Test - Soul Calibur V : Futter für die Prügelseele
- PS3
Ein Raphael beispielsweise ist wieselflink, teilt aber nur wenig Schaden aus, während Mitsurugi mit seinem Samuraischwert in verschiedene Stellungen gehen kann, aus denen ihr agieren könnt. Serientypisch gibt es wieder einmal einen Gastcharakter: Ezio Auditore aus Assassin's Creed gibt sich die Ehre. Auch wenn er als vollwertiger Kämpfer auszuwählen ist und mit der Meuchelklinge seinen eigenen Kampfstil verfügt, besitzt er im Vergleich zu den anderen keine Spezialaktionen, was ihn letztendlich weniger attraktiv macht. Trotzdem eine nette Dreingabe, die authentischer wirkt als Darth Vader oder Yoda beim letzten Mal.
Neue Krieger braucht das Land
Sollte euch keiner der 24 Charaktere ansprechen, unter denen sich acht Neuzugänge befinden, dürft ihr im Editor bestehende Kämpfer anpassen oder gleich eure eigenen kreieren. Neben vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Stimme, Figur und Aussehen lässt sich natürlich auch der Kleidungsstil bearbeiten. Jedoch haben die einzelnen Textil- oder Rüstungsstücke keinen Einfluss auf die Fähigkeiten des Charakters, wie zuletzt in Soul Calibur IV.
Seid ihr mit den Äußerlichkeiten zufrieden, sucht ihr euch einen bestimmten Kampfstil aus. Allerdings beschränkt sich die Auswahl lediglich auf die Stile der bereits vorhandenen Charaktere. So geht die Individualität ein wenig flöten, da nicht nur die Waffen, sondern auch die Bewegungen und Angriffe übernommen werden. Habt ihr also einen richtigen Muskelprotz erschaffen und nehmt als Waffe Natsus zierliche Tantōs, kann das Ergebnis bisweilen ein wenig albern aussehen. Zwar gibt es mit Devil Jin aus Tekken einen einzigartigen Kampfstil, bei dem ihr aber mit den Fäusten auskommen müsst. Eine größere Auswahl hätte dem Editor sicherlich gutgetan.
Schöne Aussichten
Grafisch gibt sich das Spiel hingegen keine Blöße. Die einzelnen Protagonisten sind allesamt detailliert und bewegen sich geschmeidig bei konstanten 60 Bildern pro Sekunde durch die Arenen. Gerade bei den weiblichen Kriegerinnen ist es eine wahre Wonne, ihnen beim Kämpfen zuzuschauen. Die Leute bei Project Edge wissen einfach, wie man die niederen Bedürfnisse männlicher Spieler befriedigt. Da wippt alles physikalisch korrekt und die Kleidung bedeckt nur das Nötigste, was nicht zum ersten Mal die Frage aufwirft, inwiefern diese Rüstungen ausreichend Schutz vor Hieb- und Stichwaffen bieten sollen. Das ist sicherlich nicht jedermann Geschmack.
Akustisch setzt Soul Calibur V auf die ganze Bandbreite orchestraler Streichinstrumente. Die Musikstücke besitzen Ohrwurmqualitäten und unterstreichen die historischen Auseinandersetzungen mit Fantasy-Einschlag perfekt. Die Sprachausgabe kann da leider nicht ganz mithalten. Die üblichen Kommentare vor dem Kampf sind belanglos und nur selten lustig und die Dialoge im Geschichtsmodus keinen Oscar wert. Es erwarten euch die für asiatische Produktionen typischen theatralischen Stimmen, die jede Konversation vor Dramatik nur so triefen lassen.
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