Preview - Star Wars Jedi: Fallen Order : Das ist vielleicht genau das Star-Wars-Spiel, das ihr sucht
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Star Wars: Jedi Fallen Order wird das Uncharted-Star-Wars, auf das wir schon so lange warten. Wir reisen nur nicht nach Schottland, Italien oder Madagaskar, sondern zu neuen und alten Planeten des Krieg-der-Sterne-Universums. Der neue Protagonist und Jedi-Padawan Cal Kestis entdeckt ein verstecktes Jedi-Sternenschiff, sucht Energiezellen in alten Jedi-Tempeln, um sein Lichtschwert zu reparieren, und soll einen neuen Orden aufbauen - was Inquisitoren und das Imperium mit allen Kräften verhindern wollen.
Einsamkeit. Ödnis. Brauner Sand überall. Kilometerlange Sternenzerstörer säumen das Bild. Die Kolosse der Galaxie sind auf einem Wüstenplaneten gestrandet. Ein ähnliches Bild kennen wir bereits von Jakku aus Star Wars: Das Erwachen der Macht und Battlefront 2, doch dieses Mal sind es gleich sieben republikanische Zerstörer der Klonarmeen. Zerstörte Überbleibsel der Klonkriege, die das Imperium einst gewonnen hat. Denn Star Wars: Jedi Fallen Order spielt nach der Order 66, dem Befehl von Imperator Palpatine, alle Jedi auszulöschen. Und so sind die Hüter und Beschützer der Republik in der Defensive.
Sie stellen sich ihrem Feind nicht mehr mit breiter Schulter, sondern verstecken und tarnen sich. Das sorgt für interessante Spielmechaniken in Star Wars: Jedi Fallen Order. Denn Padawan Cal hat in einer Szene noch gar kein Lichtschwert, nur mit eingeschränkten Fähigkeiten der Macht setzt er sich gegen einen Purge-Trooper zur Wehr - einen neuen Elitesoldaten der Sturmtruppen, der zur Leibwache der Inquisitoren zählt: Jedi, die auf die dunkle Seite der Macht gezogen wurden.
Ein Hauch Sekiro im Star-Wars-Universum?
Entwickler Respawn Entertainment, der gerade erst mit Apex Legends einen riesigen Erfolg gefeiert und uns vorher mit Titanfall 2 beglückt hat, will keinen beliebigen Button-Masher abliefern, sondern taktisches Gameplay. „Das Timing muss stimmen beim Parieren. Es ist wichtig, in die optimale Position für den Gegenangriff zu rollen und mit Köpfchen vorzugehen“, betont Game Director Stig Asmussen, der viel Erfahrung mit Bosskämpfen mitbringt. Er war vorher Chefdesigner von Götterschlächter Kratos in God of War 3.
Die auf der Star Wars: Celebration gezeigte Szene ist in dieser Hinsicht besonders interessant, weil Cal gegen einen Purge-Trooper mit Elektrostab kämpfen muss und sich dabei ausschließlich auf die Kraft der Macht verlässt. Diese Elitesoldaten sind allerdings auf die Jagd nach Jedi spezialisiert, weshalb ihre Ausrüstung mit speziellen Magneten versehen ist, die ihre Stiefel am Boden haften lassen. Anders als 08/15-Stormtrooper kann man sie nicht einfach gegen die nächste Wand schleudern.
Das ist insbesondere auch deshalb interessant, weil ein angeblicher Mitarbeiter von Respawn Entertainment auf Reddit von Einflüssen aus Dark Souls und Sekiro: Shadows Die Twice spricht. Schon das großartige The Force Unleashed zog seine Kraft vor allem aus anspruchsvollen und spektakulär inszenierten Bosskämpfen. Und es ließ uns die Macht förmlich spüren, indem wir etwa TIE-Fighter wie Tennisbälle durch die Luft wirbeln konnten.
Cal Kestis: Ein Undercover-Jedi in Ausbildung
Auch die Hintergrundgeschichte von Cal Kestis wurde mit Bedacht gewählt, weil er ähnlich wie Luke Skywalker erst seine Ausbildung abschließen muss. Er ist gezwungen, die alten Tempel der Jedi zu finden und dort die Macht zu studieren, um nach und nach das ganze Potenzial der mentalen Kunst der Jedi zu entfalten. Zu Beginn ist er genau wie Luke im ersten Star-Wars-Film recht hilflos. Er arbeitet in einer Werft, in der Fregatten und Kriegsschiffe der Republik demontiert werden.
Dieser Job dient ihm zur Tarnung, schließlich gibt es nur noch sehr wenige Jedi und auch die Klonarmee steht nicht mehr hinter ihnen. Sie verfügen also über keine Streitkräfte für einen offenen Krieg. Ihnen bleibt nur das Abwarten und heimliche Agieren in der Dunkelheit. Auf der Star Wars: Celebration lernen wir ihn zudem von seiner ganz privaten Seite kennen: Er streift durch eine neonbeleuchtete Stadt und trifft sich mit seinem Alienkumpel Prauf auf ein kühles Bier. Oder einen Abrax-Cognac. Oder was auch immer man so auf Bracca trinkt, dem neuen, ziemlich verregneten Planeten von Star Wars: Jedi Fallen Order.
In der nächsten Szene arbeitet er gerade mit seinem Freund an einem Raumschiff, macht einen Fehler bei der Sicherung, der Flügel kippt und Prauf droht abzustürzen. Cal setzt seinen Machtgriff ein, rettet ihn - doch eine Sentinel-Drohne filmt seine Tat und schon jagt ihn die Inquisition. Es ist noch zu früh, über schauspielerische Qualität zu sprechen, doch mit Cameron Monaghan wurde ein echter Charaktertyp verpflichtet, der für schwierige Rollen bekannt ist. Gerade brilliert er als Joker in der TV-Serie Gotham.
BD-1: Der nächste BB-8 ist ein knuffiger Schatzsucher
Es ist ein Kniff, den Star-Wars-Autoren schon seit Jahrzehnten anwenden, und doch funktioniert er immer noch: ein aufgeregt piepsender Droide, der Emotionen versprüht und als Begleiter fungiert, wenn sich der Protagonist einsam fühlt. Ursprünglich sollte BD-1 ganz anders aussehen: „Wir haben sehr viel experimentiert“, erinnert sich Produzentin Kasumi Shishido. „Zu Beginn war er eher ein Roomba, also sehr flach. Das passte aber nicht so gut. Später sah er dann aus wie ein Mini-AT-ST mit dicker Kamera auf dem Kopf. Aber das wirkte etwas zu massig.“ Schließlich entschied man sich für eine Abwandlung des Reparaturdroiden WAC-47 aus Episode 1. Nur ohne Arme, dafür mit gleich zwei LED-Augen, die als Scheinwerfer dienen, die Respawn Entertainment für zahlreiche Rätsel nutzen will.
Wir haben bereits Concept-Artworks gesehen, in dem Cal und BD-1 durch einen Dungeon laufen, der so majestätisch aussieht wie in Shadow of the Tomb Raider. Würde uns ja sehr wundern, wenn die Jedi keine Fallen eingebaut hätten, um ihre Geheimnisse zu schützen. Wir konnten auch schon Plattformrätsel sehen, in denen die Macht eingesetzt wird, etwa um die massigen Flügel eines riesigen Raumschiffs auf einem Sternenzerstörerfriedhof zu verwenden, um Brücken zu bauen, oder den Machtgriff zu nutzen, um einen mächtigen Ventilator zu stoppen.
„Kein Multiplayer, keine Mikrotransaktionen. Ein Kick-Ass-Jedi-Action-Story-Game“
Mit diesen Worten bezeichnet Respawn Entertainments CEO Vince Zampella sein neues Baby. Scheint, als hätte die Lootbox-Debatte rund um Battlefront 2 auch bei EA und seinen Studios eingeschlagen, denn dieses Zitat wanderte sogar über den offiziellen Twitter-Kanal. „Uns war von Anfang an klar, dass wir ein Spiel entwickeln wollen, bei dem die Geschichte an erster Stelle steht“, erzählt Zampella. Und hat dafür ordentlich eingekauft.
Das Skript stammt von insgesamt sechs Autoren, unter denen sich einiges an Prominenz findet. Aaron Contreras hat mit Ken Levine Bioshock Infinite geschrieben, ehe er zu HBO für Game of Thrones wechselte. Zuletzt hat er die Geschichte von Mafia 3 verantwortet - ein Spiel, das seine Schwächen hatte, erzählerisch aber durchaus klotzte, statt zu kleckern. Und schließlich Chris Avellone, der von Fallout: New Vegas über Fallout 2 bis zu Star Wars: Knights of the Old Republic II schon richtig tolle Skripte abgeliefert hat.
EA steht unter Zugzwang, Disney sitzt dem Publisher im Nacken und erwartet einen Blockbuster. Schließlich wurde das letzte Star-Wars-Singleplayer-Spieler, an dem auch Uncharted-Autorin Amy Hennig beteiligt war, 2017 mitten in der Entwicklung eingestampft. Codename Ragtag sollte ein Ensemble-Action-Drama werden rund um fünf Schmuggler und Scharlatane der Galaxie - Typen wie Han Solo. Ein Western im Star-Wars-Universum, den Disney skurrilerweise jetzt selbst dreht: Die auf der Star Wars Celebration enthüllte TV-Serie The Mandalorian spielt in einem ähnlich rauen Setting wie das eingestellte Project Ragtag.
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