Test - Section 8 : Der Mehrspieler-Shooter in der Kritik
- PC
Ein neuer First-Person-Shooter von den Machern der beiden sehr ordentlichen F.E.A.R.-Erweiterungen Perseus Mandate und Extraction Point? Das sollte doch eigentlich recht vielversprechend werden.
Ein neuer First-Person-Shooter von den Machern der beiden sehr ordentlichen F.E.A.R.-Erweiterungen Perseus Mandate und Extraction Point? Das sollte doch eigentlich recht vielversprechend werden.
Es ist wohl nur selten der Fall, dass eine Spielverpackung repräsentativ für ihren Inhalt steht, hier aber passt es ausnahmsweise mal wie die Faust aufs Auge. Auf der Vorderseite posiert nämlich ein martialisch anmutender, schwer gepanzerter und anscheinend charakterloser Supersoldat. Um ihn herum: schick gestaltete Panzer, Planeten und Explosionen. Auf weiteren Bildern: buntes Feuergefecht in großen, kargen Landschaften. Sieht schick aus, wenn auch nicht besonders originell.
Eine wirklich sehr treffende Bildauswahl, denn genauso schnieke wie die Packung ist das Spiel selbst auch. Es mag zwar nicht an die große Genre-Referenz Crysis heranreichen, darf sich in Sachen Grafik dank Unreal-Engine 3 aber locker zu den besseren Vertretern seines Genres zählen. Die Bilder verraten allerdings auch sofort, dass man im Spiel in riesigen, sehr leeren Gegenden unterwegs ist, die zumeist nur aus langweiligen felsigen Landschaften bestehen. Während andere Spiele wie Prototype oder Crysis zumindest markantes Grünzeug oder zahlreiche Gebäude auffahren, gibt es hier also nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten zu finden. Aber darum geht es ja auch nicht.
Handlung irrelevant
Die Handlung? Mehrfach gewendet, will sich tatsächlich keine einzige Erläuterung auf der Packung finden. Mag die Geschichte etwa derart unwichtig sein? Wie man nach der Installation endlich im Intro des Spiels erfahren darf, geht es grob um einen großen Krieg in der Zukunft, in der die guten Truppen von Sektion 8 gegen die Schurken vom Team ARM antreten. Eine für das Genre typische Geschichte, die hier allerdings auch nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Das beweist schon das Hauptmenü, in dem die Einzelspielerkampagne gerade mal an dritter Stelle vorkommt. Zwar erzählen innerhalb der Kampagne viele Zwischensequenzen von einer Art Kreuzzug im Weltall, allerdings lässt sich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hierbei lediglich ein etwas längeres Tutorial für den Mehrspielermodus handelt. Punkte auf der Karte einnehmen, stupide Bots als Gegner bekämpfen, Stellungen halten, flaggenähnliche Objekte einsammeln - das kennt man alles bereits und man müsste blind sein, es nicht wiederzuerkennen.
Wie schon anfangs erwähnt, erscheinen das Geschehen und die Figuren somit leider recht seelenlos, haben keine eigene Note. Die Geschichte ist 08/15 und beide Seiten hätte man direkt auch Team 1 und 2, Blau und Gelb oder Hanni und Nanni nennen können. Was eigentlich sehr schade ist, da man sich mit den vielen Videos doch eine Menge Mühe gegeben hat. Es lässt sich somit sagen, dass Section 8 für einen Einzelspieler-Shooter prinzipiell ein sehr ideen- und seelenloser Abklatsch ist, der in der Form auch nur ein Mod für Unreal Tournament 3 sein könnte.
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