Test - Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters : Master oder Desaster?
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Mit dem wiederkehrenden Frühling beginnen auch die Felder der berühmtesten Golfplätze der Welt wieder zu grünen. Die Golfsaison 2011 startet dieser Tage mit einem der wohl berühmtesten Wettkämpfe des edlen Sports: dem Masters-Turnier. Das prestigeträchtige Turnier ist jetzt endlich auch für Fans am heimischen Fernseher spielbar. Hilft das der Serie aus dem Trott der vergangenen Jahre heraus?
Des Königs grüne Kleider
Vorsichtig trauen sich die ersten Sonnenstrahlen hervor und erhellen das noch vom Morgentau bedeckte Gras. Dem satten Grün sieht man die Mühe an, die man hineingesteckt hat. Eben geschnitten mit akribischer Präzision und unendlich viel Sorgfalt. Dieser Rasen wurde für Champions hergerichtet. Allein schon hier hinüberzuwandern, ist ein Privileg. Ebenso ist es eine Ehre, in die erhabene und edle Atmosphäre des alteingesessenen Clubhauses einzutauchen. Durch den verschwenderischen Einsatz von Teak-Holz wird der ehrwürdige Charakter der Einrichtung unterstrichen. Exklusivität zeichnet den Sport aus, mit dem wir uns hier befassen, und den vermittelt uns Entwickler EA auch mit Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters.
Fast genauso, wie der Einstieg zu unserem Test geschrieben wurde, gestaltet sich der Beginn des neuen Tiger Woods. Ein edles, hochauflösendes Video zeigt uns, wo es dieses Mal hingehen soll, nämlich zu einem DER Golfturniere schlechthin: den Masters. Der in Augusta im US-Bundesstaat Georgia ausgetragene Wettkampf ist jedes Jahr wieder ein Spektakel und gilt als eine der exklusivsten Sportveranstaltungen überhaupt. Namensgeber Tiger Woods konnte hier schon vier Mal die begehrte „Grüne Jacke" anziehen, die dem Sieger verliehen wird. Noch nie zuvor gestattete es der Golf-Club den EA-Entwicklern, ihren Kurs digital zu erfassen. Grund genug für die Macher, ihrem neusten Produkt deshalb den Untertitel „The Masters" zu geben.
Ein neues Gewand für den Meister
Electronic Arts versucht es neuerdings nicht mehr mit dem Einheitsdesign seiner Sportserien, sondern verpasste dem aktuellen Tiger Woods einen individuellen Anstrich. Der steht dem Spiel außerordentlich gut. Malerische Golfplätze im Hintergrund bereichern die übersichtlichen Menüs. Untermalt wird das Ganze von wunderbar zarten Melodien. Der Kommentator begleitet mit einer wohlklingenden Stimme das Geschehen, ohne sich dabei oft zu wiederholen. In der Gesamtkomposition ist das Design des Titels eine gelungene Mischung. Golffreunde werden sich hier so richtig gut aufgehoben fühlen, denn Tiger Woods PGA Tour 12: The Masters transportiert wie keiner seiner Vorgänger das Image des Golfsports dermaßen gut.
Allerdings hat das Spiel vom Start weg ein riesiges Manko, das sich durch die komplette Spielzeit hindurchzieht. Alle Texte und Kommentare sind nicht lokalisiert und komplett in Englisch gehalten. Für deutsche Spieler ist das eine Zumutung. Kommen Kenner noch einigermaßen mit den englischen Fachbegriffen zurecht, werden Laien damit quasi im Stich gelassen. Für uns ist es daher nicht verständlich, wieso EA das Spiel nicht eingedeutscht hat.
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