Test - Sniper Elite 3 : Schleichen, zielen, töten
- PS4
- One
Mit den großen Verkaufserfolgen der Shooter-Blockbuster von Activision und Electronic Arts kann ein Sniper Elite nicht mithalten. Doch gerade dank der abweichenden Spielweise dürfte auch Sniper Elite 3 wieder seine Fans finden. Statt brachialer Haudrauf-Action spielen Taktik und geschicktes Vorgehen eine größere Rolle.
In Sachen Inszenierung und Bombast spielt Sniper Elite 3 genauso wenig in der ersten Liga wie seine Vorgänger, das Spiel hat andere Qualitäten. So versucht Entwickler Rebellion dem Kriegstreiben mehr Realismus einzuhauchen. Mit einfachem Drauflosballern werdet ihr, zumindest in den höheren Schwierigkeitsgraden, nicht sehr weit kommen. Der mehr Erfolg versprechende und elegantere Weg ist es, die Gegner mit einem gezielten Schuss aus der Deckung zu erledigen.
Vorhersehbare Handlung mit wenigen Höhepunkten
Anstatt jedoch in Europa mit Hitlers Schergen aufzuräumen, begibt sich Geheimdienstoffizier Karl Fairburne auf die weite Reise nach Nordafrika, wo die Deutschen ebenfalls ihr Unwesen treiben. Schon bald deckt Fairburne das mysteriöse "Projekt Seuche" auf, um das sich der Spielverlauf fortan drehen wird. Wenn ihr euch eine tiefgründige Geschichte mit spannenden Wendungen erhofft habt, werdet ihr jedoch enttäuscht. Leider ist die Handlung viel zu platt und vorhersehbar, um Spannung zu erzeugen. Immerhin lassen sich die weitgehend nachvollziehen und bieten eine solide Basis für die Spielmechanik.
Hier hat der Shooter von Rebellion durchaus einiges zu bieten. Im Fokus steht natürlich das namensgebende Snipern. Um einen Gegner aus der Deckung auszuschalten, reicht es jedoch keineswegs aus, das Fadenkreuz an die zu treffende Stelle zu bugsieren. Ihr müsst die Flugbahn der Kugel ebenso miteinkalkulieren wie die Distanz. Je weiter ein Feind von euch entfernt ist, desto höher müsst ihr das Ziel anvisieren. Für nicht ganz so geübte Schützen bietet das Spiel jedoch einige nützliche Hilfen. Ein rotes Zeichen zeigt euch an, wo die Kugel vermutlich einschlagen wird.
Die Sache hat jedoch einen Haken. Die Zielhilfe funktioniert nur, wenn der Schütze über einen ruhigen Puls verfügt. Unter Belastung fällt dem Agenten Fairburne das Zielen ungleich schwerer. Die simple Taktik snipern - rennen - snipern lässt sich im Spiel also nicht anwenden. Die Entwickler haben jedoch weitere Hindernisse für den Distanzschützen eingebaut. Für die volle Konzentration müsst ihr zunächst eure Lungen möglichst vollständig entleeren, andernfalls kommt es schnell zu ziemlich hinderlichen Wacklern, die das Ausschalten des Feindes erschweren.
Hardcore-Spieler können übrigens auf sämtliche Hilfestellungen verzichten. Auf dem höchsten von insgesamt vier Schwierigkeitsgraden werden alle Hilfen über Bord geworfen. Eine schöne Option ist die individuelle Einstellungsmöglichkeit des Schwierigkeitsgrades. Im Menü könnt ihr die Stärke der Gegner-KI, den Wind oder den Gesundheitszustand verändern. Damit sollte Sniper Elite 3 jedes Spielerniveau abdecken.
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