Test - UEFA EURO 2004 : UEFA EURO 2004
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Neue Features
Sobald die ersten Minuten absolviert sind, merkt man deutlich, dass sich das Spiel wieder einen weiteren Schritt in Richtung Simulation bewegt hat. Das Spieltempo ist nicht ganz so hoch und die Spielszenen nicht allzu leicht reproduzierbar. Man erreicht zwar immer noch nicht das Niveau der 'Pro Evolution'-Serie, doch der richtige Weg wurde eindeutig eingeschlagen. So hapert es noch ein wenig an der Ballphysik, die nicht immer ganz nachvollziehbar ist. Steuerungstechnisch wurde ebenfalls ein wenig geschraubt. So kann man nun mit einem gefühlvollen Heber gegnerische Spieler und den Torwart überlupfen und dank der neuen Spezialmanöver auf dem Rasen ein kleines Trickfeuerwerk abbrennen. Besonders filigrane Aktionen zaubern jedoch nur Superstars wie Zidane oder Figo auf den Rasen, die euch das ein oder andere Mal mit der Zunge schnalzen lassen. Schade nur, dass die Torwart-KI nach wie vor sehr jämmerlich agiert. Zwar sind die Goalies bei Flanken etwas geschickter geworden, doch gerade bei Schüssen aus der mittleren Distanz ereilt einen das Grauen. Warum müssen die Jungs noch immer so langsam runterfallen wie eine Schranke am Bahnübergang Frankfurt-Süd?
Ebenfalls sehr interessant ist das dynamische Moralsystem der Spieler. Verschiedene Faktoren bestimmen, ob sich die Laune eurer Spieler nach oben oder unten bewegt. Erzielt euer Stürmer beispielsweise kontinuierlich Tore, ist er kaum noch zu bremsen. Im Gegenzug sind selten eingesetzte Männer schnell eingeschnappt und danken es euch mit einer abfallenden Moralkurve. Es bedarf also eines gewissen Gespürs, um die wichtigsten Leute eurer Mannschaft über die gesamte Turnierdauer auf einem guten Niveau zu halten.
Grafik und Sound
Wäh, die Zuschauer auf den Rängen sehen wirklich hässlich aus. Vor allem in Kombination mit den eigentlich sehr schön designten Stadien wirken die 2D-Pappaufsteller völlig deplaziert und fast schon stümperhaft. Das geht heutzutage wirklich besser. Ansonsten gibt es in grafischer Hinsicht jedoch wenig zu meckern, denn sowohl die Animationen der Spieler als auch liebevolle Details wie beispielsweise das Verschmutzen der Trikots und Hosen wissen zu gefallen. Der Wiedererkennungswert ist bei den meisten Akteuren recht hoch, doch manchmal kann man das reale Vorbild nur ansatzweise erahnen. Die musikalische Untermalung ist im Vergleich zu den Vorgängern etwas dünn ausgefallen und bietet auch kaum markante Tracks. Die Geräuschkulisse im Stadion ist dagegen sehr gut gelungen und vor allem die Sprechchöre ('Es gibt nur einen Rudi Völler’) sind einfach nur genial. Das frische Kommentatoren-Duo reißt insgesamt zwar keine Bäume aus, ist aber so manchem vorherigen Gespann deutlich überlegen – da verzichtet man gerne auf bekanntere Namen.
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