Special - Top 10 eingestellte Spiele : No future
Die Videospielbranche kann ein echtes Haifischbecken sein. Manch ein Studio arbeitet hart über Jahre an dem nächsten potenziellen Hit, der dann aber – aus welchen Gründen auch immer – auf Eis gelegt wird. Andere Spiele scheitern schon im Konzeptstadium. Die Gründe dafür können vielfältig sein: Geldmangel, Publisher-Wechsel, mindere Qualität, eine sich verändernde Marktsituation oder einfach nur Pech. In unserer Top 10 zeigen wir euch zehn Titel, die ihr vermutlich nie in den Händen halten werdet.
Platz 10: Command & Conquer: Tiberium
In den Neunzigern war die Command-&-Conquer-Reihe ein Pionier des Echtzeitstrategiegenres und inspirierte zahlreiche Epigonen. In C&C Renegade aus dem Jahr 2002 wechselte Entwickler Westwood plötzlich das Genre, denn es handelte sich um einen waschechten Ego-Shooter, der auf Wunsch auch in der Third-Person-Perspektive gespielt werden konnte.
Der Ausflug in neue Gefilde kam gut an, folglich wurden sogleich die Arbeiten an einem Nachfolger aufgenommen, nur ein Jahr später aber wieder eingestellt. Erst 2008 tauchte der Titel unter dem Namen Tiberium wieder auf, durchaus ansehnliches Gameplay inklusive. Doch EA zog erneut den Stecker, diesmal endgültig. Die offizielle Begründung: Das Spiel habe es nicht geschafft, den qualitativen Anforderungen zu genügen.
Platz 9: Pirates of the Caribbean
Mit dem hierzulande „Fluch der Karibik“ betitelten Film gelang Disney und Jerry Bruckheimer das Kunststück, Piraten plötzlich wieder cool zu machen – auch dank Johnny Depps kultiger Verkörperung des Captain Jack Sparrow. Nach mehreren eher nicht so guten Videospielumsetzungen wurde Armada of the Damned auf der E3 2009 sehr positiv aufgenommen. Das Open-World-Spiel versprach eine Mischung aus Seeschlachten und klassischer Mantel-und-Degen-Action. Also im Grunde genau das, was später Assassin's Creed: Black Flag sehr erfolgreich aufgriff.
Dass Ubisofts Spiel nicht als plumpe Kopie durchgeht, liegt daran, dass beim Armada-Studio Propaganda Games „Umstrukturierungen“ erfolgten und das dort parallel entwickelte Tron: Evolution höher priorisiert wurde. Das Ende vom Lied: Das Piratenepos wurde gekielholt, Tron: Evolution floppte und das Studio musste kurz darauf die Pforten schließen.
Platz 8: World of Darkness
Im kleinen Island arbeitet man beim Entwickler CCP seit über zehn Jahren erfolgreich an EVE Online. Als die Nordlichter 2006 auf ihrer hauseigenen Convention eine Kooperation mit den Machern des Pen-&-Paper-Vampirrollenspiels World of Darkness ankündigten, wurden daher nicht nur Eingeweihte hellhörig. Die Arbeiten an dem MMO begannen offiziell im Frühjahr 2009, kamen aber nie so recht ins Rollen. Auf dem EVE-Fanfest 2012 wurden jedoch erste vielversprechende Konzept-Trailer zu World of Darkness gezeigt. Producer David Reid untermauerte ein Jahr später bei uns im Studiointerview die Ambitionen von CCP.
Wiederum ein Jahr später wurde der „Vampirsimulator“ eingestellt. Später sickerte durch, dass wohl für EVE Online benötigte Ressourcen ein Hauptgrund für den Exitus von World of Darkness waren. Neue Hoffnung flammte vor wenigen Wochen auf, als bekannt wurde, dass Publisher Paradox sämtliche Rechte am WoD-Universum erworben hat. Die Geschichte ist also noch nicht zu Ende erzählt.
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