Test - Rush for Berlin : Rush for Berlin
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Stormregion ist zurück: Der ungarische Entwickler, der mit seiner mehrfach prämierten 'Codename: Panzers'-Serie im vergangenen Jahr seine Ambitionen im Bereich der historischen Echtzeit-Strategiespiele eindrucksvoll unterstrichen hat, unternimmt nun mit 'Rush for Berlin' einen neuerlichen Angriff auf die Genrespitze. Wir haben unseren Feldmarschallsstab entstaubt und dem potentiellen Hitkandidaten auf den Zahn gefühlt.
'Rush for Berlin' gibt sich auf den ersten Blick als klassischer Vertreter seiner Zunft.
Hobbygeneräle mit erster Fronterfahrung erwarten freilich keine Überraschungen. Ihr steuert eure Armee aus der Vogelperspektive, das Programm verzichtet auf den Ausbau eines Stützpunkts und lässt euch den Zeitraum zwischen 1944 und 1945 hautnah nachempfinden. Der Zweite Weltkrieg hat zu diesem Zeitpunkt bereits in ganz Europa tiefe Narben hinterlassen und auf den blutgetränkten Schlachtfeldern des Jahrhundertkrieges steht die deutsche Wehrmacht inzwischen dem zahlenmäßig weit überlegenen Zweckverbund aus alliierten und sowjetischen Streitkräften gegenüber. Diese bekämpfen nicht nur den gemeinsamen nationalsozialistischen Feind, sondern befinden sich auch untereinander in einem prestigeträchtigen Wettstreit. Beide Kriegsparteien dürsten danach, Berlin, das Zentrum des deutschen Reiches, als Erster zu Fall zu bringen und somit Hitlers Schreckensregime den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Entsprechend unmissverständlich ist jeweils eure Aufgabe in der alliierten beziehungsweise sowjetischen Kampagne: "Durchbrecht in den sieben Missionen den deutschen Widerstand und nehmt unbeirrt Kurs auf die deutsche Reichshauptstadt."
Der Countdown läuftDer Clou, der 'Rush for Berlin' dabei wohltuend von Konkurrenzprodukten abgrenzt: Ständig sitzt euch die tickende Uhr im Nacken. Nur wer ohne großen Zeitverlust die Aufgaben bewältigt, wird das Rennen für sich entscheiden. Eine dramatische Intensität schwebt über dem Schlachtfeld, wenn ihr eure Truppen in den Sturm auf Berlin führt. Wer mit einer ausgeklügelten Taktik den deutschen Feind kurz und schmerzlos überrumpelt, setzt als Erster seinen Fuß auf Berliner Boden. In der Kampagne der Wehrmacht drehen die Entwickler schließlich das Konzept in die andere Richtung. Das Spiel schickt euch hierzu in eine alternative Realität. Um die drohende Niederlage abzuwenden, beschließen einige hochrangige Militärs unter Führung von Graf von Stauffenberg ein Attentat gegen Hitler, das – anders als in der tatsächlichen Geschichte – auch erfolgreich ist. Anschießend ist es an euch, eine neuerliche Großoffensive einzuleiten, um die rote Armee möglichst lange von deutschem Boden fernzuhalten. Abgerundet wird das reichhaltige Missionsangebot schließlich durch eine knackige Bonuskampagne, bei der ihr die französische Résistance gegen die deutschen Besatzer unterstützt.
Prost!Über Sieg und Niederlage entscheidet in 'Rush for Berlin' nicht wie so oft eine ausufernde Materialschlacht mit unendlichem Nachschub an Kanonenfutter, sondern der gezielte Einsatz der begrenzt zur Verfügung stehenden Kampfverbände. Je nach Auftragsziel dürft ihr aus diesem Grund euren Truppenkern frei zusammenstellen. Sollt ihr etwa eine feindliche Stellung auf offenem Felde durchbrechen, rückt ihr am besten mit einer schlagkräftigen Panzerarmee an. Für Missionen, die euch in die verwinkelten Straßenzüge einer vom Krieg gezeichneten Großstadt führen, sind dagegen Sturmtruppen und leichtes Kriegsgerät eine sichere Wahl. Das Programm bietet dabei neben Panzerkorps und Infanterieeinheiten auch schwere Artilleriegeschosse und zahlreiche Versorgungseinheiten der Zeitepoche. Vom einfachen Frontschwein bis zum tonnenschweren Tank greift jede Kriegspartei auf zahlreiche Panzer- und Transportfahrzeuge sowie diverse Soldatentypen zurück. Die Eigenschaftsattribute und das Schadensmodell der unterschiedlichen Units sind glaubhaft nachempfunden. Weiterhin wird die Truppenstärke durch die zahlreichen Offiziereinheiten definiert, die nicht nur Spezialfähigkeiten, wie eine verbesserte Zielgenauigkeit, an ihre Kameraden verteilen, sondern zugleich auch die Moral des gesamten Truppenverbandes entsprechend stärken. So geben russische Kommandanten etwa hochprozentigen Wodka an demoralisierte Truppen aus und erhöhen damit in landestypischer Art und Weise deren Disziplin und Kampfkraft. Klasse!
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