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Test - This is Football 2002 : This is Football 2002

  • PS2
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Nach Konami, Electronic Arts und Infogrames schickt sich nun auch Sony an, ihren ersten Fussball-Titel für die PlayStation 2 zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich den dritten Teil der 'This is Football'-Reihe, die hierzulande bisher eher unter 'Fußball Live' bekannt war. Die beiden Vorgänger konnten bereits auf der PSone für Furore sorgen und erfreuten sich grosser Beliebtheit, vor allem in europäischen Märkten. Ob 'This is Football 2002' die anderen PS2-Fussballgames hinter sich lassen und die neue Hardware gekonnt nutzen kann, lest ihr in diesem Review.

This is Football 2002
TIF geht in Serie.

Auch der neueste Teil der 'This Is Football'-Reihe wurde wieder einmal vom Sony-Team SoHo programmiert, welche bereits die Vorgänger auf die Erfolgsspur geleitet haben. Und wie die Vorgänger zuvor auch schon, weist 'This is Football 2002' mit der FifPro-Lizenz auf. Originale Club-Namen dürfen da zwar nicht verwendet werden, aber zumindest alle Spielernamen mitsamt deren Stärken, Statistiken und Aussehen. Diesen Faktor haben die Entwickler dann auch gekonnt in Szene gesetzt, um im heiss umkämpften Markt letztlich eine Chance zu haben. Der Wiedererkennungswert der Spieler ist in der Tat unbeschreibbar gross, wie in keinem anderen Titel zuvor. Die charakteristischen Körpergrössen und Körperformen wurden bei jedem Spieler liebevoll umgesetzt. Die Haarfarben und - Formen sitzen genauso wie die markanten Gesichtszüge. Leider trifft das wahrscheinlich aus Kostengründen nur auf 250 der insgesamt 5000 Fussballer zu. Wenigstens traf die Wahl hierbei klar auf Spieler der Nationalmannschaften. Weniger berühmte Spieler haben nur entfernt Ähnlichkeit mit dem Original.

Von Fortschritten gibt es bei den Bewegungen dieser Spieler zu berichten - über 800 absolut geschmeidige, realistische Bewegungen bringen echtes Fussball-Feeling auf den heimischen Bildschirm. Von Flanken, Schwalben und Dribblings ist alles dabei. Am meisten fallen diese Bewegungen beim Torwart auf. Die Paraden wurden bisher bei keinem vergleichbaren Titel so glaubwürdig umgesetzt, wie eben in 'This is Football 2002'. Die Kombination aus diesen beiden Aspekten sorgen für ein realistisches Erlebnis auf dem Bildschirm - jedenfalls für den Zuschauer.

Denn in Sachen Gameplay sieht das etwas anders aus, weswegen wir diesen Punkt vorgreifen. Am Anfang ermöglicht die leicht verständliche Steuerung, die ihr selbstredend frei konfigurieren dürft, eine schnelle Spielweise ohne Schnörkel. Ihr könnt passen, Laufpässe abschicken, flanken - direkt oder in Form als 'Laufflanke', Doppelpässe sind möglich und auch einige sonstige Tricks haben die Spieler auf Lager. Diese sind aber keine Übersteiger oder andere Dinge, sondern einfaches Hakenschlagen, bei dem der ballführende Spieler meist das runde Leder verliert. Daher ist der Gebrauch mehr Glück als alles andere und nicht empfehlenswert. Problematisch deswegen, da die gegnerische Abwehr recht gut geworden ist. Bewegt ihr euch auf einen Spieler zu und versucht einen Trick, dann ist der Ball meist in der Nähe eines weiteren Gegenspielers, der diesen auch eher erreicht. Folglich bleibt das Problem nur mit normalen Pässen und Flanken zu lösen.

This is Football 2002
Über 250 reale Spieler wurden detailgetreu ins Spiel umgesetzt ...

Hier aber besteht ein krasses Defizit gegenüber Konkurrenztiteln: Es gibt auf dem Screen eine nützliche Anzeige, in Form von Pfeilen, die den Standort eurer Mitspieler anzeigen. Nehmen wir an, ihr lauft vom Mittelfeld gerade aufs Tor zu und wollt einen Pass auf einen Spieler rechts aussen schlagen. Ein Pfeil signalisiert euch, dass dort auch ein Mitspieler ist. Ihr dreht den Spieler also ein wenig in Richtung des Mitspielers, damit der Pass auch die korrekte Richtung einschlägt. Nun passt ihr und bei einem vernünftigen Spiel erwartet ihr sicher auch, dass der Ball dort landet, wo er soll. Dem ist aber in 'TIF 2002' nicht so. In relativ vielen Fällen passt der Spieler den Ball blindlings gerade aus oder in eine falsche Richtung. Selbst wenn der Ball die korrekte Flugbahn einnimmt, bedeutet dies nicht, dass er auch in der Nähe des Spielers gelangt. Er kann von Gegenspielern abgefangen werden oder verendet mitten auf der Strecke zum Mitspieler. Vor allem in Angriffssituationen führt dies nach und nach zu Frust, da der gedachte Spielzug oft nicht funktioniert. Auch in der Abwehr hat das Folgen - ohne vernünftiges, schnelles Kurzpassspiel ist es nicht möglich, aus der Bedrängung seitens des Gegners herauszukommen, der nie Fehler zu machen scheint. So wird der Ball mal öfters nach vorne gedräscht, damit die gegnerische Mannschaft einen neuen Aufbau starten muss. Verschärft wird die Situation durch einen weiteren Bug: Wenn ihr einem Gegenspieler den Ball abnehmt, dann fällt dieser zu Boden. Nicht selten blockiert dieser Spieler dann im Liegen den Ball und ihr schafft es nicht mal mehr, mit dem aktiven Spieler um den Gegenspieler herumzulaufen, da dieser sich verhakt hat. Kurz danach steht dieser wieder auf und passt sofort. Die Attacke war also völlig sinnlos.

Was bei einem Spieler schon nicht richtig funktioniert, dass führt auch in Mehrspielerpartien zu unnötigen Irritationen und Fehlpässen, so das es noch schwerer wird, zum Erfolg zu kommen. Die Häufigkeit der Fehlpässe steigt noch weiter an. Richtig negativ sieht es aber in der Abwehr aus, wenn plötzlich zwei Spieler versuchen, den Gegner zu stoppen. Der erste Spieler takelt und nimmt den Ball ab, während der zweite Spieler auch zum Tackling ansetzt. Da der Gegenspieler bereits keinen Ball mehr besitzt, wird das zweite Tackling automatisch zu einem Foul - Freistoss für den Gegner und meist auch gelbe Karte. Kommunikation mit seinem menschlichen Mitspieler steht an der Tagesordnung und unkompliziertes, intuitives Spielen ist nicht gewährleistet.

This is Football 2002
... insgesamt gibt es über 5000 Spieler.

Das oft angepriesene Direct-Pass-System funktioniert in 'TIF 2002' also nicht wirklich. Um letztlich Erfolg haben zu können, sind Laufpässe oder extreme Kurzpässe angesagt, wobei der anzuspielende Mitspieler einige Zeit lang anvisiert werden muss - sofern Zeit ist. Gerade bei schwächeren Teams bringt ausgedehnte Lauferei nicht viel, da die Spieler sowieso bereits langsamer als die Gegenspieler sind und ausserdem nicht so viel Puste besitzen. Ein Beispiel: Rostock gegen Bayern München. Wenn ihr schon sehr gut seid, dann könnt ihr den Bayern Paroli bieten, aber eben nur bis zu 60 Minute, vielleicht etwas länger. Danach sind die Rostocker platt und Ruckzuck haben Elber und Co die Oberhand, wobei deren Trefferquote sagenhaft ist. Sie zimmern die Bälle aus 20 Meter Entfernung millimeter genau ins Eck, fast bei jedem Schuss. Da bedarf es schon eines guten Torwartes oder eines gleichwertigen Stürmers, damit ihr ebenfalls aus weiter Entfernung Tore erzielen könnt. Überhaupt herrscht in 'TIF 2002' ein Missverhältnis zwischen Toren aus grosser Entfernung und 'normalen Toren' aus dem Strafraum, zurückzuführen auf das mangelhafte Pass-System. Es bleibt dank der guten Abwehrspieler überhaupt keine Zeit, im Strafraum zu passen oder überlegt zu spielen. Viel sicherer ist ein Distanzschuss mit entsprechendem Effet. Mittels der Tasten R3 und L3 könnt ihr den Ball in Sachen Drehung beeinflussen und damit wunderbare Effets produzieren.

 

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