Test - Tom Clancy's Rainbow Six: Lockdown : Tom Clancy's Rainbow Six: Lockdown
- PS2
- Xbox
'Rainbow Six 3' zählt noch heute zu den meistgespielten Xbox-Live-Titeln, vereinte es doch den Spielwitz eines 'Counter-Strike' mit der taktischen Tiefe der ’Tom Clancy’-Reihe. Nun steht mit 'Rainbow Six: Lockdown' das Sequel in den Läden und will erneut sowohl Single- als auch Multiplayer-Freunde begeistern. Warum nur eine der beiden Parteien mit dem Spiel glücklich wird, erfahrt ihr in diesem Review.
So eine Spezialeinheit hat es schon nicht leicht: Kaum hat man den Terroristen in 'Raven Shield' und 'Black Arrow' das Handwerk gelegt, kommen schon die nächsten aus ihren Löchern gekrochen und bedrohen die Welt ein weiteres Mal mit einem tödlichen Virus. Für John Clark und seinen Mannen von Team Rainbow bedeutet das, einmal mehr durch die Welt zu jetten und den Feinden den Garaus zu machen. Unter anderem führt euch die Reise dieses Mal von Paris über Edinburgh bis in die Sahara, wo sogar Rainbow-Mitglieder in die Hände der Feinde geraten.
Krasse KI-SchwächenWie schon in den Vorgängern erwarten euch in der rund zehn Stunden langen Singleplayer-Kampagne die üblichen Aufgaben: Bomben entschärfen, Geiseln befreien, Terroristen zur Strecke bringen – so lässt sich das Aufgabengebiet von Team Rainbow gut zusammenfassen. Die einzige echte Neuerung betrifft die Spielfigur, denn dieses Mal schlüpft ihr nicht nur in die Rolle von Ding Chavez, sondern verkörpert hin und wieder auch den Deutschen Dieter Weber, der als Scharfschütze seinen Kameraden den Rücken freihält. In insgesamt sieben, jeweils wenige Minuten dauernden Einsätzen verfolgt ihr das Geschehen aus seiner Sicht und gebt Ding & Co. Feuerschutz, um ein Ziel zu erreichen. Was grundsätzlich wie eine nette Abwechslung klingt, entpuppt sich im Spiel als äußerst sinnlos, habt ihr es hier doch – überspitzt gesagt – mit nichts anderem als einer erweiterten 'Moorhuhn'-Version zu tun. Ebenfalls nervig: Schießt ihr nicht schnell oder sicher genug, können sich die anderen Teammitglieder verletzen, sodass ihr schon vor Beginn der eigentlichen Mission geschwächt seid.
Ansonsten hat sich im Singleplayer-Part kaum etwas getan und die wenigen kleinen Änderungen sind leider allesamt zum Schlechten: Vor allem die künstliche Intelligenz von Begleitern und Kontrahenten zählt zu dem Schlimmsten, was man in der letzten Zeit auf Konsolen bestaunen durfte. Da treffen ausgebildete Mitglieder einer Spezialeinheit auf zwei Meter ihre Gegner nicht, werfen sich in einer eigentlich geskripteten Sequenz eine Granate vor die Füße anstatt durch die einen Schritt entfernte Tür oder ballern in Wände, hinter denen sie einen Terroristen 'vermuten'. Steigt ihr eine lange Leiter hinab, kann es eine knappe Minute dauern, bis euer Squad euch folgt, weil jeder ganz brav erst auf die Leiter steigt, sobald der Vorige unten angekommen ist. Und runterrutschen? Nö, keine Lust.
Mit der deutlich verschlechterten künstlichen Intelligenz geht ein allgemein kaum noch von Taktik geprägter Spielablauf einher, der den überzeugenden Vorgänger schon fast beleidigt: Zwar könnt ihr euren Teammitgliedern noch immer simple Befehle erteilen, um sie etwa einen Raum stürmen und räumen zu lassen, doch notwendig ist das kaum. Genauso gut könnt ihr sie entweder blind vorausschicken und auf eine gute Trefferquote hoffen oder aber selbst vorangehen und die Gegner liquidieren. Aufgrund der bereits erwähnten KI-Schwäche kein Problem: Meistens laufen sie euch direkt vor die Flinte.
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