen, wilden Schießereien und kniffligen Rätseln – das sorgte für allerbeste Action-Unterhaltung. Reicht euch diese Zusammenfassung in Twitter-Länge nicht aus, so lest einfach unseren ausführlichen Test von Uncharted 4: A Thief’s End. Danach wisst ihr ganz genau, was euch erwartet.
2017 folgte das Spin-off Uncharted: The Lost Legacy (Test). Darin bildeten die aus Teil 2 und 4 bekannten Chloe Frazer und Nadine Ross ein schlagkräftiges Gespann, das in Indien auf die Suche nach einem sagenumwobenen Artefakt ging. Spielerisch blieb das zwar voll und ganz auf der Linie von Uncharted 4, machte dank seiner spannenden Story und wunderschönen Schauplätzen aber dennoch viel Spaß.
Grafisch lieferte Entwickler Naughty Dog mit dem Duo absolute Spitzenklasse ab: Von Anfang bis Ende begeisterten authentische Gesichter, feine Animationen und außerordentlich detailverliebte Umgebungen – die visuelle Wucht ließ damals so ziemlich jede Kinnlade in Schockstarre verfallen. Dazu kam ein exzellenter HDR-Einsatz, der die Szenerien vor feinen Reflexionen, intensiven Farben und satten Kontrasten geradezu überschäumen ließ.
Sinnvolle Verbesserungen
Tatsächlich haben die einstigen Grafik-Referenzen auch sechs beziehungsweise fünf Jahre später wenig von ihrer Faszination eingebüßt. Natürlich finden sich einige grob strukturierte Elemente (zum Beispiel Gräser oder Felsen) und manch ungelenke Bewegung im Kampf oder beim Klettern. Aber wenn es um die Liebe zum Detail geht, spielen Uncharted 4 und Lost Legacy noch immer ganz vorne mit: Die Mimik der Charaktere, die opulent aufgemachten Gebiete und der enorm atmosphärische Einsatz von Licht und Farben stecken viele Titel neueren Datums locker in die Reisetasche.
Auf der PlayStation 5 wird das großartige Design dank technischer Verbesserungen aufgewertet. Den schönsten Bildeindruck liefert die Einstellung "Wiedergabetreue" mit nativem 4K und 30 FPS, allerdings zeigen sich bei schnellen Kameraschwenks einige Ruckler. Die bessere Wahl ist der Modus "Leistung" mit einer auf 4K hochskalierten 1440p-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde. Das macht den gesamten Spielablauf deutlich geschmeidiger und ansehnlicher, zudem fällt die reduzierte Auflösung in der Bewegung kaum auf. Mit einem entsprechenden Bildschirm sind sogar 120 FPS bei 1080p möglich.
Darüber hinaus unterstützen beide Spiele die adaptiven Trigger und das haptische Feedback, beispielsweise bei Schusswaffen, Faustschlägen oder Schwüngen am Kletterseil. Die SSD-Festplatte reduziert die Ladezeiten auf ein Minimum und das 3D-Audio hüllt euch ebenso räumlich wie dynamisch mit Musik und Effekten ein. Bei unserer Testversion stand ausschließlich die (hervorragende) englische Synchronisation zur Verfügung. Zum Release am 28. Januar wird die deutsche Fassung per Download kostenlos nachgeliefert. Besitzt ihr bereits Uncharted 4 oder The Lost Legacy für die PlayStation 4, könnt ihr für zehn Euro ein Upgrade auf das PS5-Bundle vornehmen. Zudem könnt ihr eure PS4-Spielstände auf die neuen Versionen übertragen.
Gestrichen wurde dagegen der kompetitive Multiplayer-Modus, den sich auf der PS4 beide Spiele teilen. Ebenso haben es keinerlei neue Bonusinhalte in die Collection geschafft. Gerade weil es sich um den Abschluss der Reihe handelt, wären Blicke hinter die Kulissen der Entstehung oder Interviews mit den Entwicklern und Produzenten eine schöne Zugabe gewesen. Somit beschränkt sich der Mehrwert im Vergleich zu den PS4-Originalen auf die genannten technischen Verbesserungen.
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