Test - Shattered Union : Shattered Union
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Das eigentliche Kampfsystem von 'Shattered Union' ist schnell erklärt: Auf jeder Karte befinden sich eine oder mehrere Städte, für deren Eroberung das Spiel eine bestimmte Anzahl von Punkten auslobt. Um das feindliche Territorium die eigene Gewalt zu bringen, muss es der angreifenden Fraktion gelingen, binnen 14 Tagen eine vom Programm festgelegte Anzahl an Punkten zu erreichen. Jeder Tag stellt dabei einen Spielzug dar. Gelingt es dem Aggressor während dieser zwei Wochen nicht, die erforderliche Anzahl an Punkten zu erringen oder werden seine Truppen vorher aufgerieben, bleibt das Gebiet im Besitz der verteidigenden Spielpartei. Eine Stadt gilt dabei als erobert, wenn am Ende des Verteidigerzuges nur Einheiten der attackierenden Kriegspartei auf den Missionszielfelder stehen.
Stein, Schere, PapierZu Beginn der Auseinandersetzung wählt ihr die Truppen aus, die ihr mit in den Kampf nehmen möchtet, und verteilt sie auf den gelb dargestellten Aufstellungsfeldern. Verteidiger platzieren ihre Einheiten an strategisch wichtigen Positionen wie Städten oder Wäldern, während der Angreifer sich in der Nähe der wichtigsten Missionsziele in aussichtsreiche Position bringt. Sind die Truppen in Stellung gebracht, startet die eigentliche Schlacht mit dem ersten Zug des Angreifers. Jede Einheit darf pro Zug eine bestimmte Anzahl von Hexfeldern zurücklegen und kann unabhängig davon einen Angriffszug ausführen. Die grundlegende Spielmechanik erinnert genretypisch an die 'Panzer General'-Serie. Für jede Einheit gibt es auf dem Schlachtfeld einen Gegenpart, der sich deren Schwäche gezielt zu nutzen macht. Die tonnenschweren Tanks etwa mähen auf dem Boden alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt, haben dafür allerdings einem massierten Angriff aus der Luft nichts entgegenzusetzen.
Umgekehrt sind die Lufteinheiten besonders anfällig gegenüber den Luftabwehr-Truppen. Das Gleichgewicht auf dem Schlachtfeld bleibt immer gewahrt, was zusätzlich eine genaue Überlegung der eigenen Angriffszüge erfordert. Für weiteren taktischen Tiefgang sorgt zudem das dreidimensionale Schlachtfeld. Geländeerhebungen bieten Schutz vor dem Angriff des Feindes, unterschiedliche Bodenbeschaffenheit wirkt sich direkt auf die Bewegungsfreiheit der Fahrzeuge aus und feindliche Truppen auf offenem Feld sind ein gefundenes Fressen für unsere starke Artillerie. Ein spartanisches Erfahrungssystem, unterschiedliche Panzerungs- und Reichweitenwerte zeichnen das Spiel zudem aus.
Das Kampfsystem ist komplex und zugleich leicht zu verstehen. Dank der guten künstlichen Intelligenz sind knackige Schlachten garantiert. Einziges, aber leider großes Manko: Hat der Computer erst einmal eine Stadt an unsere Streitmacht verloren, versucht er viel zu selten, beziehungsweise zu halbherzig, das Missionsziel wieder zurückzuerobern – selbst, wenn wir dort die meisten Einheiten bereits abgezogen haben. Die KI ist in diesem Punkt schlicht und ergreifend zu berechenbar, was die Missionen bisweilen ein wenig zu einfach macht.
Abgerundet wird der ansonsten positive Gesamteindruck schließlich durch eine für rundenbasierte Strategiespiele gute Grafikengine mit zerstörbarer Umgebung, satten Soundeffekten und einem ordentlichen Mehrspieler-Modus, der auch über eine Hot-Seat-Option verfügt.
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