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Test - Stoked: Big Air Edition : Schneewittchen & die sieben Berge

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Ein kühles Snowboard-Spiel für den Frühling? Kommt sofort! Entwickler Destineer lässt über Stoked keinen Schnee wachsen, sondern spendiert dem sportlichen Titel eine Frischzellenkur. Mit der Big Air Edition haben wir uns jetzt noch mal aufs Brett gewagt.

Langweiler nehmen den Sessellift. Aber wir sind keine Langweiler. Aus dem Hubschrauber abspringen ist mehr unsere Gangart. Nur so kommt man schließlich auf die höchsten Erhebungen der nun sieben Berge (unter anderem K2, Mt. Fuji und Les Diablerets) in Stoked: Big Air Edition. Todesmutige stürzen sich gleich die mehrere tausend Meter hohen Berge hinab, ängstliche Schneehasen wühlen besser im Tutorial herum.

Gepflegt auf die Nase gepackt

Dort lernt ihr die Feinheiten der Steuerung kennen, die mittels der beiden Analog-Sticks in Kombination mit den Schultertasten funktioniert. Weil euch aber andauernd Fachchinesisch hinsichtlich der Tricks um die Ohren gehauen wird, starren vor allem Einsteiger nicht selten verdutzt und hilflos auf den Bildschirm. Zu allem Überfluss ist die eine oder andere Aufgabe erst nach etlichen Versuchen gemeistert. Das frustriert und ist eigentlich nicht Sinn und Zweck eines Tutorials.

Beißt ihr euch aber erst einmal am Spiel fest und donnert den Controller nicht gleich in die Ecke, zaubert ihr vor der hübschen, aber bisweilen detailarmen Bergkulisse schon bald ansehnliche Tricks in den Schnee. Das beeindruckt auch die Stars und Sternchen der Snowboard-Szene wie Wolle Nyvelt, Annie Boulanger oder Travis Rice. Genauso wichtig für einen feschen Wintersportler ist aber natürlich die Klamotte. Mit Billabong, Vans, Quiksilver oder Burton sind viele wichtige Marken vertreten, um euren Snowboarder passend einzukleiden.

Stoked: Big Air Edition - Debut Freedom Trailer
Zum neusten Stoked: Big Air Edition gibt es dieses neuen Video in dem Nicolas Muller über seine Snowboard-Erfahrungen spricht.

Trick Nr. 381? Check.

In der richtigen Montur habt ihr anschließend die Wahl, euch wie im Vorgänger einfach den jeweiligen Berg hinunterzustürzen, um die unzähligen Herausforderungen direkt aus der offenen Bergwelt heraus zu starten, oder aber sie nun endlich direkt über das Menü aufzurufen. Der Großteil der Aufgaben gestaltet sich allerdings gewohnt monoton, mehr als "Führe Trick AB und anschließend Trick XY aus" ist oft nicht drin.

Das knapp bemessene Zeitlimit, die neu hinzugekommenen Abfahrtsrennen gegen öde Geister und die kaum belebte Spielwelt schaffen da leider keine Abhilfe. Und durch den großen Umfang sowie die spielerische Freiheit fühlt man sich einfach nur erschlagen. Es fehlt der rote Faden, der euch durchs Schneegestöber lotst. Spaßiger ist es da schon, sich gemeinsam mit bis zu sieben Spielern im freien Spiel, in Rennen oder in Trickherausforderungen auf die Piste zu begeben. Eine Rangliste samt herunterladbarem Geist des flottesten Spielers darf dabei natürlich nicht fehlen. Geteiltes Leid ist halbes Leid gilt für den Titel allerdings nicht, denn ein geteilter Bildschirm fehlt komplett.

Sprung in der Platte

Technisch ist Stoked: Big Air Edition größtenteils auf demselben Niveau geblieben, einzig die Animationen der Boarder wirken glaubhafter und flüssiger. Erwartungsgemäß hat sich leider auch bei der englischen Sprachausgabe nichts getan, die euch vor allem im Tutorial mit den immer gleichen Sätzen gehörig auf die Schnürsenkel geht. Immerhin ist der Soundtrack erste Sahne - Kava Kava, The Small Hours, Atmosphere und andere versprechen feinsten Indie-Rock und heizen euch kräftig ein - wiederholen sich aber.

Fazit

Yves Günther - Portraitvon Yves Günther
Wenn sich Amped und skate in einem Hotelzimmer verabreden, ist das Endprodukt neun Monate später vermutlich Stoked: Big Air Edition. Leider entwickelt sich das kleine Brett zu einer verzogenen Göre, die kläglich versucht, euch einerseits mit spektakulären Animationen und Effekten in den Bann zu ziehen, andererseits aber Wert auf Realismus statt Button-Kloppen legt. Das passt so gut wie Schnee in der Karibik. Trotzdem ist Stoked: Big Air Edition für Freunde des eisigen Sports beileibe keine Enttäuschung, insbesondere an der simulationslastigen Steuerung könnt ihr euch nach der anfänglichen Frustration im miesen Tutorial eine ganze Weile die Zähne ausbeißen. Wer das Original schon hat, kann sich die Investition in die Big Air Edition sparen, schließlich ist sie letztlich nicht mehr als eine Limited Edition, die es sonst parallel zur normalen Version zu kaufen gäbe. Alle anderen finden aber ein grundsolides Snowboard-Spiel mit Ecken und Kanten vor.

Überblick

Pro

  • sieben frei befahrbare Berge
  • unzählige Herausforderungen
  • flüssigere Animationen
  • toller Soundtrack

Contra

  • Tutorial ist keine Hilfe
  • monotoner Spielablauf
  • leblose Spielwelt

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