Preview - The Witcher 3: Blood and Wine : Geralts großes Finale
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The Witcher 3: Blood and Wine soll ab dem 31. Mai 2016 als zweiter Story-DLC das Rollenspielepos rund um Hexer Geralt von Riva abschließen. Zumindest vorerst, denn bis auf Weiteres will sich CD Projekt RED anderen Themen widmen, zum Beispiel Cyberpunk 2077. Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit. Die Entwickler wollten nochmals ihr ganzes Können einsetzen, um Blood and Wine zu einem grandiosen Abenteuer zu machen. Wir haben bereits einige Stunden in Toussaint verbracht und freuen uns nun umso mehr auf das finale Spiel.
Als eine Gesandtschaft der Herzogin von Toussaint im Niemandsland auftaucht, wird Geralt schnell klar, dass wieder Arbeit auf ihn wartet. Ein Monster beschäftigt sich offenbar damit, in der blühenden Region tapfere Ritter zu ermorden, und das auch noch auf bestialische Weise. Geralt ist Monsterjäger, demnach entspricht der Auftrag genau seinem Geschmack. Auf geht es also nach Toussaint, dem neuen Gebiet, in dem Blood and Wine spielt und das der eine oder andere sicherlich aus den Romanen kennt. Geralt und sein Freund Rittersporn verbrachten ja einige Zeit im Palast von Beauclair.
Trügerische Idylle in Toussaint
Das Eintreffen in der Region wird in zweierlei Hinsicht zu einem Erlebnis. Zunächst beeindruckt das Panorama. Toussaint hat einen ganz anderen, viel farbenfroheren Look als die bisherigen Gebiete und orientiert sich offenbar an Regionen wie Südfrankreich oder der Toskana. Blaue Seen, hohe Berge, Wiesen und Weiden und vor allem natürlich Weinberge und eine mediterrane Architektur erfreuen das Auge in der Provinz, die nicht wie Velen vom Krieg gebeutelt wurde. CDP hat sogar noch ein wenig an der Technikschraube gedreht. Die Vegetation wirkt ein wenig üppiger und detaillierter als im Hauptspiel, ohne dass die Systemanforderungen verändert wurden.
Die zweite Hälfte der Ankunft wird von etwas bestimmt, das groß ist, zwei Beine hat und kräftig zuschlägt. Geralt darf sogleich den Rittern von Toussaint beim Kampf gegen einen Riesen helfen – nur eines von vielen Monstern, denen Geralt begegnen wird. Beim Kampf wird schnell klar, dass die Entwickler dem mit Hearts of Stone eingeschlagenen Weg folgen, die Bosskämpfe spektakulärer und fordernder zu gestalten. Das bestätigt sich bei einem späteren Gefecht gegen eine Bruxa. Abwarten, ausweichen, Angriffsmuster und Schwächen erkennen stehen im Vordergrund. Wobei Blood and Wine natürlich weiterhin kein Dark Souls ist und auch nicht sein will.
Tiefgründig und vielschichtig
Nach der Ankunft beim Palast lernen wir die toughe Herzogin und ihre Ritter und Vasallen kennen. Wie von The Witcher 3 gewohnt gibt es umfangreiche Dialoge mit vielen Optionen für die Antworten. Erneut zeigt sich, dass es in Geralts Welt kein Gut oder Böse gibt, sondern jede Medaille ihre zwei Seiten hat, manchmal sogar mehr. Die Antwortmöglichkeiten liefern genügend Gelegenheit, Geralts Rolle nach Belieben zu gestalten und moralische Entscheidungen zu treffen.
Die Dialoge sind wie gewohnt hervorragend, sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Vertonung. Süffisanter Humor, Zweideutigkeiten, die Arroganz der Adligen, aber auch die raue Sprache der Gosse sind vertreten – das alles von den Lippen ungemein detailliert dargestellter Charaktere mit überzeugender Mimik und Gestik.
Geralts Auftrag hat es jedenfalls in sich. Die Untersuchung der Opfer, natürlich mit den Hexersinnen, die Befragung der Zeugen, ein frisches Massaker, ein harter Kampf, Spurensuche – all das führt recht schnell zu einem Ergebnis. Doch damit ist das Ende lange nicht erreicht, denn wie ihr sicher schon vermutet, steckt viel mehr unter der offensichtlichen Oberfläche. Das wird spätestens bei einer Begegnung klar, über die sich Fans der Bücher sicherlich sehr freuen werden. Ohnehin liefert CDP viel Fan-Service, sowohl für Witcher-3-Zocker als auch die Leserschaft der Sapkowski-Romane. Tolle Sache.
Überarbeitungen bei Inventar und Mutationen
Am grundsätzlichen Gameplay hat sich freilich nichts geändert, warum auch? Dafür hat sich hinter den Kulissen so einiges getan. Das Interface wurde nämlich kräftig überarbeitet. Das Inventar erstrahlt in neuem Glanz und wirkt dank neuer Aufteilungen um einiges übersichtlicher. So sind beispielsweise Geralts Hilfsmittel sauber unterteilt in Öle, Tränke und Bomben und bilden nicht mehr ein heilloses Chaos. Generell wirkt das neue Inventar aufgeräumter und klarer. Bücher wandern zum Beispiel nicht mehr als Gegenstand ins Inventar, sondern werden beim Fund Bestandteil des Glossars und können sofort per Knopfdruck gelesen werden.
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