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Test - The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken : Jetzt oder Vieh!

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Nun könnte man meinen, dass so etwas ein richtig übler Patzer wäre, der den Spielspaß trübt. Das ist aber nicht der Fall. Da die Rätsel meist unheimlich witzig sind, kommt trotz der verqueren Lösungswege fast nie Langeweile auf. Sich ohne Lösung durch das Spiel zu bewegen, ist zwar eine spaßige, aber dennoch auch richtig harte Arbeit.

Das könnte vor allem Einsteiger tüchtig frustrieren, denn Hilfsfunktionen sind dünn gesät. Zwar gibt es eine Hotspot-Anzeige und eine Kurzbeschreibung der momentanen Aufgabe, die aber mit Hinweisen wie „Sieh dich um“ oder „Besorge feinstes Maschinenöl“ nicht besonders hilfreich ausfällt. Effektiver ist da schon der Farbwechsel des Maus-Cursors, wenn Dinge miteinander kombiniert werden können. So spart ihr euch sinnlose Kombinationsmöglichkeiten von vornherein.

Etwas einfacher wird es den Spielern gemacht, die den normalen Schwierigkeitsgrad wählen. Auf sie warten einige Rätselketten weniger. So müsst ihr zum Beispiel im ersten Kapitel nicht erst das Schwarzpulver herstellen, indem ihr die Zutaten zusammensucht und mischt, sondern erhaltet es frei Haus. Ansonsten gibt es etwas mehr Tipps. Wesentlich einfacher wird das Spiel aber aufgrund der häufig unlogischen Rätsel trotzdem nicht. Dafür ist die Ein-Tasten-Mausbedienung ein echtes Plus - einfacher geht es wirklich kaum noch.

Grundkurs in Viehisch

Eine weitere, wenn auch recht niedrige Hürde soll nicht unerwähnt bleiben. An einigen Stellen im Spiel ist es vonnöten, mit den Viechern zu sprechen. Das ist zwar durch die Bank sehr lustig, dem Kauderwelsch allerdings einen Sinn zu entlocken, ist nicht immer ganz einfach (wenn nach genauem Hinhören auch möglich). Das Hinhören macht aber immer Spaß, denn nicht nur die Texte selbst, sondern auch die häufigen Anspielungen aufs Fantasy-Genre sind immer für einen Lacher gut. Auch die Synchronisation gehört mit den professionellen Sprechern in die erste Liga.

Ganz großes Kino ist die Präsentation aber nicht immer. So sind die Stücke des Soundtracks zwar richtige Ohrwürmer und passen gut zum Geschehen und den Charakteren, jedoch wiederholen sie sich ein wenig zu oft. Das gilt auch für die Schauplätze - damit wird leider gegeizt. Zum Beispiel finden das zweite, dritte und letzte Kapitel am selben Schauplatz statt. Das hat zwar mit der Logik der Geschichte zu tun und sorgt für Übersichtlichkeit, ist aber trotzdem etwas schade.

Es wäre schön gewesen, etwas mehr von Aventasien zu sehen, da die Schauplätze wunderbar gezeichnet sind. Voller Details und zum Teil liebevoll animiert, lässt es sich gut in die Welt der Vieh Chroniken eintauchen. Die Animationen der Charaktere wirken zwar nicht ganz rund, sind aber häufig sehr lustig und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass viele Aktionen der Protagonisten auch tatsächlich ausgeführt werden.

Fazit

von Thomas Weise
Der richtig große Überflieger sind die Vieh Chroniken nicht geworden. Das fängt bei der Geschichte an, die zwar solide gestrickt und recht witzig ist, es aber etwas an Spannung und Wendungen missen lässt. Einen wirklich großen Patzer leisten sich die Entwickler allerdings im Rätsel-Design: Logik sucht man hinter den häufig verworrenen und elend langen Rätseln meistens vergeblich. Dass das Adventure trotzdem funktioniert, liegt vor allem am Humor. Trotz der Mängel kommt bei den abgefahrenen Charakteren, den vielen lustigen Anspielungen und den immer witzigen Rätseln nie Langeweile auf.

Überblick

Pro

  • spaßige Rätsel, ...
  • tolle Geschichte
  • bizarre Charaktere
  • detailreiche Grafik
  • hervorragende Sprecher

Contra

  • ... die häufig alle Logik vermissen lassen
  • wenig Hilfe in Form von Tipps

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