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Test - Team Factor : Team Factor

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Schon vor kurzem nahmen wir eine Preview-Version von 'Team Factor' gründlich unter die Lupe. Dieser Tage trudelte nun auch endlich die Vollversion des Multiplayer-Shooters ein. Nachdem 'Operation Flashpoint', der erste vergleichbare Titel von Codemasters, bereits gute Wertungen einheimsen konnte, dachte man sich, was im Singleplayer-Bereich erfolgreich ist, kann auch im Multiplayer-Modus nicht falsch sein.

Team Factor
Jedes Team hat einen anderen Auftrag.

Nach der Installation kam vor dem ersten Start erst einmal eine Information über einen Patch, die uns direkt zu einer Downloadseite führte, auf der immer das aktuellste Update erhältlich ist. Einmal im Hauptmenü angelangt, stellt sich nun die Frage nach der Spielart. Im Singleplayer besteht die Möglichkeit, gegen Bots anzutreten. Da die KI teilweise jedoch arg zu Wünschen übrig lässt, solltet ihr lieber auf die Internet- beziehungsweise LAN-Variante ausweichen. Verhältnismäßig oft liefen Bots unterschiedlicher Teams aneinander vorbei und ignorierten sogar menschliche Spieler komplett. Außerdem blieben sie sehr oft an irgendwelchen Durchgängen hängen oder rannten einfach die ganze Zeit gegen eine Wand. Wenn die Bots jedoch mal nicht planlos durch die Gegend liefen, waren sie durchaus annehmbare Gegner. Zwar braucht ihr keine taktischen Meisterleistungen von ihnen zu erwarten, aber als reines Kanonenfutter dürft ihr sie auch nicht sehen.

Nehme ich jetzt den Scout? Oder doch lieber den Soldier? ...
Gespielt wird auf zwölf Maps, wobei zwei als Nachteinsätze herhalten müssen. Weitere Maps sollen auf den offiziellen Internetseiten folgen. Habt ihr euch für eine entschieden, kann's auch schon losgehen. Zu Beginn wählt ihr euer Team, eure Spezialisierung und eure Uniform aus, während ihr die genauen Einsatzbefehle einseht. Natürlich könnt ihr all diese Einstellungen auch noch während des Spiels ändern. Jedes Team verfügt über eine spezifische Auswahl an Waffen und hat unterschiedliche Missionen, die sich immer überschneiden. Mit der Wahl des Charakters ändert sich euer Spiel nachhaltig. Der Soldier ist ein guter Allrounder mit einem Sturmgewehr mittlerer Reichweite. Der Scout ist eher ein leicht bewaffneter Nahkämpfer, der mehrere Granaten tragen kann. Seine Wahrnehmung ist besser als die aller anderen Einheiten. Der Sniper verfügt über Waffen mit großer Reichweite, die oft auch mit Zoom ausgestattet sind. Der Spezialist hingegen weiß durch pure Feuerkraft zu beeindrucken. Schwere Geschütze mit großen Magazinen zwingen ihn jedoch dazu, auf zahlreiche zusätzliche Ausrüstungsgegenstände zu verzichten.

Team Factor
Wir verfolgen einen Teamkameraden.

Technisch alles andere als brillant
Ist das Spiel dann endlich gestartet, dürft ihr erst mal zwischen verschiedenen Waffen wählen. Insgesamt stehen euch knapp 60 Waffen und Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung. Je mehr ihr mit euch mitschleppt, desto schneller gerät euer Charakter auch außer Atem. Fertig ausgerüstet rennt ihr dann auf der Suche nach Gegnern los. Doch die erste Ernüchterung kommt sogleich: Die Grafik kann nur auf wenigen Maps wirklich überzeugen. In Wäldern gerät das schlecht gestaltete Umfeld schnell zum Hemmnis. Auch die Animationen der Mitspieler sehen oft staksig und richtig schlecht aus. Manche Missionen wissen dagegen mit Farbvielfalt und relativ hohem Detailgrad zu gefallen. Die Performance war auf dem Testrechner einigermaßen gut, mit zunehmender Spieleranzahl kam das Spiel jedoch immer öfter ins stocken. Mit einigen Bots ging das sogar so weit, dass die Framerate in den einstelligen Bereich fiel.

Auch soundtechnisch bietet 'Team Factor' nicht gerade hochwertige Kost. Über Standardsounds und sehr ähnliche Waffeneffekte kommt der Titel leider nicht hinaus. Einzig und allein die Räumlichkeit ist noch gut gelungen. Gegner sind relativ leicht zu orten, auch wenn das durch das zu schnell eintretende Ableben nie viel nützt.

Team Factor
Leider wirken die Büsche und die Landschaft teilweise sehr öde.

Rennen, warten, rennen, tot ...
Und genau das ist das große Problem von 'Team Factor', beziehungsweise wird es werden. Es ist zwar lobenswert von den Entwicklern, Taktik groß zu schreiben, aber wenn Taktik heißt, dass der, der den Gegner zuerst sieht und dann auch noch einigermaßen trifft, überlebt, dann zweifle ich am Spieldesign. Eine typische Runde läuft in etwa so ab: Ihr wacht am Startpunkt auf, lauft in die Nähe des Ziels, in der Hoffnung nicht jetzt schon abgeschossen zu werden, und wartet erst einmal ein bisschen. Habt ihr euch vergewissert, dass kein Gegner in der Nähe ist, lauft ihr zehn Meter und sterbt, weil irgendwo doch einer war. Wenn ihr Glück habt, rennt euch vorher noch ein Gegner vor die Flinte und ihr kriegt einen Kill. Auf der Map umherzurennen ist tödlich, solange ihr nicht höllisch aufpasst, dass nirgends ein Schlupfloch ist, durch das irgendjemand auf euch zielen kann. Leider hat der Durchschnittsspieler nicht die nötige Motivation oder Zeit um sich in das Spiel einzuarbeiten und die Feinheiten zu erfassen, so dass dieses Spiel in erster Linie wirklichen Fans zu empfehlen ist. Der Anspruch, Counter-Strike vom Multiplayer-Thron zu stoßen, wird aber bei weitem verfehlt werden.
Die richtigen Action-Strategen werden jedoch rundum verwöhnt. Es treten nämlich nicht nur zwei Teams gegeneinander an, sondern bis zu drei! Dies hat den Effekt, dass ihr immer zwei Parteien gegen euch habt und die Gegner zu Beginn immer in der Überzahl sind. Dies hat den Vorteil, dass ihr als Einzelkämpfer fast gar nichts bewirkt und nur im Team erfolgreich sein könnt. Eine gute Positionierung und ein bedachtes Vorgehen sind daher das A und O eines jeden Angriffs. Clans ist damit Tür und Tor geöffnet, um sich intensiv aufeinander abzustimmen.

 

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