Test - Sherlock Holmes: The Devil's Daughter : Frischzellenkur für den Detektiv
- One
Doch keine Sorge, ihr könnt euch umentscheiden, wenn ihr offensichtlich eine falsche Entscheidung getroffen habt, zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad. Im neuen Meisterdetektivmodus sieht die Sache schon anders aus. Dann steht eure Entscheidung, sobald ihr sie getroffen habt. Auch habt ihr in diesem Modus nur sehr wenig Zeit, wenn ihr euch nach Hinweisen umschaut oder euer Gegenüber ins Visier nehmt.
Leider hat das Spiel einige Schwachpunkte. Es gibt eigentlich keinerlei Anreiz, das Spiel im neuen Meisterdetektivmodus zu spielen. Alle Erfolge beziehungsweise Trophäen könnt ihr im normalen Spielmodus einheimsen und auch die Geschichte ändert sich nicht. Einzig die persönliche Herausforderung motiviert hier. Da sich die Fälle nicht ändern, könnt ihr rein theoretisch erst auf normaler Stufe den Titel durchspielen und danach den Meisterdetektivmodus ohne Fehl und Tadel beenden, da ihr die Täter bereits kennt.
Die vielen Minispiele und Action-Einlagen können leider nicht überzeugen. Sie stellen sich auf Dauer eher als nervig heraus, als dass sie für Abwechslung sorgen. Zu oft müsst ihr Trial-&-Error-Abschnitte durchlaufen, die sich Frogwares hätte sparen können. Nach mehrmaligen Fehlversuchen dürft ihr solche Abschnitte immerhin überspringen. Euer Experimentiertisch hat in Sherlock Holmes: The Devil's Daughter kaum eine Funktion und kommt nur in den ersten Fällen zum Einsatz.
Ladezeiten des Grauens
Optisch hat sich das Spiel im Vergleich zum Vorgänger ein ganzes Stück weiterentwickelt. Die Stadtteile können sich allesamt sehen lassen und besonders die Licht- und Schatteneffekte bringen viel Atmosphäre ins Geschehen. Aber auch bei der Optik gibt es fragwürdige Dinge. Zum Beispiel wunderten wir uns, wieso Watson und Holmes ganz anders aussehen als noch im Vorgänger. Watson etwa erscheint viel jünger und auch schlanker als noch in Crimes and Punishments und auch Holmes kommt nun attraktiver daher als vor zwei Jahren.
Die Animationen wirken auch diesmal nicht rund. Insbesondere wenn ihr Leitern hoch- oder runterklettert, bewegt sich Sherlock wie ein Roboter. Das größte Manko sind jedoch die immensen Ladezeiten. Nach jedem Ortswechsel könnt ihr euch entspannt zurücklehnen und gut 30 Sekunden und mehr warten, bis ihr endlich weiterspielen dürft. Da ihr recht oft zwischen den vielen Orten wechselt, stellt euch das schon sehr bald vor eine Geduldsprobe.
Positiv zu vermerken ist, dass ihr in Sherlock Holmes: The Devil's Daughter endlich (sehr guten) deutschen Sprechern lauschen dürft und nicht mehr nur deutschen Untertiteln folgen müsst. Die gezielt eingesetzte Musik untermalt die äußerst spannenden Einzelfälle sehr passend.
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