Test - Sonos Arc : Starke Atmos-Soundbar mit einem Haken
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Mit Playbar und Playbase hat Sonos in Sachen Sound für die heimische Glotze ordentlich zugelangt. Auch Konsolen-Gamer freuen sich über das verbesserte Klanggewitter. Mit der 899 Euro teuren Sonos Arc steht nun die nächste Soundbar in den Regalen, die für Gamer von Interesse ist, nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung von Dolby Atmos. Warum die Arc eigentlich ziemlich geil ist, aber einen kleinen Haken hat, erklären wir euch in unserem Test.
Die Sonos Arc, quasi der Nachfolger von Playbase und Playbar, ist nicht gerade ein Schnäppchen. An die 900 Euro müsst ihr für den Donnerbalken hinblättern, aber bei Sonos weiß man, dass man Qualität bekommt. Praktischerweise gibt es die Arc in Schwarz oder Weiß, sodass ihr zumindest die Möglichkeit habt, das gute Stück passend zu eurer Einrichtung zu erwerben.
Die Arc ist kein Zwerg und mit 87 x 1141,7 x 115,7 mm recht lang geraten, sie macht also nur bei größeren Fernsehgeräten wirklich Sinn. Als Standgerät ist sie gut geeignet, mit sicherem Stand und optisch verborgenen Anschlüssen, aber auch Wandmontage ist möglich mithilfe eines entsprechenden Montage-Kits, das separat bei Sonos erworben werden kann. Die Sonos Arc ist erneut recht schlicht und schnörkellos, aber hochwertig verarbeitet.
Die Bedienelemente fallen fast nicht ins Auge. Es gibt lediglich einen Verbindungsschalter an der Rückseite, sowie Touch-Schaltflächen für Play/Stop und die Lautstärkeregelung. Die Sonos Arc ist voll darauf ausgelegt, per App bzw. per TV-Fernbedienung über den HDMI-ARC-Kanal eurer Glotze gesteuert zu werden. Dementsprechend gibt es auch nur zwei Eingänge, nämlich einen ARC-tauglichen HDMI-Port sowie einen Ethernet-Port mit 10/100 Mbit/s. Warum das ein gewisser Schwachpunkt ist, erklären wir später noch.
Verfügt euer Fernseher nicht über einen passenden Ausgang, könnt ihr notfalls noch den optischen Ausgang der Glotze mittels beiliegendem Adapter nutzen. Ansonsten kann die ARC noch via WLAN und BlueTooth verbunden werden, sprich, ihr könnt sie zum Musik hören direkt über euer Smartphone oder Tablet füttern, oder im Netzwerk vorhandenen Medienspeicher nutzen.
Die Einrichtung läuft komplett über die Sonos-App, die ihr kostenlos für iOS und Android herunterladen könnt. Das geht flink und problemlos von der Hand, sofern sich Arc und Smartphone im gleichen WLAN-Netzwerk befinden. Ihr werdet so automatisiert durchgeführt, dass kein Blick ins Handbuch erforderlich ist. Gut so, denn die Kurzanleitung gibt recht wenig her, die ausführlichere Version könnt ihr online einsehen. In der App könnt ihr dann auch verschiedene Streaming-Dienste wie Spotify oder Amazon Music einrichten oder die Arc etwaigen Smart-Home-Systemen zufügen. Oder eben weitere Sonos-Speaker anschließen. Seid aber gewarnt: die App ist ein wenig unübersichtlich und benötigt etwas Einarbeitung.
Dank TruePlay-Funktion (nur iOS) könnt ihr den Klang zudem an eure räumlichen Gegebenheiten anpassen, um das Maximum herauszuholen. Zum Abschluss müsst ihr nur noch TV-Fernbedienung und die Arc verbinden, um erstere künftig mit der Bedienung der Arc zu betrauen. Für ganz Faule gibt es zudem noch Sprachsteuerung – Google Assistant und Amazon Alexa werden (wenn auch nicht gleichzeitig) unterstützt und das funktioniert auch gut. Insgesamt vier Mikrofone sorgen hinreichend dafür, dass euer Kommandos erkannt und umgesetzt werden.
Die 114 cm Länge der Sonos Arc kommen nicht von ungefähr, denn im Gehäuse tummeln sich satte elf Speaker, jeweils befeuert von einem digitalen Klasse-D-Verstärker. Dabei handelt es sich um acht Vollbereich-Tieftöner sowie drei Seidenkalotten-Hochtöner. Davon sind jeweils zwei Tieftöner nach oben und zu den Seiten ausgerichtet, zwei der Hochtöber strahlen schräg und seitlich nach vorn. Das dient dazu, um ein räumlicheres Klangbild zu erzeugen.
Die Sonos Arc unterstützt immerhin mehrere Surround-Formate, darunter Dolby Atmos, TrueHD, Dolby Digital+ und Dolby Digital. Auf DTS-Support müsst ihr allerdings verzichten. Hinsichtlich Dolby Atmos sind wir dann auch gleich beim eingangs erwähnten Knackpunkt. In dessen Genuss kommt ihr nämlich nur, wenn euer TV-Gerät auch Dolby Atmos unterstützt, da das Signal durch die Glotze via HDMI-ARC an die Soundbar durchgeschliffen wird.
Ohne Dolby-Atmos-Support des Fernsehers oder über den optischen Adapter kommt ihr also nicht in den vollen Genuss der Möglichkeiten der Arc. Ein Blick ins Handbuch eures Fernsehers lohnt sich also, solltet ihr mit der Sonos Arc liebäugeln. Leider gibt es aufgrund fehlender weiterer HDMI-Ports keine andere Option, in den Genuss von Dolby Atmos zu kommen.
Klanglich kann man der Sonos Arc hingegen gar nichts vorwerfen. Der Sound ist in allen Bereichen sehr ausgewogen und kraftvoll. Auch die Bässe kommen erfreulich gut zur Geltung, auch wenn sie natürlich nicht mit Subwoofern mithalten können. Sprache ist klar verständlich, Musik klingt prima, Filme haben schönen räumlichen Klang und auch bei Videospielen kracht es ordentlich. Wer noch etwas nachbessern will, findet in der Sonos-App genügend Möglichkeiten, die Bässe oder Höhen noch etwas zu pimpen.
Wer den Klang noch weiter aufmotzen will, darf sich darüber freuen, dass weitere Sonos-Speaker ohne Probleme in euer System integriert werden können. Das wird allerdings teuer, Sonos Sub und zwei One-Boxen verdoppeln den Preis eurer Anlage mal eben ganz locker. Allein schon die Arc im Bundle mit dem Sub liegt bei 1.700 Euro. Andererseits werden sich die Sonos Arc wohl ohnehin nur diejenigen ausgucken, die über einen prall gefüllten Geldbeutel verfügen – für 900 Euro bekommt ihr reichlich hochwertige Modelle der Konkurrenz, dann auch gleich mit Subwoofer und zum Teil sogar Rear Speakern.
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