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Test - Samsung U28D590D : Spielebildschirm für Ultra HD

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Noch vor einigen Monaten musste man sein Erstgeborenes für einen Ultra-HD-Monitor in Zahlung geben. Heute flattern die ersten 28-Zoll-Mattscheiben schon für knapp 400 Euro auf euren Schreibtisch. Einer der eher günstigen Fraktion stammt von Samsung, hört auf den Namen U28D590D und soll mit seinen 60 Hertz bei 3.840 x 2.160 Pixeln vor allem zum Zocken geeignet sein. Ob das stimmt, zeigen wir euch jetzt.

Das richtige Rüstzeug bringt der 28-Zöller (71 cm Diagonale) auf jeden Fall mit. Dazu gehören neben den 60 Hz (DisplayPort 1.2) das TN-Panel mit 1 ms Reaktionszeit. Doch wann lohnt sich überhaupt der Wechsel von Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) zur viermal so hohen Ultra-HD-Auflösung (3.840 x 2.160 Pixel)? Die mittlerweile ausgereiften Geräte eignen sich primär wegen der deutlich erhöhten Pixeldichte zum Spielen: Statt 79 ppi bei einem 28-Zöller kuscheln satte 157 Pixel pro Zoll auf den Geräten - also fast doppelt so viele. Dadurch steigt die Bildqualität enorm, außerdem müssen die Kanten weniger stark als unter Full HD geglättet werden.

Die Sache hat neben dem Preisaufschlag natürlich einen riesigen Haken: Wollt ihr durch Spiele mit moderner Grafik flitzen, wird für die volle UHD-Auflösung ein richtig starker Rechner fällig - obwohl ein zwei- oder vierfaches Anti-Aliasing oft ausreicht. Ohne muskelbepackte PC-Maschine solltet ihr euch den Kauf lieber zweimal überlegen.

Aus zwei mach eins

Doch zurück zum U28D590D: Samsungs Bildschirm und alle anderen neuen Monitore konnten sich vor allem in einem Punkt deutlich gegenüber der ersten UHD-Generation verbessern: Das zweigeteilte Bild der Vorfahren ist bei den jüngsten Vertretern nicht mehr sichtbar. Stattdessen verhält sich das einzelne TN-Panel genau so, wie man es von den Full-HD-Kollegen kennt. Da bei 60 Hz aber richtig viele Daten durch die Kanäle gejagt werden, muss auch Samsungs Bilderkasten per DisplayPort 1.2 mit eurer Grafikkarte verbunden werden. Halbwegs neue AMD- und Nvidia-Bilderfabriken tragen in weiser Voraussicht bereits den passenden Anschluss auf dem Slot-Blech.

Ein anderes Problem existiert noch bei der Software: Bei 3.840 x 2.160 Pixeln wird die Darstellung winzig klein, daher solltet ihr unter Windows die Skalierung auf mindestens 125 Prozent setzen - wir empfehlen sogar 150 Prozent. Leider fehlt bei vielen Windows-Anwendungen und Drittsoftware eine so hohe Skalierung. Googles Chrome-Browser unterstützt beispielsweise erst seit September 2014 150 Prozent, bei vielen anderen Programmen fehlt die Option dagegen noch völlig. Die Folge: Teilweise wirkt die Schrift verschwommen, sodass ihr die jeweilige Anwendung auf 100 Prozent Skalierung zurücksetzen müsst - und somit eine winzige Schrift seht. Mit der zunehmenden Verbreitung von Ultra HD wird sich das Problem aber irgendwann in Wohlgefallen auflösen.

Leistungstest: Wie schnellt reagiert er?

Wie üblich geht auch Samsungs Spieleschirm mit einer Overdrive-Funktion an den Start. Sie kann auf "Standard", "Schneller" und "Schnellstens" gestellt werden, wobei das Gefährt in der Werkseinstellung "Schneller" bei euch antanzt - aus gutem Grund, wie die Messungen der Reaktionszeit beweisen: Im "Standard"-Betrieb lässt es der U28D590D ziemlich langsam angehen. Nur durchschnittlich 20 ms kitzelt das TN-Panel aus sich heraus, was in relativ flotten Spielen zu sichtbaren Schlieren führen kann. Immerhin fallen sowohl der Schwarz-Weiß- als auch der Grauwechsel mit 5 und 4,2 ms relativ gut aus.

Mit "Schneller" zündet die Bilderkiste zwar nicht den Nachbrenner, aber durchaus einige sichtbare Reserven. Durchschnittlich 14,5 ms stellen sich bei dieser Overdrive-Stufe ein, ohne allzu viel Bildqualität gegenüber "Standard" auf der Stecke zu lassen. Mit "Schnellstens" reduziert sich der Durchschnitt auf 11,5 ms, ist aufgrund der deutlich nachlassenden Bildqualität aber nur für die Geschwindigkeitsjunkies geeignet. Vor allem störende Doppelkonturen werden mit dem höchsten Overdrive sichtbar.

Insgesamt kann sich das Reaktionsverhalten durchaus sehen lassen, ist aber ein Stück von guten Full-HD-Kollegen mit TN-Panel entfernt. Normalen Spielern empfehlen wir "Schneller", da hier weder Schlieren noch störende Artefakte auftreten. Das bestätigt auch ein Blick auf die zum Zocken wichtige Latenzzeit: Sie kann von 27 ("Standard") auf gute 12,9 ms ("Schneller") verkürzt werden - damit eignet sich die UHD-Mattscheibe auch für schnelle Shooter.

Bildqualität: ordentlich, aber nicht authentisch

Das größte Kaufargument zeigt sich schon in den ersten Sekunden Windows-Betrieb: Wegen der UHD-Auflösung wirkt das Bild gestochen scharf, selbst bei sehr genauem Hinsehen lassen sich die einzelnen Pixel kaum erkennen - bei einem Pixelabstand von 0,16 statt 0,31 mm (Full HD) ist das auch kaum verwunderlich. Besonders deutlich zeigt sich die höhere Pixeldichte bei der Schrift und den in Spielen glatteren Kanten, bei der im Vergleich zu Full-HD kaum noch ausgefranste oder pixelige Ecken erkennbar sind.

Lichthöfe sind auf unserem Testgerät nicht im Entferntesten zu sehen, wobei es hier durchaus eine breite Serienstreuung geben kann. Etwas deutlicher sichtbar werden dagegen die TN-typischen Verluste bei seitlicher Betrachtung, wobei sich das Ausgrauen und Abdunkeln nicht so stark zeigt wie bei anderen TN-Monitoren. Für die bestmögliche Bildqualität müsst ihr euren Stuhl aber dennoch frontal vor dem Panel platzieren.

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