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Special - Krise in Sicht? : Fünf Millionen sind nicht genug

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Trotz millionenfacher Verkäufe aktueller Titel ist das Gejammer groß bei den Spieleherstellern. Tomb Raider, Resident Evil 6, Dead Space 3 – sie alle fahren siebenstellige Absatzzahlen ein, bleiben aber trotzdem hinter den Erwartungen zurück und sorgen sogar für schmerzhafte finanzielle Verluste. Steigende Kosten, Preisdruck, schwache Märkte und sogar die bösen Einzelspielertitel sollen Schuld sein. Ist der Spielemarkt am Bröckeln?

Dass es derzeit nicht rund läuft bei den Spieleherstellern, steht wohl außer Frage. Gerade die sogenannten Blockbuster und AAA-Titel sorgen momentan für Schlagzeilen, und das, obwohl Stückzahlen an den Mann gebracht werden, von denen Spielehersteller vor Jahren nur träumen konnten. Square Enix meldete unlängst massive Verluste, weil etablierte Marken wie Tomb Raider oder Hitman sich nicht so verkaufen wie erwartet. Wobei sich 3,4 Millionen Tomb Raider und 3,6 Millionen Hitman: Absolution doch erst mal gar nicht so übel anhören.

Auch EA schließt sich der Tirade an und stellt Dead Space nach dem dritten Teil infrage, der sich augenscheinlich ebenfalls störrischer an die Händlerregale klammert, als dem Branchenriesen lieb ist. Selbst Capcom äußert sich mehr als unzufrieden über die bislang etwa 4,8 Millionen verkauften Exemplare von Resident Evil 6, nachdem der fünfte Teil rund 6 Millionen mal an den Mann gebracht wurde. Der unlängst pleitegegangene Publisher THQ kann ebenfalls Lied davon singen, trotz starker Marken wie Saint's Row, Darksiders und WWE. Und das, obwohl doch alles getan wird, Spiele für eine breite Masse tauglicher zu gestalten, was ja – abgesehen vom Grummeln eingefleischter Zocker – auch durchaus Früchte trägt.

Ausreden?

Analysten und Hersteller sind schnell bei der Hand mit Argumenten. Geht es nach Cevat Yerli von Crytek, sind es die Einzelspielertitel, die Kummer machen. Was in Anbetracht von starken Titeln wie The Elder Scrolls V: Skyrim oder der Assassin's-Creed-Reihe allerdings etwas schal und eher nach einer Ausrede dafür klingt, warum die Crysis-Reihe in Summe gesehen bei Weitem nicht zur AAA-Gesellschaft zählt. Klar räumen Mehrspielertitel wie Black Ops 2 oder Battlefield 3 kräftig ab. Das beweist aber noch lange nicht, dass der Mehrspieleranteil wirklich dafür verantwortlich ist. Denn wie viele Spieler sich diese Titel zulegen, solo durchspielen und niemals mit anderen zocken, ist nicht bekannt.

Ein Problem dürfte offensichtlich sein: die Herstellungskosten - und darin enthalten natürlich Werbung und Marketing, deren Budget im Vergleich zu den machbaren Umsätzen irgendwie völlig überzogen wirkt. Zwar rückt nur selten ein Hersteller mit konkreten Angaben zu den Entwicklungsbudgets heraus, es ist aber ein offenes Geheimnis, dass Blockbuster wie Tomb Raider schon mal hohe zweistellige bis dreistellige Millionenbeträge verschlingen. Schaut man sich die Ergebnisse an, fragt man sich nicht selten, wofür eigentlich, denn wirklich „besser“ als früher sind die meisten AAA-Titel im Grunde ja nicht.

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