Special - Square Enix: E3-Pressekonferenz : Die Meinungen der Redakteure

Die Videospielwelt war gespannt: Zum ersten Mal gab Square Enix auf der E3 eine Pressekonferenz. Nachdem viele große Titel des Publishers und Entwicklers bereits im Vorfeld enthüllt worden waren, stellte sich natürlich die Frage: Was soll Square Enix jetzt noch zeigen? Neue Spielszenen zu altbekannten Titeln? Oder sollten doch noch ein paar Überraschungen folgen, mit denen niemand gerechnet hatte? Wie wir die Pressekonferenz schließlich fanden, verraten wir euch im Folgenden. Teilt uns gerne auch eure Meinung zur Square-Enix-Veranstaltung im Kommentarbereich mit!

Andreas:

Da dachte ich schon, dass es kaum langweiliger werden kann als bei der EA-Pressekonferenz, doch dann kam Square Enix. Dabei lag es gar nicht mal an der Anzahl an Titeln, davon gab es nämlich reichlich: Just Cause 3, Nier, Tomb Raider, Final Fantasy, Kingdom Hearts, Hitman, Deus Ex und so weiter. Aber selten habe ich eine Pressekonferenz gesehen, die derart seelenlos wirkte.

Eine Mischung aus "wir erzählen euch, was ihr schon wisst" und "wir arbeiten daran, aber Infos dazu erst in ein paar Monaten", abgelesen vom Teleprompter oder auswendig gelernten Factsheets. Das nagte schon gewaltig am Geduldsfaden. Mal ganz abgesehen davon, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Titel nicht so meine Baustelle ist, wofür natürlich Square Enix nichts kann.

Letztendlich war jedenfalls verdammt wenig Greifbares zu sehen. Ein paar kurze Teaser, ein bisschen Feature-Liste runterlesen. Das, was übrig blieb, macht mir Sorgen, zumindest was die Titel angeht, die für mich persönlich interessant sind. Das neue Konzept von Hitman als Sandbox-Spiel überzeugt mich noch nicht. Zu Hitman gehören für mich eine Story und der Druck, meine Missionen zu schaffen und zu überleben.

Die In-Game-Szenen von Deus Ex: Mankind Divided - massig Action und wenig aussagekräftig. Lediglich Rise of the Tomb Raider lässt hoffen, denn das Gameplay vom Abend zuvor gefiel mir gut. Alles in allem war das eine wenig aussagekräftige Pressekonferenz, die dazu noch unerträglich steif und trocken präsentiert wurde. Schade, das im Grunde starke Line-up hätte Besseres verdient.

David:

Während der ersten eigenen Pressekonferenz von Square Enix war ich traurig, entsetzt, sauer, aber auch irgendwie amüsiert. Ungläubig starrte ich auf den Fernseher, während in mir ein Wechselbad der Gefühle brodelte. Es ist immer noch kaum zu glauben, wer bei Square Enix auf die Idee kam, solch eine angestaubte, uninspirierte und ermüdende Pressekonferenz abzuhalten. Dabei war genügend Material vorhanden.

Ich kann mich nicht entsinnen, wann der japanische Publisher ein so vielfältiges und zugleich vielversprechendes Line-up in petto hatte. Und was hat man daraus gemacht? Eine Powerpoint-Präsentation ohne Powerpoint-Folien, bei der sich (wahrscheinlich ungewollt) ein paar Videos einschlichen. Zusätzlich wurden Spiele angekündigt, die am Anfang ihrer Produktion stehen und alles oder nichts werden könnten. Square Enix sollte langsam damit aufhören, Titel anzukündigen, die erst in drei Jahren erscheinen werden. Davon hat am Ende niemand etwas. Weder die Entwickler noch die Spieler.