Preview - The First Templar : Wie Aiman Abdallah

Richtungswechsel bei den Strategie-Experten Haemimont Games: Hat man bis dato vor allem Taktiker immer wieder Reisbretter schlucken lassen, schlägt The First Templar sprichwörtlich in die Kerbe der Action-Adventures. Eine Verbindung mit dem letzten Werk Tropico 3 gibt's aber trotzdem - und zwar die Grafik-Engine.

Auf dieser tropischen Basis haben die Bulgaren kräftig im Programmcode herumgedoktert, um aus der Technik für die Aufbaustrategie ein Action-Adventure zu zaubern. Ein Frankenstein-Experiment mit ähnlich zweifelhaftem Ausgang. Die eine oder andere erst sehr spät nachladende Textur mag noch der Vorabversion geschuldet sein und soll später in der Verkaufsversion nicht mehr auftreten. Aber das ändert nichts daran, dass die Welt von The First Templar eine ziemlich dicke Staubschicht angesetzt hat. Von Detailverliebtheit in den Welten oder packender Inszenierung in den Zwischensequenzen fehlt jede Spur.

Zweisam statt einsam

Das ist aber auch nichts, mit dem die Entwickler punkten können oder wollen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Spielmechanik, die mit einem kooperativen Modus gewürzt wurde, um sich vom Genre-Einerlei etwas abheben zu können. Schließlich erinnert das bulgarische Projekt direkt nach dem ersten Wimpernschlag an Assassin's Creed. Klar, Architektur und das Aussehen der Menschen des Mittelalters können die Haemimont Games schlecht umkrempeln. Dass man aber teils die selben, in Zeitlupe ablaufenden Tötungsanimationen verwendet wie die offensichtliche Vorlage, spricht nicht gerade für die Entwickler.

Abseits davon hat The First Templar mit dem Altaïr-Abenteuer aber tatsächlich nicht allzu viel gemein. Statt als Assassine auf die Pirsch der geheimnisumwitterten Templer zu gehen, wandert ihr selbst im Auftrag dieses mysteriösen Ordens durch die 20 Gegenden Europas, um - natürlich - den Heiligen Gral zu finden. Ganz nebenbei kommt ihr auch einer Verschwörung gegen den Templerorden auf die Schliche. Durch das Koop-Element seid ihr dabei nie allein. Habt ihr am Anfang noch einen Mentor an der Seite, der euch unbeschadet durch römische Berge und neblige Wälder führt, versüßt euch im weiteren Verlauf eine liebreizende Dame die Reise.

Spielt ihr allein, übernimmt die K.I. einen der Charaktere, zwischen denen ihr beliebig oft hin- und herschalten könnt. Holt ihr euch noch einen Freund ins Boot, kann der per geteiltem Bildschirm an einem PC oder der Xbox 360 jederzeit ins Spiel springen. Das funktionierte in dieser Version schon reibungslos. Ob gleiches auch für den Online-Koop gilt, muss sich hingegen in der fertigen Version noch zeigen.