Preview - Shadow Gambit: The Cursed Crew : Das neue Spiel von Mimimi ist genau das, was das Taktik-Genre derzeit braucht
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Mit Shadow Tactics: Blades of the Shogun, seinem Standalone-DLC Aiko's Choice und Desperados 3 reanimierten Mimimi Games aus München in den letzten Jahren erfolgreich das Genre der Stealth-Echtzeittaktikspiele, so wie wir es seit 1998 dank des Klassikers Commandos kennen und lieben. Im August erscheint ihr nächstes Werk Shadow Gambit: The Cursed Crew, das vom Setting her an eine düstere Version von Sea of Thieves und Monkey Island erinnert.
Die uns zur Verfügung stehende Vorschauversion von Shadow Gambit versetzt uns in der ersten Mission in die Rolle von Afia Manicato. Der spitze Säbel, der ihren Oberkörper frontal durchbohrt, macht unmissverständlich klar: Die gute Frau weilt nicht mehr unter den Lebenden und reist als untote Piratin durch die Karibik.
Afias Ziele sind recht einfach umrissen: Sie möchte sich mit dem Geisterschiff Red Marley verbünden, um einen wertvollen Schatz zu erbeuten. Doch damit ihr Vorhaben auch gelingt, ist einiges an Arbeit angesagt. Zum einen benötigt Afia eine funktionstüchtige Crew aus fähigen Piraten und zum anderen muss sie die niederträchtige Inquisition in Schach halten, die sich für den Kampf gegen die Untoten einsetzt.
Alles, was wir bislang von der Geschichte gesehen haben, gefällt uns: Die Dialoge sind kurz und knackig geschrieben, die Charaktere haben Charme und zu keinem Zeitpunkt wird der Spielfluss gestört. Stattdessen gibt sich Mimimi richtig viel Mühe, besonders viel Immersion zu erzeugen. Der Entwickler hat es gar geschafft, das Laden und Speichern von Spielständen logisch zu erklären: Diese seien alte Erinnerungen, die man jederzeit abrufen und somit wiederholen könne.
Altes Spiel in neuer Verpackung
Ansonsten entfernt sich Shadow Gambit rein spielerisch nicht allzu weit von seinen Vorläufern. Genau wie in Shadow Tactics und Desperados 3 übernehmt ihr die Kontrolle von mehreren Charakteren, die ihr über großflächige Missionen dirigiert. Der Fokus liegt wie gewohnt im Schleichen, weshalb ihr eure Gegner entweder geschickt umgehen oder heimlich von hinten erdolchen solltet. Doch Vorsicht: Das Töten kostet mehrere Sekunden Zeit, in der euer Charakter gut sichtbar ist und entsprechend leicht entdeckt werden kann.
Demzufolge sollten Angriffe klug geplant werden, wozu euch weitere altbekannte Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Beispielweise könnt ihr jeden Gegner anklicken und dadurch seinen Sichtkegel anzeigen lassen. Während ihr die ausgefüllten Bereiche unbedingt vermeiden solltet, könnt ihr die schraffierten Teile zumindest geduckt durchqueren. Des Weiteren dürft ihr mehrere Kommandos im Voraus planen und per Knopfdruck ausführen lassen, um beispielsweise zwei sich gegenüber stehende Schurken zu ermorden.
Ein weiteres wichtiges Merkmal für die Strategiespiele von Mimimi Games ist die Individualität der Charaktere. So erlangt ihr in Shadow Gambit schwarze Perlen, mit denen ihr jeweils einen verstorben Piraten wiederbeleben und dadurch rekrutieren könnt. In unserer Preview-Demo konnten wir abseits von Afia vier weitere Freibeuter austesten: Suleidy erzeugt beispielsweise Büsche, um sich darin zu verstecken, während Toya seine Gegner per Flöte anlockt. Teresa hingegen ist dank Gewehr eine Meisterin im Fernkampf, während Pinkus in den Körper eines feindlichen Soldaten schlüpfen kann.
Solltet ihr trotz aller Vorsicht entdeckt werden, dann müsst ihr nicht gleich eine alte Erinnerung abrufen: Die Gegner werden Alarm schlagen, euch verfolgen und bei Sichtkontakt mit ihren Schusswaffen attackieren. Könnt ihr schnell genug fliehen und euch verstecken, dann müsst ihr noch ein halbe Minute ausharren, bis die Inquisition die Suche nach euch einstellt und jeder zurück auf seinen Posten geht.
Hübsch und ansehnlich
Obwohl die Entwickler für unsere Previewversion den Beta-Status wiederholt betonten, sind wir bereits jetzt von der Präsentation sehr angetan. Besonders gelungen ist die Farbgestaltung der Grafik, die sowohl dem Karibik-Flair als auch dem düsteren Reich der Untoten gerecht wird. Hinzu kommen verspielte Bewegungsanimationen, gleichwohl diese aufgrund der distanzierten Vogelperspektive etwas untergehen.
Die Steuerung orientiert sich ebenso an den Vorläufern und verlässt sich auf simple Icons, die ihr entweder per Maus anklickt oder via Tasteneingabe auslöst. Die Optik sämtlicher Bedienelemente passt diesmal besonders gut zur Umgebungsgrafik und wirkt nicht so kühl-mechanisch wie zum Beispiel in Desperados 3.
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Als besonders nützlich erweist sich die Übersichtskarte, die beim Herauszoomen der Kamera angezeigt wird: Sie stellt ein vereinfachtes Abbild des aktuellen Missionsgebietes dar und zeigt sowohl Gegner als auch eure Ziele in Form von abstrakten Symbolen. Das mag zwar alles andere als schön aussehen, ist dafür aber umso mehr ein Vorzeigebeispiel zum Thema „Übersichtlichkeit“.
Shadow Gambit soll am 17.August diesen Jahres für Playstation 5, Xbox Series sowie PC erscheinen. Zudem solltet ihr euch den 19. Juni vormerken, weil an diesem Tag eine Demo auf Steam veröffentlicht wird.
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