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Test - Spellforce: Conquest of Eo : Neuer Ansatz, neuer Spaß?

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Der Name Spellforce ist vor allem für einen interessanten Mix aus Rollenspiel und Echtzeitstrategie bekannt. Umso überraschender kam die Ankündigung, dass es sich beim neuesten Ableger um ein rundenbasiertes Abenteuer handelt. Daher stellt sich unweigerlich die Frage, ob dieser unerwartete Richtungswechsel eher Fluch oder Segen für das Franchise ist. Wir liefern euch in unserem Testbericht die ausführliche Antwort darauf.

Wir erinnern uns: Im Jahr 2003 brachte das Entwicklerstudio Phenomic mit Spellforce: The Order of Dawn einen neuartigen Mix aus Rollenspiel und Echtzeitstrategie auf den Markt. Zwar fehlte zum ganz großen Wurf das letzte Quäntchen Massentauglichkeit, doch Spaß machte diese Genremischung auf jeden Fall. Gleichzeitig war sie die Geburtsstunde einer langlebigen Reihe, die zahlreiche Ableger hervorbrachte.

Doch nun plötzlich eine Kehrtwende: Anstatt weiterhin auf den gewohnten Pfaden zu wandeln, gab es ein Umdenken bei den Verantwortlichen. Mit Owned by Gravity durfte sich ein neues Studio an Spellforce versuchen, das zudem mit Conquest of Eo den Weg der Rundenstrategie einschlägt. Bereits bei der Ankündigung sorgte das für einen Aufschrei innerhalb der Community. Zurecht?

Eines können wir schon mal vorweg nehmen: Ja, Conquest of Eo spielt sich mitunter deutlich anders als frühere Spellforce-Titel und dürfte dadurch sogar eine etwas andere Zielgruppe ins Visier nehmen. Wenn sich nun also einige Fans der ersten Stunde verächtlich abwenden, mit einem „das ist nicht mehr mein Spellforce“ auf den Lippen, dann können wir es ihnen nicht mal verübeln. Diese sollten sich jedoch lieber besinnen und dem neuesten Ableger aller Skepsis zum Trotz eine Chance gewähren – es könnte sich lohnen.

Auf den Spuren des Meisters

Die Hintergrundgeschichte von Spellforce: Conquest of Eo ist schnell erzählt. Ihr schlüpft in die Rolle eines noch recht unerfahrenen Lehrlings, dessen Meister verschollen zu sein scheint und euch nicht viel mehr als seinen Magierturm überlassen hat. Um den Ereignissen auf die Spur zu kommen, müsst ihr nicht nur durch die Fantasy-Lande ziehen, sondern gleichzeitig auch an Macht gewinnen.

Die Story zählt nicht unbedingt zu den Stärken von Spellforce: Conquest of Eo. Das liegt vor allem daran, dass die Kampagne in prozedural generierten Welten stattfindet. Zwar gibt es einen groben Handlungsbogen, der sich über alles spannt. Auch zahlreiche Story-Events sind in der Welt verstreut. Doch eine von vorne bis hinten durchgängig aufgebaute Geschichte, die euch mit zahlreichen Facetten, interessanten Charakteren und spannenden Wendungen vor den Bildschirm fesselt, solltet ihr lieber nicht erwarten. Das, was Conquest of Eo diesbezüglich zu bieten hat, reicht dennoch aus, um bei der Stange zu halten. Fans der ersten Stunde, die von der tollen Spellforce-Welt fasziniert sind, könnten jedoch etwas enttäuscht sein.

Erfreulicherweise wirkt sich dieses Manko nicht allzu sehr auf das eigentliche Spielgeschehen aus, das mit ganz anderen Stärken auftrumpft. Ihr baut euren Magierturm aus, gewinnt an Stärke, baut eine Armee auf und zieht über die Karte, um zahlreiche rundenbasierte Kämpfe auszutragen. Das erinnert stark an Heroes of Might & Magic und ähnliche Vertreter dieses Genres. Dennoch hat Spellforce: Conquest of Eo genügend eigene Ideen zu bieten, um für frischen Wind zu sorgen.

Das beginnt bereits bei der Auswahl des eigenen Helden. Euch stehen ein Nekromant, ein Alchemist und ein Zauberschmied zur Verfügung. Sie alle weisen nicht nur unterschiedliche Fähigkeiten auf, sondern spielen sich auch spürbar anders. Der Nekromant kann sich beispielsweise seine eigenen Soldaten „craften“ und mit riesigen Armeen in den Kampf ziehen. Der Alchemist hingegen hat oftmals deutlich weniger Truppen unter seiner Fuchtel, der diese jedoch mit speziellen Tränken verstärken kann. Diese Unterschiede erhöhen den Wiederspielwert und gewähren einigen Freiraum für Gameplay-Experimente.

Kämpfen mit Köpfchen

Besonders punkten kann Spellforce: Conquest of Eo bei den rundenbasierten Kämpfen. Zusätzlich zu den drei Heldenklassen spielt nämlich ein möglichst geschicktes Vorgehen eine wichtige Rolle. Wer etwas mehr Zeit in seine Taktiken investiert, wird in den meisten Fällen dafür belohnt. Wenn ihr gegen Goblins, Medusen und andere Fantasywesen in den Kampf zieht, macht es sich bezahlt nicht blindlings loszustürmen. Angriffe von der Flanke sind beispielsweise effektiver als Frontalattacken. Überhaupt solltet ihr die direkte Umgebung der Spielwelt in eure Pläne einbeziehen. Wenn ihr mithilfe solcher Kniffe den Sieg davontragt, stellt sich ein enorm befriedigendes Gefühl des Triumphes ein.

SpellForce: Conquest of Eo - Launch Trailer

Ab sofort könnt ihr euch in den neuen Serienableger SpellForce: Conquest of Eo stürzen.

Spätestens, wenn ihr einen zuvor unbesiegbar scheinenden Boss locker hinter euch bringt, weil ihr einen speziellen Schwächungszauber einsetzt, huscht ein diabolisches Grinsen übers Gesicht. Allerdings wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen, dass die Kämpfe trotz solcher Aspekte nach einer Weile etwas repetitiv wirken und somit ein Gefühl der Eintönigkeit aufkommen lassen. Auf lange Sicht hätte etwas mehr Abwechslung sicherlich nicht geschadet. Da auch der Ausbau des Magierturms mit allem drumherum nicht so umfangreich ausfällt wie bei anderen Vertretern dieses Genres, fällt das ins Gewicht.

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Auch bei der Inszenierung sind wir hin- und hergerissen. Einerseits ist das World Building von Spellforce: Conquest of Eo gut gelungen, viele Schauplätze sehen richtig gut aus. Allerdings stellt sich oftmals das Gefühl ein, dass ein gewisses Etwas fehlt, das die Spellforce-Spiele früher so einzigartig hat werden lassen. Auch einige der Animationen hätten etwas mehr Feinschliff vertragen können. Bei der Soundkulisse gibt es ebenfalls ein Auf und Ab der Gefühle: Die Musik untermalt das Geschehen in den meisten Fällen sehr gut und baut eine stimmige Fantasy-Atmosphäre auf. Jene leidet allerdings gleichzeitig unter der wenig umfangreichen Sprachausgabe. Diese hätte der Story und den Charakteren etwas mehr Substanz verliehen.

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