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Preview - The Witcher 3: Wild Hunt : Angespielt: Wie gut läuft es auf Switch?

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Über vier Jahre ist es jetzt her, dass wir mit Geralt von Riva durch vom Krieg gezeichnete Lande zogen und gegen Entgelt Monster zur Strecke brachten. The Witcher 3 ist auch heute noch eines der beeindruckendsten Rollenspiele überhaupt. Kaum jemand hatte es dem verhältnismäßig kleinen Studio CD Projekt RED aus Warschau zugetraut, ein derartiges Spiel auf die Beine zu stellen. Denn neben der erfreulich erwachsenen Inszenierung und den hervorragend geschriebenen Quests überraschte vor allem der gewaltige Umfang des Spiels. Von daher herrschte vielerorts erst einmal Skepsis, als auf der E3 eine Umsetzung für die Nintendo Switch bestätigt wurde. Ein mobiler Hexer in Bus und Bahn? Kann das funktionieren?

Die vorläufige Antwort bekam ich vor kurzem in den geräumigen Hallen von Nintendo in Frankfurt. Als einer der ersten Pressevertreter durfte ich mich mit der Switch-Version des Mammut-RPGs vergnügen. Im Mittelpunkt stand die Handheld-Variante. Für Nintendo und Publisher Bandai Namco ist die Möglichkeit überall zu spielen das bedeutsamste Feature der Neuauflage. Da stimme ich ihnen zu. Nicht nur das Hauptspiel hat es dabei auf den schmalen Switch-Datenträger geschafft, sondern auch die beiden zurecht umjubelten Add-ons Hearts of Stone und Blood & Wine. Dank mehrerer vorab angelegter Savegames konnte ich nicht nur den Prolog des Spiels begutachten, sondern in der Spielwelt hin- und herspringen und sogar in die DLCs reinschnuppern.

Der Streitpunkt

„OK, Hoppi, ist ja alles gut und schön“, werdet ihr jetzt sagen, vor allem wenn ihr grafisch gebauchpinselte PC-Zocker seid. „Aber wie sieht es denn grafisch aus?“ Es war ja schließlich schon im Vorfeld zu hören, dass die Switch-Version im mobilen Modus lediglich eine Auflösung von 540p bieten wird. Sagen wir es mal so: Wenn Grafik eure oberste Priorität für das Goutieren eines Videospiels ist, könnt ihr an dieser Stelle eigentlich aufhören zu lesen und lieber nach neuen Grafikkarten browsen. Natürlich müsst ihr in optischer Sicht Abstriche in Kauf nehmen. Einige sind eher nebensächlich, andere stören mehr. Grundsätzlich ist das Bild merklich unschärfer, was in den Zwischen- und Dialogsequenzen weniger auffällt, beim normalen Spielablauf aber ziemlich deutlich, vor allem in den Gesichtern von Geralt und den NPCs.

Auch die Texturen sind matschiger als im Original, worunter vor allem die Vegetation leidet. Am meisten hat mich jedoch das omnipräsente Kantenflimmern gestört. Ich gehöre ja eigentlich zu der Fraktion, die bei solchen Dingen oft ein Auge zudrückt, wenn ansonsten die inhaltliche Qualität stimmt. Aber bei The Witcher 3 ist das Geflacker auch beim besten Willen zu übersehen. Ebenfalls unschön: Beim Bewegen der Kamera zieht das Bild spürbar nach. Etwas Eingewöhnungszeit ist auch bei der Steuerung vonnöten. Geralt reagiert sehr feinfühlig auf die Bewegungen des Analogsticks, was sich vor allem in den Kämpfen bemerkbar macht. Sein treues Pferd Plötze gehorchte meinen Kommandos anfangs ebenfalls nur widerwillig. Mit der Zeit bekam ich das sensible Verhalten aber immer besser in den Griff.

Grafik ist nicht alles

Das alles mag für den ein oder anderen nun erstmal abschreckend klingen, doch es gibt auch Positives zu berichten. Abgesehen von ein paar kleineren Nachladern, bei denen das Spiel kurz ins Stocken kam, lief die Switch-Version von The Witcher 3 durchweg flüssig. Selbst in Scharmützeln gegen mehrere Menschen oder Monster konnte ich keine Ruckler feststellen. Menüs und Bildschirmtexte überzeugen auch im Handheld-Modus mit glasklarer Lesbarkeit. Die Navigation über die Weltkarte oder Geralts Ausrüstungsoptionen funktionierte problemlos. Letzteres wurde ja zum Glück schon in der Originalfassung mittels eines Patches angepasst.

Atmosphärisch zieht The Witcher 3 auch im Kleinformat alle Register. Die Lichteffekte sehen trotz der oben genannten grafischen Einbußen noch immer toll aus. Und zum ersten Mal über die windigen Ebenen von Skellige zu reiten, während das fantastische „The Fields of Ard Skellig“ die Ohren umschmeichelt, ist auch anno 2019 ein magischer Moment. Die Liebe und Hingabe, die in dem Spiel steckt, ist an jeder Ecke zu erkennen, 540p hin oder her. Die Complete Edition wird zudem komplett ungeschnitten auf die Switch wandern. Auf Blut und Nippel müsst ihr also nicht verzichten. Abgesehen von diesen eher plakativen Elementen ist mir beim Spielen wieder aufgefallen, wie erfrischend erwachsen das Rollenspiel auch heute noch wirkt.

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