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Test - Rune : Rune

  • PS2
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Bereits auf dem PC konnten kampferprobte Zocker als junger Wikinger durch die Lande von 'Rune' ziehen und zahlreichen düsteren Gestalten den Garaus machen. Nun kommt das Hack'n'Slay-Adventure auch auf die PS2 und versucht erneut, möglichst viele Spieler durch sein simples aber doch ansprechendes Gameplay zu überzeugen. Ob dies gelingt, und ob sich die Umsetzung trotz ihres recht beachtlichen Alters noch mit anderen aktuellen PS2-Spielen messen kann, erfahrt ihr in diesem Review.

Rune
Das Hauptmenü.

Zur Zeit der Götter und Mythen ...
Bereits am Anfang des Spiels werdet ihr merken, dass 'Rune: Viking Warlord' eine sehr dichte Atmosphäre bietet, die nicht zuletzt auf die Story zurückzuführen ist. Ihr seid Ragnar, ein junger Wikinger, der gerade kurz davor ist, durch eine abschliessende Prüfung endgültig zum Krieger zu werden. Geprüft werden sollt ihr von Ulf, dem Waffenmeister. Bereits auf dem Weg zu dessen Langhaus werdet ihr Gebrauch von Ragnars Fähigkeiten machen müssen. Beispielsweise müssen Gräber übersprungen, Felsvorsprünge erklimmt und Gewässer durchschwommen werden. Es warten aber auch anspruchsvollere Aufgaben auf euch, wie beispielsweise das Schwingen von Seil zu Seil, bei dem es gilt, nicht herunterzufallen.

Seid ihr schliesslich angekommen, werdet ihr euren allerersten Kampf bestreiten und mit höchster Wahrscheinlichkeit auch gewinnen, da Ulf schon mit einfachen Kampfstrategien einfach bezwingt werden kann. Sobald der Kampf jedoch vorüber ist, bekommt ihr von einem anderen Wikinger zu hören, dass die Stadt angegriffen wird. Natürlich stürzt ihr euch sofort zurück in euer Schiff, um die Stadt vor ihrem grauenvollen Schicksal zu bewahren. Auf dem Weg zurück werdet ihr und eure Gefährten allerdings von Conrack überrascht, der hinter dem ganzen Übel zu stecken scheint und einen düsteren Pakt mit dem bösen Gott Loki geschlossen hat. Als es zum Kampf kommt, beschwört Conrack seinen Meister Loki herauf und attackiert kurzerhand euer gesamtes Schiff mit Blitzen. Dieses sinkt daraufhin natürlich und lässt nur einen einzigen Überlebenden zurück: Ragnar.

Nach dieser leider recht unspektakulär in Szene gesetzten Eröffnungssequenz findet ihr euch unterhalb der Wasseroberfläche wieder. Ihr kommt zu Bewusstsein als ihr eine unheimliche Stimme hört, deren Herkunft nicht auszumachen ist. 'Wach auf, Ragnar, deine Zeit ist noch nicht gekommen!' bekommt ihr zu hören. Die Aufforderung aufzuwachen stellt sich allerdings als nützlicher heraus, als man hier erahnen mag, denn nach der wie bereits erwähnt langen und recht unspektakulären Eröffnungssequenz und der folgenden gut einminütigen Ladezeit kann ein gestresster Spieler schon mal die Konzentration verlieren. Weiter geht es nun damit, dass ihr Ragnar helfen müsst, einen Weg aus den unterirdischen Höhlen zu finden, an die ihr gespült worden seid. Danach entwickelt sich die Story nun so weiter, wie man es erwarten würde und bietet leider keinerlei Wendungen oder Überraschungen, aber immerhin ein gebührendes Ende.

Rune
Euer Dorf.

Grafik aus längst vergangenen Zeiten
Nicht nur bei der Story scheint man sich an der Vergangenheit orientiert zu haben. Während das Spiel im Stillstand bereits durch viel zu eckige Aussenareale und klobige Charaktere auffällt, kommt alles noch schlimmer, wenn Ragnar sich zum ersten Mal bewegt. Dann nämlich offenbart sich euch die Framerate, die zwar recht konstant aber wohl bei etwa 15 Bildern pro Sekunde liegt und ein flüssiges Spielen anfangs unmöglich erscheinen lässt. Vor allem beim Drehen der Sicht dürft ihr euch dank des sehr stark auffallenden Ruckelns auf anfängliche Orientierungsschwierigkeiten einstellen. Wie aber bereits erwähnt, scheint es wirklich keinen Grund für die niedrige Framerate zu geben, lediglich die Texturen können für PS2-Verhältnisse ab und zu glänzen. Wer die PC-Version von 'Rune' und die Technik der PS2 kennt, wird allerdings erahnen können, dass die überzeugenden und gestochen scharfen Texturen der PC-Version mit Abstand nicht erreicht werden können.

Die Landschaft zeigt sich wie bereits erwähnt sehr kantig und unnatürlich, ebenso alle unwichtigen Charaktere. Die Texturen reichen zwar von schlechter bis hin zu guter Qualität, wiederholen sich aber sehr oft und lassen daher eine sehr eintönige Stimmung aufkommen. Lediglich zwischen den einzelnen 'Welten' des Spiels unterscheidet sich der Grafikstil, ansonsten wird fleissig wiederverwendet. Die Animationen von Ragnar mögen leider auch nicht so recht überzeugen. Zwar zeigt sich der nordische Axtschwinger vor allem während eben dieser Tätigkeit recht natürlich und weiss mit waffenabhängigen Bewegungsabläufen zu begeistern. Alle anderen Animationen wirken jedoch wirken steif und unnatürlich. Beim Rennen beispielsweise fehlen die Übergänge der einzelnen Animationsphasen: Rennt ihr also erst nach links und dann nach rechts, ist Ragnars Unterkörper von einer Sekunde auf die andere gedreht und bewegt fleissig seine Beine.

Rune
Die Schauplätze reichen von unterirdischen Höhlen …

Atmosphärische Soundkulisse und stimmungsvolle Musik
Anders präsentiert sich 'Rune: Viking Warlord' glücklicherweise bei der Akustik. Hier bekommt ihr stets passende, wenn auch manchmal etwas monotone Soundeffekte zu hören, die zusammen mit der dezent eingesetzten musikalischen Untermalung eine dichte Atmosphäre schaffen. Leider müsst ihr während dem Spiel aber recht oft komplett auf Musik verzichten, so dass nur noch die Soundeffekte bleiben. Von verschiedenen Schrittgeräuschen - je nach Bodenbeschaffenheit - über Schreie von erledigten Gegnern bis hin zum lauten Klingen der Waffen ist hier allerdings alles vertreten.

Ebenfalls löblich zeigt sich die komplett lokalisierte Sprachausgabe von 'Rune: Viking Warlord'. Alle Stimmen sind übersetzt und natürlich neu gesprochen worden. Wer hier ein Debakel à la 'Winback' oder 'Time Crisis 2' befürchtet, kann glücklicherweise beruhigt werden. Alle Charaktere scheinen ihre Stimme von professionellen Sprechern bekommen zu haben und überzeugen dementsprechend auch. Zwar wirken die Emotionen hinter den Stimmen manchmal etwas dick aufgetragen, aber immerhin sind sie vorhanden.

 

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