Test - Secret Weapons over Normandy : Secret Weapons over Normandy
- PS2
Während die Steuerung selbst zwar durchdacht, jedoch nicht nach eigenem Gusto konfigurierbar ist, so könnt ihr im Optionsmenü zumindest die Sensibilität der Kontrollen euren Wünschen anpassen oder die Ausrichtung der Y-Achsen umkehren. Wer es zudem arcadelastiger oder simulationsfreudiger mag, kann die Steuerung seines Flugzeugs entsprechend abstimmen.
Wir haben ein Problem!
Die perfekte Kontrolle eures Fluggeräts ist jedoch auch bitter von Nöten, da die Missionen lange und vor allem gegen Ende extrem anspruchsvoll sind. Ihr startet jeden Auftrag mit einer festen Anzahl an vorgegebenen Primär- und Sekundäraufgaben, wobei es zum Meistern einer Mission reicht, die Primäraufgaben zu bewältigen. Zudem besitzt jeder Auftrag eine bestimmte Anzahl an geheimen Bonuszielen, die sich nur Spielern mit Eigeninitiative offenbaren. Der Lohn für den perfekten Abschluss einer Mission sind dabei diverse Bonusfilme über die Geschichte der Luftfahrt sowie Upgrades, mit denen sich eure Flieger aufwerten lassen.
Doch nicht nur der gepfefferte Schwierigkeitsgrad erfordert eure Konzentration, auch stetig wechselnde Missionsziele sorgen dafür, dass Langeweile zum Fremdwort wird. Sieht man von dem gemächlichen Tutorial ab, so endet eine Mission fast nie wie geplant. Dies verlangt Anpassungsfähigkeit vom Spieler, macht aber auch den besonderen Reiz des Spiels aus. Damit ihr nach einem Fehler nicht dauernd von neuem beginnen müsst, sind die teils 30-minütigen Missionen in faire Zwischenabschnitte unterteilt, nach welchen jeweils ein Rücksetzpunkt gesetzt wird. Eure Aufgabenpalette reicht von Eskortmissionen über Infiltrationsaufgaben bis hin zu Ausbruchversuchen aus einem Gefangenenlager. Dabei wechselt ihr schon einmal das Fluggerät oder steigt in ein Flugabwehrflak oder den Geschützturm eines B-17-Bombers. Die abwechslungsreichen Szenarios in Afrika, Europa und Asien tun ihr Übriges, um repetive Elemente auf ein Minimum zu beschränken.
Sollte dennoch der Frust und damit die Unlust über eine zu schwere Mission zu groß werden, könnt ihr euch mit einem Kollegen in diversen Mehrspieler-Modi messen. Neben dem klassischen 'Deathmatch', bei dem ihr mit einem eigenen Rudel Flieger gegen die Staffel eures Kollegen antretet, stehen diverse Kooperationsmissionen und Wettkampfeinsätze zur Verfügung. Mal rettet ihr im Team Kriegsgefangene aus einem deutschen Lager, mal liefert ihr euch in bester 'Star Wars'-Manier Abschussduelle aus dem Geschützturm eines Bombers. Die Anzahl der Missionen ist zwar leider etwas gering ausgefallen, dennoch ist es schön zu sehen, dass Totally Games sich hier durchaus Mühe gemacht hat, mehr als nur den typischen Dogfight anzubieten.
Was sie nicht sehen, hören sie
Zumal die Optik im horizontal geteilten Splitscreen-Modus der Grafik im Einzelspielermodus in nichts nachsteht, mit all den Vor- und Nachteilen. So überzeugt 'Secret Weapons over Normandy' zwar mit sehr detaillierten Flugzeugmodellen, einer fein modellierten Bodenoberfläche, welche durch eine dichte Vegetation sowie komplette Polygonstädte samt netten Explosionseffekten punkten kann, dafür flimmert das Geschehen doch arg und vor allem die Texturierung lässt häufig zu Wünschen übrig. Die gelegentlich einbrechende Framerate in Bodennähe lässt sich dagegen gut verschmerzen, zumal man im Gegenzug mit einer wirklich bombastischen Weitsicht belohnt wird. Besonders schön kommt dies im unterstützten 16:9-Modus zur Geltung.
Absolut nachteilsfrei ist der akustische Part des Titels. Der Soundtrack des 'Medal of Honor'-Komponisten Michael Giacchino sorgt einmal mehr für treibende Klänge während der Actionparts und vor allem der Surround-Sound ist Referenzklasse. Das nötige Heimequipment vorausgesetzt, fliegen euch die Kugeln der feindlichen MGs förmlich um die Ohren, dass es schöner oder auch beklemmender kaum sein kann. Da versteht es sich fast von selbst, dass auch die Sprachausgabe auf höchstem Niveau ist. Während des lebendigen Funkverkehrs knattert es in (fast) akzentfreiem Deutsch, Japanisch und natürlich Englisch aus den Lautsprechern, was eine ungeheuere Atmosphäre erzeugt. Damit man seine Gegner jedoch auch ohne langjähriges Sprachstudium versteht, sind alle Texte noch einmal in der gewünschten Landessprache untertitelt.
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