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Test - Civilization VI : Strategieklassiker im Konsolenformat

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Seit Civilization Revolution im Jahre 2008 für die Konsolen erschien, hat sich die Reihe nicht mehr in den Gefilden von Xbox, Nintendo und PlayStation blicken lassen. Erst 2018 erschien eine Version von Civilization VI für Nintendo Switch. Nun ist der Aufbau- und Strategieklassiker endlich auch für PS4 und Xbox One zu haben und selbst die Erweiterungen haben es auf die Konsolen geschafft. Wie schlägt sich die Portierung und warum sind wir trotzdem nicht wunschlos glücklich?

Da Civilization VI bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, wollen wir gar nicht so sehr auf den Inhalt des Spiels eingehen. Die meisten kennen die Reihe ohnehin und da sowohl das Hauptspiel, als auch die beiden Erweiterungen vollumfänglich in die Konsolenversionen eingeflossen sind, verweisen wir einfach mal auf unsere Tests zu Civilization VI, Civilization VI: Rise & Fall sowie Civilization VI: Gathering Storm. Und wer so gar keine Ahnung hat: Civ 6 ist ein komplexes, rundenbasiertes Strategiespiel, in welchem ihr eure Zivilisation von der Steinzeit bis hin zur Raumfahrt führen und dabei möglichst die anderen Völker hinter euch lassen sollt.

Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Änderungen und Besonderheiten der Konsolenversion, die von Aspyr in Zusammenarbeit mit Originalentwickler Firaxis auf die Beine gestellt wurde. Grundsätzlich erscheinen zwei Bestandteile für PS4 und Xbox One, zum einen das Hauptspiel zum Preis von knapp 50 Euro, sowie ein Bundle aus den beiden Erweiterungen Gathering Storms und Rise & Fall für knapp 40 Euro. Das ist saftig viel Geld für das Gesamtpaket, wie schon bei der PC-Version lässt sich 2K Games die Erweiterungen gut bezahlen. Erschwerend kommt für Xbox-One-Spieler hinzu, dass die beiden Ergänzungen Khmer and Indonesia (8,99 Euro) sowie Nubia (4,99 Euro) kostenpflichtig sind, während PS4-Spieler sie für lau bekommen.

Die Preisgestaltung ist nicht gerade fair für unser Empfinden, zum einen, weil das Hauptspiel mittlerweile drei Jahre alt ist, zum anderen, weil die beiden Erweiterungen zwar sehr gute Spielinhalte als Ergänzung bieten, aber eben nicht sonderlich umfangreich sind. Würde 2K den normalen Vollpreis eines Konsolenspiels für das Gesamtpaket aus Hauptspiel und Add-ons verlangen, ginge das noch in Ordnung. Knapp 90 Euro für alles sind aber schlicht zu happig. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass der Straßenpreis recht schnell auf den Boden der Tatsachen sinkt.

Kommen wir zu etwas erfreulicheren Dingen als dem Preis. Wie schon erwähnt, ist bei der Portierung auf die Konsolen inhaltlich und spielerisch nichts auf der Strecke geblieben. Alle Elemente sind enthalten und sorgen in Summe für ein wunderbar komplexes Strategiespektakel, das für verdammt lange Nächte sorgen kann. Zugegebenermaßen sind die bekannten Schwächen auch mit an Bord. So agiert die KI der Kontrahenten weiterhin recht fragwürdig in den Bereichen Diplomatie und Kampf. Das stört zwar hier und da, ändert aber nichts daran, dass Civilization VI viel Spaß bereitet, zumal es etliche unterschiedliche Möglichkeiten gibt, seine Zivilisation auf Vordermann zu bringen.

Am Spielumfang für Solisten gibt es dank Endlosspiel, Szenarien nebst etlichen Völkern und unzähligen Spieloptionen wenig zu mäkeln. Umso erfreulicher aber ist, dass selbst der Multiplayermodus mit an Bord ist. Mit dabei ist sowohl ein Onlinemodus, als auch ein Hotseat, sodass ihr auch lokal gemeinsam auf der Couch um die Weltherrschaft (oder eine gangbare Siegbedingung) ringen könnt. Auch hierfür Daumen hoch.

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Die Entwickler haben bei der Steuerung sehr gute Arbeit geleistet haben. Die komplexe Bedienung des Spiels auf ein Gamepad zu bringen, war sicherlich nicht einfach, aber die Übung ist gelungen und sogar weitgehend intuitiv. Mit dem linken Stick bewegt ihr den Cursor über die Hexfelder der Maps, mit dem rechten Stick steuert ihr die Karte, mit LT/RT wird gezoomt. LB und RB rufen die Menüs auf, mit den restlichen Tasten nebst Steuerkreuz wählt ihr Optionen an und aus.

Hier und da benötigt es zwar etwas Eingewöhnung, da gerade bei angewählten Einheiten und Städten nur Icons ohne Beschreibung für die Aktionen zu sehen sind, aber die sind zum einen recht aussagekräftig und zum anderen kommt man schnell dahinter, welches Symbol für welche Aktion zuständig ist. Das bei den wichtigsten Elementen ohnehin angezeigt wird, welche Taste zu drücken ist, erleichtert die Sache ungemein. So huscht ihr schon nach wenigen Minuten eifrig über die Karte und habt die Geschicke eurer Städte im Grunde schnell im Griff.

Ein weiteres Lob müssen wir dafür aussprechen, dass die Entwickler sich viel Mühe gegeben haben, Menüs, Texte und Bedienelemente gut an die Darstellung auf einem TV-Gerät anzupassen. So ziemlich alles ist hervorragend lesbar und mit genügend großen Schriftarten dargestellt, sodass ihr nicht noch ein Fernglas auf dem Couchtisch benötigt. Sogar an einen Modus für Farbenblinde wurde gedacht. Sehr schön, das ist bei Portierungen durchaus keine Selbstverständlichkeit.

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