Test - UEFA Euro 2008 : Das Spiel zum Fußball-Ereignis 2008
- PC
- PS2
Inhaltlich kann 'UEFA Euro 2008' natürlich mit der exklusiven EM-Lizenz glänzen. Originalteams, -spieler und -stadien hat sonst kein Spiel zu bieten. Was aber daraus gemacht wird, ist ein wenig dürftig. So könnt ihr zwar im umfangreichen EM-Modus (wahlweise mit oder ohne Qualifikation) antreten und euer Team zur Europameisterschaft führen. Wir fordern aber nach wie vor, dass sich noch mehr Zufallsereignisse während der Qualifikation abspielen, abseits der Nationalmannschaft. Verletzungen, Formtiefs, Skandale und Querelen. Das würde dem Ganzen gut tun. Im Vergleich zum Manager-Modus eines 'FIFA 08' zieht dieser Modus also definitiv den Kürzeren - zu berechenbar ist der Erfolg, zu arm an Abwechslungen ist er auf Dauer.
Das ändert auch der Mannschaftskapitän-Modus nicht, ein Be-a-Pro-Klon, in dem ihr nur einen Kicker eurer Wahl steuert, diesen von der B-Elf in die A-Mannschaft bringt und ihn dort durch gute Leistungen zum Kapitän macht. Ferner wartet noch der Szenarienmodus auf euch, der euch vor einer Reihe von Aufgaben quer in Europa stellt. Mal gilt es, gegen Lettland hoch zu gewinnen, kurz darauf müsst ihr im Elfmeterschießen gegen Italien bestehen, um danach gegen England einen Rückstand aufzuholen. Das alles ist nicht wirklich schlecht, keine Frage. Nur hält es inhaltlich dem Vergleich zu 'FIFA 08' einfach nicht stand.
Online mit alter Technik
Wer keine Freunde hat, der darf sich online austoben. PC-Spieler müssen dafür abermals EAs seltsame Matchmaking-Software benutzen, um Partien zu finden. Wer sich bis heute nicht damit angefreundet hat, der wird es auch bei 'UEFA Euro 2008' nicht tun, alle anderen erwartet das übliche Interface. Obwohl der Online-Modus deutlich mehr Spaß macht, besteht noch viel Potenzial nach oben - etwa durch eine Online-Variante des Mannschaftskapitän-Modus, die wir schmerzlich vermissen. So bleiben euch nur 1on1-Partien gegen menschliche Gegner.
Technisch bietet 'UEFA Euro 2008' auf PC und PS2 nichts, was 'FIFA 08' nicht auch geboten hat. Die Trainereinblendungen sind ganz nett, hakelige Animationen, unscharfe Texturen, hässliches Papp-Publikum und deformierte Spielerkörper sind aber nicht das, was wir uns im Jahr 2008 von einem Spiel erwarten. Dass sich dann auch noch die Soundabteilung mit dem Rudi-Völler-Fangesang einen derben Schnitzer erlaubt, ist ärgerlich - Atmosphäre und Soundtrack sind ansonsten durchaus lobenswert. Das Kommentatorenduo Tom Bayer und Sebastian Hellmann ist auch hier am Start, besonders gewitzte Sprüche sollte man aber natürlich nicht erwarten.
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