Test - Slain! Back from Hell : Gelungener Neustart aus der Hölle
- PC
Bereits im März dieses Jahres haben wir das Hack & Slay Slain! genauer unter die Lupe genommen. Damals waren wir trotz anfänglicher Freude schnell ziemlich ernüchtert, wie viel Potenzial die Entwickler verschenkt haben. Mit dem umfangreichen Back from Hell wagt das Team den Neustart. Das ist für uns Grund genug, uns abermals in den Kampf zu stürzen.
Mit der ersten Version von Slain! fuhren wir auf einer Achterbahn der Gefühle. Zunächst waren wir vom stylischen Pixel-Look, der treibenden Hintergrundmusik sowie der blutigen Inszenierung des Spiels äußerst angetan. Doch schon wenige Minuten später folgte ein fast schon betäubendes Gefühl der Ernüchterung: Eine verkorkste Steuerung, dämliche KI-Gegner sowie das eintönige Spielgeschehen holten uns rasch auf den Boden der Tatsachen zurück. Unter dem Strich blieb ein zwar stylisches, aber spielerisch sehr durchwachsenes Actionspiel.
Neustart mit Dampf
Der Entwickler Wolf Brew Games hat sich die teilweise recht heftige Kritik seitens der Community und der Fachpresse jedoch zu Herzen genommen. Das Ergebnis seiner jüngsten Bemühungen steht seit kurzem in Form des umfangreichen Updates mit dem Namen Back from Hell zum Download bereit. Damit will das Team so ziemlich alle bemängelten Elemente von Slain! ausmerzen und somit für mehr Spaß sorgen. Das sind natürlich ehrgeizige Ziele. Doch schon jetzt können wir sagen, dass sich vieles zum Positiven geändert hat.
Wer unseren ersten Test von Slain! noch nicht gelesen hat, hier eine kleine Zusammenfassung: Ihr schlüpft in die Rolle des Kriegers Bathoryn, der sich mit seinem Schwert durch eine recht düster inszenierte Welt im Fantasy-Gothic-Stil kämpfen muss. Eine tiefgreifende Story gibt es nicht – die braucht es auch nicht. Zwar haben die Entwickler die Dialoge komplett überarbeitet. Doch im Vordergrund stehen die Kämpfe gegen Horden von allerlei fiesen Kreaturen, die euch ans Leder wollen. Hinzu kommen kleinere Rätsel und Gefechte gegen besonders kolossale Bossmonster. Doch den größten Teil der Zeit verbringt ihr im Massenkampf.
Wendung zum Besseren
Am eigentlichen Spielgeschehen hat sich mit dem Update zwar nicht wirklich etwas verändert, doch der Spielfluss ist deutlich angenehmer. Das fängt schon damit an, dass die Gegner sich deutlich cleverer verhalten. Einige von ihnen verfügen sogar über sekundäre Attacken, so dass die Kämpfe nicht mehr ganz so eintönig wirken.
Zudem haben die Entwickler einen weiteren Frustfaktor abgeschwächt – die Checkpoints. Die wurden überarbeitet und sind mittlerweile deutlich fairer platziert, was sich spürbar positiv auf den allgemeinen Schwierigkeitsgrad des Spiels auswirkt. In dieselbe Kerbe schlägt die optimierte Steuerung: Ab sofort könnt ihr beispielsweise die Sprunghöhe besser dosieren und Waffen während einer Bewegung wechseln. Dadurch wirkt alles flüssiger und weniger abgehackt als zuvor.
Sogar an die Grafik von Slain! hat das Team nochmals Hand angelegt. Das visuelle Feedback, wenn eure Gegner Treffer kassieren, erfolgt jetzt deutlicher. Überhaupt sieht alles einen Tick hübscher und optimierter aus. Selbiges gilt für die Kamera, die mittlerweile deutlich weniger Aussetzer hat. Zudem dürfen wir uns über 30 Steam-Achievements sowie versteckte Belohnungen freuen, was dem Wiederspielwert zugutekommt.
Das Update zeigt demnach Wirkung und macht aus einem bisher eher grausigen Totalausfall ein annehmbares Actionspiel. Allerdings gibt es noch immer einiges zu bemängeln. Trotz des verbesserten Gameplays gerät das Schnetzeln irgendwann dann doch etwas eintönig – meistens genügt auch weiterhin wildes Button-Mashing zum Erfolg. Auch das Ende ist weiterhin doof. Doch Slain! präsentiert sich dank Back from Hell deutlich „runder“ als zuvor – und zwar in nahezu sämtlichen Bereichen.
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