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Test - Sniper: Ghost Warrior : PS3-Scharfschützen

  • PS3
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Beinahe elf Monate sind seit dem Erscheinen von Sniper: Ghost Warrior für die Xbox 360 vergangen. Elf Monate, die die Entwickler nutzen wollten für Verbesserungen der künstlichen Intelligenz und zur Politur der technischen Präsentation. Eine völlig neue Erfahrung wurde den Spielern versprochen, mit zusätzlichen Missionen, Karten und Waffen; mit einem tiefgründigeren Multiplayer-Erlebnis. Das schürt Freude und hohe Erwartungen. Doch das vorliegende Ergebnis zeigt: Aus den Plänen ist nichts geworden. Schlimmer noch: In Sniper: Ghost Warrior für die PS3 stecken mehr Spielfehler als Käfer in einer Grabkammer.

Die banale wie einfallslose Geschichte hat sich nicht verändert. Noch immer kämpft ihr euch durch den Dschungel des fiktiven Inselstaates Isla Trueno, um den dort residierenden Drogenhändler General Vasquez zu eliminieren. Der gesichtslose Oberbösewicht ist aber gar nicht so leicht zu finden wie gedacht, also schleicht ihr durch Dörfer, rennt über Felder und lauert im Unterholz - stundenlang. Denn ihr seid ein Ghost Warrior, ein Elitescharfschütze, und als solcher darf man sich keine Fehler erlauben.

Blöd, dass wir gleich in der ersten Mission auffliegen und Hals über Kopf zum Rettungsboot spurten müssen. Auf der Flucht nützt uns auch unsere angepappte Moosmatte nichts und bei der Masse an umherschwirrenden Feinden wünschen wir uns nichts sehnlicher als ein ratterndes Maschinengewehr. Aber nichts da, wir sind immerhin Scharfschützen; jene lautlosen Duckmäuser mit Adlerauge und treffsicherem Händchen. Zu Beginn der Kampagne läuft aber alles aus dem Ruder. Zu allem Überdruss fängt sich unser Kamerad eine Kugel ein und muss vom Team abgeholt werden. Zeit, sich fortan alleine durch die Bananenrepublik zu schlagen.

Unterwegs als „Geisterkrieger"

Ausgestattet mit einem Scharfschützengewehr, einer Pistole sowie einer Handvoll Wurfmesser hockt ihr im dichten Geäst des Waldes. Das macht ihr so lange, bis ihr die Marschrouten aller Gegner verinnerlicht habt. Idealerweise werdet ihr dabei nicht entdeckt, denn oftmals bedeuten nur wenige Treffer den sofortigen Tod. Theoretisch informiert euch eine Anzeige darüber, wie gut oder schlecht ihr in der jeweiligen Umgebung zu sehen seid. Unverständlicherweise schlägt der Balken erst bei Sichtkontakt eines Widersachers aus - und somit erst dann, wenn ihr längst entdeckt wurdet. Da hilft nur ein schneller Finger am Abzug - oder zwei flinke Stelzen. Andernfalls beginnt ihr wieder an einem der sparsam verteilten Rücksetzpunkte.

Sniper: Ghost Warrior - USK Version Launch Trailer (dt.)
Ab sofort gibt es bei uns auch den Start-Trailer zu Sniper: Ghost Warrior in der USK-Version für euch.

Auch wenn die Kontrahenten ganz passabel schießen können, verhalten sie sich häufig sehr seltsam. Da laufen Soldaten gegen Wände und Fahrzeuge, verheddern sich im Gebüsch oder stecken im Boden. Als wir während eines Auftrags zwei Kundschafter auf einer Plattform erspähen und einen der beiden Kerle umpusten, läuft sein Partner in Panik auf uns zu - ohne das Feuer zu eröffnen, ja, ohne uns überhaupt zu bemerken. In dieser Hinsicht ist bei der künstlichen Intelligenz nichts passiert. Im Vergleich zur Xbox-360-Version wurden nur die übermenschlichen Sinne der Gegner etwas entschärft. Die sichten euch nun beispielsweise nicht mehr durch zentimeterdicke Betonwände.

Dennoch: Das Schleichen durch die örtliche Pampa klappt selten problemlos. In den teils weitläufigen Gebieten verschanzen sich so viele Feinde, dass ihr unmöglich alle im Voraus entdeckt. Sniper: Ghost Warrior spielt sich daher sehr stockend, weil man nach jedem Schritt ängstlich durchs Zielfernrohr lugt, andererseits auch sehr langweilig, weil man beinahe beliebig oft die Zeit verlangsamen kann. In dieser "Matrix" fühlt ihr euch fast unbesiegbar und erwischt Feinde selbst im rasantesten Marathonlauf. Allerdings fährt der Verlangsamungseffekt auch das vermeintlich realistische Spielprinzip gegen die Wand.

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