Test - SCUF Reflex : Mehr Customization geht fast nicht
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SCUF kennt man. Die Controller-Schmiede glänzte schon vor der Übernahme durch Corsair mit hochwertigen Eingabegeräten. Mittlerweile setzt der Hersteller stark auf Customizing und brachte mit dem SCUF Instinct bereits einen konfigurierbaren Xbox-Controller auf den Markt. Nun gibt es auch eine entsprechende Alternative für Playstation-Besitzer, die zudem alle Funktionen des DualSense-Controllers der PS5 unterstützt und noch ein wenig mehr. Der Luxus des individuellen Gamepads hat allerdings einen hohen Preis.
Bevor ihr einen SCUF Reflex euer Eigen nennt, habt ihr zunächst etwas Arbeit vor euch. Das beginnt mit der Entscheidung, welches Basismodell es sein soll. Der SCUF Reflex ist das Grundmodell, der Reflex Pro ergänzt das Grundmodell um texturierte Griffe und der Reflex FPS ersetzt die adaptiven Trigger durch Klick-Trigger (ideal für reine Shooter-Spieler). All das könnt ihr aber auch ausgehend vom Grundmodell des Reflex konfigurieren.
Der zweite Teil der Arbeit betrifft dann den Web-Konfigurator, der Bestandteil des SCUF-Stores ist. Dort könnt ihr eurer Kreativität weitgehend freien Lauf lassen. Es gibt verschiedene Frontplatten – einfarbig oder mit Design, sowie verschiedenfarbige Abdeckungen. Die Sticks gibt es in verschiedenen Längen und mit unterschiedlichen Wölbungen (konkav/konvex). Ihr habt die Wahl zwischen adaptiven Triggern wie bei der PS5 oder Klick-Triggern, die durch ihren kurzen Schaltweg wunderbar für Shooter geeignet sind. Aber Achtung: Klick-Trigger sind bei Rennspielen kaum einsetzbar.
Steuerkreuz- und Tastenfarben könnt ihr ebenso auswählen und so anhand der gesamten Liste in der Tat einen sehr individuellen Controller gestalten. Selbst die Rumble-Funktion steht zur freien Auswahl. Aber Achtung, nahezu jede Option ist kostenpflichtig, außer, wenn es sich um einfache Farben sind. Wir haben aus Jux mal alle konfigurierbaren Optionen mit der teuersten Auswahl getroffen und auch noch das SCUF Reflex Player Pack dazu gepackt, das im Gegensatz zum normalen Lieferzustand wenigstens noch ein Case enthält, und landeten bei schlappen 469,82 Euro. Uff. Paar Euro drauf und es reicht für eine Playstation 5 – das ist schon garstig teuer.
Der SCUF Reflex orientiert sich ansonsten sehr eng am originalen DualSense-Controller und bringt im Großen und Ganzen die gleichen Funktionen mit. Der Anschluss erfolgt Wireless, per BlueTooth oder via USB-Kabel, das auch als Ladekabel genutzt wird. Form und Abmessungen liegen ebenfalls dicht am Original, der SCUF Reflex ist ein klein wenig schwerer. Das liegt vor allem am zusätzlichen Anbau an der Unterseite, der euch vier abnehmbare und konfigurierbare Paddles bietet.
Die sind übrigens nicht nur praktisch, sondern gut angeordnet und im Grunde perfekt an die Lage eures Mittelfingers angepasst. Die Druckpunkte sind straff genug, dass ihr sie nicht aus Versehen auslösen könnt, aber auch nicht so straff, dass das Ganze in Arbeit ausartet. Über eine Profiltaste stehen euch drei Konfigurationen auf Abruf zur Verfügung, zudem könnt ihr damit die Tastenbelegungen ändern. Ärgerlich ist, dass es keine App zur weiteren Konfiguration gibt, wie bei so einigen anderen Gamepads, die preiswerter sind und diesbezüglich deutlich mehr bieten. Damit verschenkt der Reflex noch einiges an Potenzial, den immensen Preis zu rechtfertigen.
Im praktischen Einsatz gibt es am SCUF Reflex überhaupt nichts auszusetzen. Der Funktionsumfang des DualSense-Controllers wird komplett abgedeckt, die Haptik ist ähnlich oder gar besser, denn dank der Möglichkeit, den Griffen eine texturierte Gummierung zu verpassen, liegt der Reflex noch sicherer und griffiger in der Hand. Etwas irritiert, dass SCUF auf die Tastenbeschriftungen verzichtet hat – möglicherweise ein Copyright-Problem. Gewöhnungsbedürftig. Aber wer schon ein bisschen Playstation gezockt hat, sollte eh wissen, welches welche Taste ist.
Auch der Austausch von Frontplatte oder Sticks muss lobend erwähnt werden und geht wunderbar schnell und intuitiv von der Hand. Am Ende bleibt der Preis als Bremse, denn mal eben das Dreifache oder weit mehr für ein Gamepad auszugeben, dass außer Paddles und Customization im Grunde nur wenig mehr zu bieten hat als das Original, ist schon fragwürdig oder nur etwas für hartgesottene Fans und Individualisten.
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