Test - The Banner Saga : Nordische Fantasy
- PS4
Auf dem PC war The Banner Saga 2014 ein Überraschungs-Hit. Das von Ex-BioWare-Mitarbeitern entwickelte Strategiespiel mit nordischem Szenario und Konzentration auf die Story wirkt wie ein interaktiver Roman. Nun können sich auch Konsolenspieler mit dem Erstlingswerk von Stoic Studio befassen.
The Banner Saga ist in einer an nordische Mythen erinnernden Fantasy-Welt angesiedelt, die unter anderem von Menschen und den riesenhaften Varl bewohnt wird. Als große Bedrohung treten die finsteren Wüter auf. Dieses Szenario wird genutzt, um eine Geschichte zu erzählen, die der nordischen Sagenwelt entsprungen sein könnte. Besonders die glaubwürdigen Charaktere und die toll geschriebenen Dialoge überzeugen. Der textlastige Spielablauf bietet euch immer wieder die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, die spürbaren Einfluss auf die weiteren Ereignisse und sogar auf das Überleben von spielbaren Charakteren haben.
Gelungene Anpassung
Inhaltlich hat sich bei der Konsolenversion gegenüber der PC-Variante nichts getan. Dafür hat Stoic Studio die Steuerung auf die Eingabe mit dem Controller angepasst. Durch das rundenbasierte Spielprinzip der Kämpfe funktioniert das meistens sehr gut. Nur selten gibt es Probleme bei der genauen Positionierung des Cursors in den Schlachten. Besonders wenn viele Figuren auf engem Raum stehen, kann die Übersicht ein wenig verloren gehen.
Weit größere Probleme weist die PlayStation-4-Version allerdings bei den Texten auf. Gerade die Erklärungen von Fähigkeiten in den Kämpfen werden je nach Länge in unterschiedlicher Schriftgröße dargestellt. Das kann dazu führen, dass die Schrift zu klein ist, um sie ohne Anstrengung zu entziffern, selbst wenn ihr direkt vor dem Fernseher steht.
Gute Kämpfe, schöne Zeichnungen
In den rundenbasierten Kämpfen bewegt sich eure Gruppe über quadratische Felder und führt entweder Angriffe aus oder nutzt Spezialfähigkeiten. Jede Figur verfügt dabei über Rüstungs- und Stärkepunkte, die separat angegriffen werden. Das Absenken der Rüstungspunkte hilft dabei, die der Stärke der Angriffe und als Lebenspunkte dienenden Stärkepunkte anfälliger zu machen. Dazu kommt die Willenskraft, die es euch ermöglicht, Charaktere weiter zu bewegen, Spezialfähigkeiten einzusetzen oder Angriffe zu verstärken. Durch verdientes Ansehen könnt ihr eure Charaktere befördern oder Versorgungsgüter und Ausrüstungsgegenstände kaufen.
Präsentiert wird The Banner Saga in handgezeichneter 2-D-Grafik, die zum Szenario passt und gemeinsam mit der stimmungsvollen Musik für die richtige Atmosphäre sorgt. Besonders die zwar recht bewegungslosen, aber toll dargestellten Unterhaltungen lassen die schön gestalteten Charaktermodelle hervortreten. Ein kleiner Wermutstropfen sind die seltenen, schwachen Ruckler, die während der automatischen Reisen zwischen den Handlungsorten auftreten können.
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