Special - Gaming-Kultur in Japan : Fernöstliche Zockerwelten
- Multi
Der neueste Trend in Japan nennt sich Yo-Kai Watch, dessen 3DS-Umsetzungen zu den meistverkauften im letzten Jahr zählen. Die von Level 5 entwickelte Reihe entleiht das Spielprinzip von Pokémon. Hier jagt und sammelt ihr jedoch Monster der japanischen Mythologie. Neben den erfolgreichen Mangas und Animes der Marke verkaufen sich Spielzeuge, vor allem die titelgebende Armbanduhr, wie verrückt.
Sehr beliebt ist auch das sogenannte Musou-Genre. Bei uns ist diese Spielart mit Vertretern wie Dynasty Warriors, One Piece Pirate Warriors oder Hyrule Warriors eher eine Randerscheinung. In Fernost sind die Massenprügeleien schwer angesagt und tummeln sich ständig in den Verkaufscharts. Gleichermaßen beliebt sind Anime-Umsetzungen. Bekannte Marken wie Gundam und One Piece sind ein Verkaufsgarant, egal welches Genre bedient wird. Kaum überraschend, dass auch Traditionsreihen wie Dragon Quest und Final Fantasy gleichermaßen hoch im Kurs stehen. Japanische Rollenspiele sind in ihrer Heimat - wenig verwunderlich - fester Bestandteil der Spielekultur.
Abgefahrener geht es beim Thema Musik zu. Zahlreiche Rhythmusspiele wie Rhythm Heaven, Project Diva und Project Mirai erfordern simples Tastendrücken im Takt. Bei der Idolmaster-Serie managt ihr zudem eure eigene Mädchen-Band, wobei ihr nicht nur Auftritte, sondern auch die Länge der Röcke bestimmt. Erwähnenswert sind noch die in Fernost beliebten Dating-Simulationen, bei denen ihr virtuelle Frauen oder seltener auch Männer umschwärmt. Konamis DS-Reihe Love Plus hat bis heute zahlreiche Fans. Schließlich datet ihr hier eines von drei wählbaren Mädels, die sich an eure Gewohnheiten anpassen und als Freundinersatz herhalten.
Ein kurzer Reisebegleiter
Touristen, die erstmals nach Japan kommen, landen meist in Tokio. Schließlich hat die Hauptstadt vor allem für Spieler viel zu bieten. Neben der wichtigsten Adresse, dem Elektronikviertel Akihabara, solltet ihr andere Viertel nicht außer Acht lassen.
Erster Anlaufpunkt für Abendunterhaltung ist der Stadtteil Shibuya. Hier findet ihr die geschäftigste Fußgängerkreuzung der Welt sowie zahllose Lokale, Spielhallen und Shops. Dank reicher Spiele- und Merchandise-Auswahl wird eure Reisekasse schnell knapp. Kleidung und Schuhwerk gibt es im hippen Viertel Harajuku, in dem sogar komplette Cosplay-Kostüme zum Verkauf stehen. Massig Nachtclubs versammeln sich in Shinjuku, das wahre Japanfreunde bereits aus der Yakuza-Reihe kennen.
Nicht zuletzt ist Tokio auch jährlicher Schauplatz der Manga-Messe JumpFesta, der AnimeJapan, der Comiket sowie der Tokyo Game Show - einer der wichtigsten Spieleveranstaltungen weltweit. In anderen Großstädten wie Kyoto, Sapporo, Kyushu oder Osaka findet ihr einen ebenso kunterbunten Stilmix aus Tradition, Hightech und Otaku-Kultur. Kurzum: Japan ist für Spieler jederzeit einen Besuch wert, wenn euer Sparschwein mitmacht.
(alle Fotos im Artikel von Thomas Stuchlik)
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